Uni Graz verlieh Ehrenring an Admonter Abt Gerhard Hafner

Freuten sich mit Abt Gerhard Hafner (v.l.): Rektor Peter Riedler, Kirchenhistorikerin Michaela Sohn-Kronthaler, Bischof Wilhelm Krautwaschl, Dekanin Katharina Pyschny und der frühere Dekan Peter Ebenbauer. (c) Sonntagsblatt/Gerd Neuhold
Durch seine Unterstützung von Studien, Exkursionen und Forschungsprojekten stärke Abt Gerhard Hafner die theologische Ausbildung nachhaltig. Zugleich würdigte die Dekanin seinen Beitrag zur Verbindung von Kunst, Religion und Bildung. Der Ehrenring sei Ausdruck des Dankes und weiterer Stärkung des traditionsreichen Bandes zwischen Stift und Fakultät.
Verbindung Tradition, Bildung und Glaube
Auf die im Stift Admont unter Abt Gerhard Hafners Leitung gepflegte Verbindung von Tradition, Bildung und Glaube kam Bischof Wilhelm Krautwaschl zu sprechen. Der Grazer Diözesanbischof hob die Verwobenheit von Glaube und Bildung hervor. Abt Gerhard Hafner verkörpere, was dem Benediktinerorden aufgegeben sei, nämlich: „Ora, labora et lege – bete, arbeite und lies, bilde dich weiter, lerne“.

Dekanin Katharina Pyschny überreichte Abt Gerhard Hafner den Ehrenring in Gold der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz. (c) Sonntagsblatt/Gerd Neuhold
Die bereits jahrhundertelange Verbindung zwischen Universität Graz und Stift Admont erwähnte Unirektor Peter Riedler. Abt Gerhard Hafner sei als Absolvent der Universität immer noch verbunden und fördere deren Arbeit großzügig. Dabei hob Riedler gegenseitige Besuche und den regen Austausch zwischen Studierenden und Mönchen als Beispiel für lebendige Kooperation hervor. Ähnlich lobte auch der frühere Dekan Peter Ebenbauer das Engagement des Benediktiners nicht nur für Stift Admont, sondern auch für die Theologische Fakultät, etwa durch Förderung von Forschungs- und Publikationsprojekten.
„Bedeutender Förderer der Gelehrsamkeit“
Als „bedeutenden Förderer der Gelehrsamkeit“ in Stift Admont bezeichnete die Kirchenhistorikerin Michaela Sohn-Kronthaler in ihrer Festrede den seit 2017 amtierenden Benediktinerabt. Abt Gerhard Hafner zeichne sich als „Förderer des vertieften Studiums seiner Mönche, Mäzen theologischer Forschungen und Werke und durch starkes Interesse an der Kirchengeschichte“ aus.

Das Stift Admont setzt unter der Leitung von Abt Gerhard Hafner die Tradition fort, Bildung, Forschung und Spiritualität zu verbinden. (c) Sonntagsblatt/Gerd Neuhold
Sohn-Kronthaler skizzierte die über 950-jährige Geschichte des Klosters als Zentrum geistiger und wissenschaftlicher Tätigkeit. Admont habe sich bereits im Mittelalter als Ort der Gelehrsamkeit etabliert, insbesondere durch das Skriptorium und die Bibliothek, wo liturgische, theologische und spirituelle Texte kopiert und bewahrt wurden. Bedeutende Persönlichkeiten wie Engelbert von Admont, ein Universalgelehrter des 13. Jahrhunderts, hätten durch ihre Schriften von Theologie über Naturphilosophie bis zur Musiktheorie das geistige Profil des Klosters nachhaltig geprägt, mit Traktaten wie „Über die Entstehung und das Ende des Römischen Reiches“ oder „Über die Herrschaft der Fürsten“.
Stift Admont wissenschaftlich bedeutend
Die spätbarocke Bibliothek des Klosters Admont, 1776 fertiggestellt, gilt mit über 200.000 Bänden, darunter rund 1.400 mittelalterliche Handschriften, als weltgrößte Klosterbibliothek und obendrein eine der prächtigsten ihrer Art. In der Neuzeit habe der Konvent zahlreiche Mönche hervorgebracht, die in Forschung und Lehre national und international tätig waren, darunter Albert von Muchar, Dekan und Rektor der Universität Graz, sowie Guido Schenzl, Physiker und Meteorologe. Sohn-Kronthaler betonte die engen Verbindungen zwischen Admont und den Universitäten Graz und Salzburg, die die wissenschaftliche Bedeutung des Klosters bis in die Gegenwart sichern.

Abt Gerhard Hafner freute sich über die Auszeichnung durch die Universität Graz. (c) Sonntagsblatt/Gerd Neuhold
Unter Abt Gerhard Hafners Leitung setze das Stift nun die Tradition fort, Bildung, Forschung und Spiritualität zu verbinden, erklärte die Historikerin. In seiner Amtszeit seien Dissertationen gefördert und das Admonter Gymnasium, eines der ältesten Österreichs, in die lange Bildungstradition eingebunden worden. „Klöster wie Admont, zumal bei einer mehr als 950-jährigen Geschichte, waren nicht nur Orte des beharrlichen Gebetes, der Liturgie, der Spiritualität, der Glaubensverkündigung, der Seelsorge, der Kunst und Kultur, sondern auch der Wissenschaft“, fasste Sohn-Kronthaler zusammen. Abt Gerhard Hafner habe dazu erheblich beigetragen und die Tradition weitergeführt.
Quelle: kathpress