Stift Engelszell in Dankgottesdienst an Diözese Linz übergeben

In einem feierlichen Dankgottesdienst übergaben die Trappisten das Stift Engelszell am 30. November 2025 an die Diözese Linz. (c) Robert Orthner
Die Predigt in der bis auf den letzten Platz gefüllten Stiftskirche hielt der Generalabt der Zisterzienser von der strengen Observanz (Trappisten), Bernardus Peeters. Der Niederländer dankte der Bevölkerung in Engelhartszell, die den Trappisten eine gute Heimat gegeben hatten, brachte aber auch seine Trauer darüber zum Ausdruck, dass mit Stift Engelszell nun das letzte deutschsprachige Männerkloster des Ordens Geschichte ist. „Der Rückgang der Priester- und Ordensberufungen reißt gewaltige Lücken, die sich in der abnehmenden geistlichen Prägung in unseren westlichen Ländern widerspiegeln. Zugleich entstehen neue Klöster in anderen Teilen der Welt, in denen das monastische Leben blüht. Vergehen und Entstehen gehören zusammen“, erklärte er.

Der Generalabt der Trappisten, Bernardus Peeters, hielt die Predigt in der Stiftskirche Engelszell. (c) Robert Orthner
Große Bedeutung für die Region
Bischof Manfred Scheuer hielt fest: „Ohne das Zeugnis des Ordenslebens, ohne das Gebet und ohne die Arbeit der Ordensleute entsteht eine Lücke, geht etwas ab, werden das Land Oberösterreich und die Diözese Linz ärmer. Die Trappisten haben 100 Jahre darauf verwiesen, dass es noch etwas anderes gibt als die oft so bedrückenden bestehenden Verhältnisse. Sie verweisen auf den Himmel! Sie haben gezeigt, dass Gott allein die Erfüllung des menschlichen Lebens sein wird. Dafür ein ganz großes Vergelt’s Gott.“ Auch der Abt des Zisterzienserstifts Wilhering, Reinhold Dessl, betonte die bedeutende Rolle des Trappistenstifts Engelszell für die Region. Vom Stift Wilhering aus war das Kloster 1925 gegründet worden.

Die Stiftskirche Engelszell war beim Dankgottesdienst bis auf den letzten Platz gefüllt. (c) Robert Orthner
Das soziale Engagement der Caritas, die kulturelle Anziehungskraft des Ortes und die Arbeitsplätze in den Betrieben sollen erhalten bleiben, wünscht Scheuer sich. Gewährleisten soll das die diözesane Immobilienstiftung in Zusammenarbeit mit Diözesanökonom Reinhold Prinz. „Entscheidend wird sein, ob Engelszell auch in Zukunft ein Ort der Spiritualität und der Liturgie ist. Wir beten in der Kirche von Linz um Berufungen, die Engelszell mit Geist und mit Leben erfüllen“, betonte der Linzer Bischof.

Abt Samuel Lauras übergab Bischof Manfred Scheuer die Schlüssel des Stifts Engelszell. (c) Robert Orthner
Schlüssel und Monstranz übergeben
Am Ende der Messe überreichte Abt Samuel Lauras Bischof Manfred Scheuer die Schlüssel des Stifts Engelszell. Die kostbare Pelikan-Monstranz übergab er an die neue Pfarre Engelszell-Peuerbach.
Quelle: Stift Engelszell