Sr. Christine Rod: Ordenstagungen werden „zum Entdecken ermutigen“

Laut Generalsekretärin Sr. Christine Rod werden die bevorstehenden Ordenstagungen „zum Entdecken ermutigen“. (c) ÖOK/emw
Kirche und Orden sollten in einer „unendlich stark und schnell wandelnden Gesellschaft“ ein Stück Neuland sein und zum Entdecken ermutigen, sagte die Ordensfrau von den Missionarinnen Christi. Unterwegs zu sein könne anstrengend sein, „aber das muss nichts Verbissenes haben – das kann Charme und Liebenswürdigkeit ausstrahlen“.
Am Ordenstag sind drei Referent:innen aus kirchlichen Kontexten zu hören: die Theologen Martin Dürnberger und Veronika Prüller-Jagenteufel sowie Abtprimas Jeremias Schröder. Martin Dürnberger thematisiert die Bedeutung der Hoffnung in einer Zeit gesellschaftlicher Unsicherheit. Veronika Prüller-Jagenteufel beleuchtet Hoffnung aus beraterisch-therapeutischer Sicht mit Schwerpunkt Resilienz. Abtprimas Jeremias Schröder spricht über Hoffnung aus der Ordensspiritualität des heiligen Benedikt. Alle drei nehmen an einer gemeinsamen Podiumsdiskussion teil.
„Hoffnung und Frieden sind Geschwister“
„Hoffnung und Frieden sind Geschwister. Wo Hoffnung fehlt, wird es verbissen, und dann ist auch Friede schwierig“, sagte Sr. Christine Rod. Der begleitende Bildungstag widmet sich dem interreligiösen Dialog – mit einem Vortrag des Münsteraner Islamgelehrten Ahmad Milad Karimi über Hoffnung, Frieden und Barmherzigkeit als gemeinsame Werte der Religionen.
Zur aktuellen Lage der Orden sagte Sr. Christine Rod, die Gemeinschaften stünden vor großen Herausforderungen, insbesondere durch Überalterung und die Verantwortung für die Versorgung betagter Mitglieder. „Wir backen lauter kleine Brötchen und leben von Einzelprojekten“, erklärte sie. Zugleich rief sie zu einem nüchtern-optimistischen Blick auf die laufende institutionelle Neuordnung auf: Früher hätten Orden viele gesellschaftliche Aufgaben allein getragen, heute gebe es zahlreiche andere Akteure. „Das Ordensleben wird bleiben“, ist Sr. Christine Rod überzeugt. „Es definiert sich aus Gottesbeziehung, Gemeinschaft und Auftrag für andere – und das bleibt in irgendeiner Form bestehen.“
Orden und Diözesen zunehmend im selben Boot
Bezüglich der Zusammenarbeit mit den Diözesen verwies Rod auf die enge Kooperation, besonders in Wien, wo der designierte Erzbischof Josef Grünwidl sie in das Diözesanleitungsteam berufen hat. „Ich versuche, da meine Kirchenperspektive einzubringen“, sagte sie. Gemeinsame Projekte zeigten, dass Orden und Diözesen zunehmend im selben Boot säßen.
Mit Blick auf die Rolle der Frauen in der Kirche plädierte Sr. Christine Rod dafür, bestehende Handlungsspielräume zu nutzen. Die bisherige Vorgangsweise des künftigen Erzbischofs bezeichnete sie als „ziemlich klug“: Man solle offen denken, aber auch realistisch einschätzen, was strukturell möglich sei.
Sr. Christine Rod in Ö1-„Lebenskunst“
Im Umfeld des Ordenstages hat auch der Radiosender Ö1 eine thematische Schwerpunktsendung angekündigt. Die Ausgabe der Reihe „Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen“ am 16. November 2025 (7.05 Uhr) steht unter dem Titel „Wandeln und wachsen“ und greift das von der Ordenskonferenz gewählte Motto „Immer noch unterwegs – Denkanstöße zum Heiligen Jahr“ auf. Neben biblischen Zugängen zu Hoffnung und Veränderung kommen darin auch Gedanken von Sr. Christine Rod zu Pilgerschaft, Wandlung und geistlichem Wachstum zur Sprache.
Quelle: kathpress