Jesuiten: P. Sebastian Maly legte Letzte Gelübde ab

P. Sebastian Maly legte in der Konzilsgedächtniskirche in Wien seine Letzten Gelübde bei den Jesuiten ab. (c) SJ-Bild
„Jahre der Erprobung und Ausbildung sind an ein Ende gekommen, sind gelungen“, sagte P. Josef Maureder in seiner Predigt während der Gelübdefeier von P. Sebastian Maly in Wien. „Die Gelübde wollen befreien und zu gelungenem Leben verhelfen. Alle sind wir gerufen, nicht in selbstbezogener Lebenssicherung stecken zu bleiben. Alle sind wir gerufen zu einer Offenheit und Freiheit für die Spur Jesu.“
„Man tritt in das Abenteuer des Jesuit-seins wie in ein unbekanntes Haus ein, in dem man sich erst einmal orientieren und mit dessen Räumen man sich vertraut machen muss – im Vertrauen darauf, dass Jesus bei all dem mitgeht“, sagt P. Maly. Auch wenn er mit seinem Ordenseintritt eine Lebensentscheidung getroffen habe, sei er stets unterwegs, sich in dieser Gemeinschaft und Lebensform zu beheimaten. Die Letzten Gelübde vergleicht er mit dem Ritual eines Ehepaares: „Man kann die Letzten Gelübde vielleicht damit vergleichen, dass ein Ehepaar nach einiger Zeit die bereits eingegangene endgültige Bindung noch einmal mit einem Ritual bekräftigt. Man feiert bewusst, was in den letzten Jahren gewachsen ist.“

P. Josef Maureder, Provinzial P. Thomas Hollweck und P. Sebastian Maly (v.l.) auf dem Weg in die Kirche in Wien. (c) SJ-Bild
„Immer wieder neu auf den Weg machen“
Er wünsche sich das, was man braucht, um immer wieder neu in das Abenteuer des Jesuit-seins aufbrechen zu können: „Inneres Feuer und Leidenschaft für die Botschaft Jesu, echte Gefährtenschaft mit meinen Mitbrüdern, nährende Erfahrungen im Gebet und in Momenten der Begegnung mit Freundinnen, Freunden und Familie, gute Beziehungen mit den Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, sowie Mut und Großzügigkeit, sich immer wieder neu auf den Weg zu machen – das alles unter dem Segen des dreifaltigen Gottes.“
Auf seine bisherige Zeit bei den Jesuiten blickt P. Maly dankbar zurück: „Ich habe Freunde unter meinen Mitbrüdern und dazu echte Gefährten gefunden, mit denen ich an den verschiedenen Orten meiner bisherigen Einsätze zusammenleben und -arbeiten konnte. Dafür bin ich sehr dankbar.“ In entscheidenden Momenten seines Jesuit-seins habe er sich auf seine Mitbrüder verlassen können. „Das alles hat dazu beigetragen, dass ich nun ehrlich sagen kann: Die Gesellschaft Jesu ist mir zur Heimat geworden.“

P. Sebastian Maly trat 2013 in das Noviziat der Jesuiten ein. Zwölf Jahre später band er sich für immer an den Orden. (c) SJ-Bild
Zur Person
P. Sebastian Maly wurde 1976 in Frankfurt am Main geboren. Nach Studien der Philosophie und Theologie in München, Münster und Jerusalem und einem Doktorat in Philosophie arbeitete er bis 2013 als Referent im Cusanuswerk, dem Begabtenförderungswerk der Katholischen Kirche in Deutschland. 2013 trat er in das Noviziat der Jesuiten in Nürnberg ein. Nach den Gelübden leitete er für zwei Jahre die außerschulische Jugendarbeit am Aloisiuskolleg in Bonn-Bad Godesberg und arbeitete anschließend bis 2022 als Schulseelsorger am Canisius-Kolleg in Berlin. Berufsbegleitend absolvierte er eine Ausbildung zum Systemischen Therapeuten (SG/DGSF). Am 6. Oktober 2018 wurde er in Frankfurt zum Priester geweiht. Nach dem Ende des Tertiats in Südafrika zog er im Juli 2023 nach Uppsala (Schweden) und übernahm eine Tätigkeit am Newman Institut. Seit Sommer 2025 ist er in Wien, um nach einer Einführungszeit ab Dezember 2025 die Bereichsleitung „Spiritualität und Exerzitien” im Kardinal König Haus zu übernehmen.
Quelle: Jesuiten