Stadt Dornbirn übernimmt ehemaliges Kapuzinerkloster

Das Kapuzinerkloster Dornbirn wird am 31. Oktober 2025 offiziell an die Stadt Dornbirn übergeben. (c) mathis.studio
Damit schließt die Stadt Dornbirn den Kauf des denkmalgeschützten Ensembles ab, das seit 1893/94 das Stadtbild prägt. Das Areal umfasst rund 6.349 Quadratmeter samt Klostergebäude und wurde um 4,43 Millionen Euro erworben. Die feierliche Übergabe beginnt am 31. Oktober 2025 um 10 Uhr mit einem Gottesdienst, gefolgt von Ansprachen von Bürgermeister Fäßler und Martin Ruepp vom Freundeskreis der Franziskaner.
Klosterkirche bleibt in bisheriger Form erhalten
Die Diözese Feldkirch teilte auf Kathpress-Anfrage hin mit, dass zwischen Stadt, Franziskanern und Diözese eine Nutzungsvereinbarung geschlossen worden sei. Demnach dürfen die Franziskaner die Klausur weiterhin kostenfrei bewohnen, während die Gemeinschaft besteht. Solange die Franziskaner für die Klosterkirche Verantwortung tragen, bleibe diese in ihrer bisherigen Form erhalten und dürfe keiner anderweitigen Nutzung zugeführt werden.
„Es war uns wichtig, dieses besondere Stück Dornbirner Geschichte zu bewahren und gleichzeitig Raum für Neues zu schaffen“, erklärte Bürgermeister Markus Fäßler in der VN. Das Kloster soll zudem weiterhin ein Ort der Seelsorge bleiben, künftig aber auch für die gesamte Stadtbevölkerung erlebbar werden. Auch der Franziskanerorden soll im Kloster präsent bleiben, hieß es. „Mindestens drei Priester sollen in einer neuen Klausur im Westflügel leben und für die Seelsorge vor Ort sorgen, vertraglich gesichert zunächst für fünf Jahre mit Option auf weitere fünf“, erklärte dazu Klostervater Elmar Mayer.
Für die Klosterkirche in Dornbirn tragen weiterhin die Franziskaner die Verantwortung. (c) Stadt Dornbirn
Arbeitsgruppe für weitere Nutzung
Für die weitere Nutzung des Gebäudes und der Freiflächen hat die Stadt laut VN eine interne Arbeitsgruppe eingesetzt. Diese soll Vorschläge für kulturelle, soziale und bildungsbezogene Nutzungen erarbeiten. Auch die Grünflächen sollen künftig öffentlich zugänglich sein. Ziel sei eine behutsame Öffnung, sagte Fäßler: „Es geht um eine Balance zwischen Bewahren und Innovieren.“
Bereits erste Ideen gibt es von der Dornbirner NEOS-Fraktion. Deren Vorsitzende Martina Hladik regte an, im Kloster eine „Food Hall“ – also einen Marktplatz mit Gastronomie – einzurichten. „Anderen modernen Lösungen stehen wir ebenfalls positiv gegenüber“, erklärte Hladik.
Franziskaner seit 2004 vor Ort
Adolf Rhomberg, in den Jahren 1890 bis 1918 Landeshauptmann von Vorarlberg, stiftete nach der Genesung seiner Frau Anna von einer schweren Krankheit das Kapuzinerkloster in Dornbirn. 2004 wurde das Kloster an die Franziskanerprovinz Posen in Polen übergeben. 1894 wurde der einfache Saalbau mit den angebauten Klostertrakten fertiggestellt und dem Heiligen Josef geweiht. In der Marienkapelle ist die Gruft des Stifterehepaares untergebracht.
Quelle: kathpress