Pilger und Pilgerinnen in der Hoffnung
Sr. Christine Rod (Mitte) und Erzabt em. Korbinian Birnbacher (re.) trafen in Rom auch alte Bekannte, hier beispielsweise den Vorsitzenden der Niederländischen Ordenskonferenz, P. Mark-Robin Hoogland (li.). (c) ÖOK
Ca. 16.000 Ordensleute aus ca. 100 Ländern waren für dieses Jubiläum nach Rom gekommen (von weltweit ca. 600.000). „Peregrinantes in Spem“ konnte man auf unzähligen Plakaten und Aufschriften lesen. „Pilger und Pilgerinnen in der Hoffnung“ – ein Titel, der noch gehaltvoller und „geschmackvoller“ klingt als das bisher bei uns gebräuchliche, nüchterne „Pilger der Hoffnung“.
Das Programm war reichhaltig und hat Verstand und Sinne angesprochen:
- Es gab Gelegenheit, die vier Heiligen Pforten in den vier großen Kirchen betend und pilgernd zu durchschreiten.
- Es gab gemeinsame Gebetszeiten und Gottesdienste, u.a. die Vesper am ersten Abend im Petersdom mit Kardinal Angel Fernandez Artime vom Dikasterium für das geweihte Leben, und schließlich die Vesper zum Abschluss des Jubiläums in der Kirche Sankt Paul vor den Mauern.
- Es gab den großen Gottesdienst auf dem Petersplatz mit Papst Leo, mit viel Wertschätzung und Ermutigung für die Ordensleute, die „Experten und Expertinnen für Synodalität“.
- Es gab in der riesigen, in ihren Ausmaßen beeindruckenden Audienz- und Synodenaula Vorträge von Ordensleuten zu den Kernthemen Hoffnung und Frieden, begleitet von Tanzaufführungen zu diesen Themen.
- Es gab – nach Sprachgruppen – so genannte „Synodale Gespräche“ zu den Fragen, 1. was uns als glaubende Menschen, die mitten in dieser Welt leben, in der Hoffnung einschränkt, also was Sorgen macht. Aber dann 2. auch zur Frage, was unsere Hoffnung stärkt und schließlich, 3. was uns als glaubende Hoffnungsträger:innen verbindet und was unser gemeinsamer Auftrag für die Menschen, für die Kirche und für die Welt hier und heute ist.
Vor allem in diesen kleinen Gruppen konnte man wirklich „der Welt“ bzw. vielen verschiedenen Welten begegnen. Der Zufall (oder die Vorsehung?) hat einem interessante Zusammensetzungen und somit Begegnungen beschert. Sr. Christine Rod war z.B. in einer Gruppe mit Ordensleuten aus den Vereinigten Staaten von Amerika und aus Ungarn; Erzabt em. Korbinian Birnbacher ist auf diesen Weise Ordensleuten aus Indien begegnet. - Ganz konkret und beinahe persönlich anwendbar wurden Hoffnung und Friedensarbeit in einem Workshop über Konflikte, und zwar in der riesigen Audienz- bzw. Synodenaula. Es war kaum vorstellbar, wie das gehen sollte – aber es ging, unter Anleitung eines amerikanischen Jesuiten, der einmal Impulse gegeben hat und dann immer wieder zum persönlichen Austausch mit dem Nachbarn, der Nachbarin eingeladen hat (die einem natürlich vorher noch unbekannt sein sollten).
- Und dann gab es natürlich jede Menge Gelegenheit, alte und neue Bekannte zu treffen, wie z.B. (auf dem Foto) den Vorsitzenden der Niederländischen Ordenskonferenz, den Passionisten P. Mark-Robin Hoogland, der jedes Jahr zum Austausch zwischen mittel- und westeuropäischen Ordenskonferenzen nach Wien kommt.
Insgesamt eine schöne und bestärkende Erfahrung: Wir sind viele, wir sind international, wir sind einander Bestärkung und Ermutigung und wir sind ein Segen für sehr viele Menschen auf dieser Erde.