Innsbruck: Stipendien-Programm unterstützt Frauen aus Globalem Süden

Stellten im Rahmen eines Pressegesprächs in Innsbruck das neu gegründete Sophia Institute vor: Julia Stabentheiner, Essenz Ene Ujah, Sr. Arul Rosy Rabella George, Sr. Mirian Uchechi Anyanwu (vorne, v.l.), Bischof Hermann Glettler, Vizerektor Gregor Weihs und Wilhelm Guggenberger, Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät Innsbruck (hinten, v.l.). (c) Cincelli/dibk.at
Konkret bietet das Fellowship finanzielle Unterstützung, Mentoring und Praxiseinsätze. Im Globalen Süden würden vor allem Frauen zur gesellschaftlichen Entwicklung beitragen, hätten aber oft eingeschränkten Zugang zu höheren Qualifikationen, erklärten die Initiator:innen. Hinter dem Programm, das Frauen besser für die Herausforderungen im Bildungs- und Sozialwesen, Peace-Building oder interreligiösen Dialog qualifizieren will, steht das Sophia Institute, ein Stipendienprogramm der Katholisch-Theologischen Fakultät, unterstützt durch die Diözese Innsbruck.
Zugangsbeschränkungen entgegenwirken
Vizerektor Gregor Weihs bezeichnete das Programm als eine Chance, Frauen postgradual zu qualifizieren und damit zur Umsetzung nachhaltiger Entwicklungsziele beizutragen. Bischof Hermann Glettler betonte, dass das Sophia Institute traditionellen Zugangsbeschränkungen entgegenwirkt und Absolventinnen künftig Impulse für die kirchliche Mission in ihren Heimatländern setzen können. „Die Katholisch-Theologische Fakultät mit ihren Studierenden aus aller Welt ist seit vielen Jahrzehnten eine große Bereicherung für das Leben der Diözese Innsbruck. Den traditionellen kirchlichen Strukturen entsprechend waren und sind diese Studierenden meist Männer. Das Sophia Institute öffnet diesen Weg auch für Frauen“, sagte Glettler.

Sr. Arul Rosy Rabella George, Sr. Mirian Uchechi Anyanwu und Essenz Ene Ujah sind die ersten Stipendiatinnen des „International Fellowship Programme for Female Leadership“ in Innsbruck. (c) Cincelli/dibk.at
Durch diese Initiative wolle man zudem den Austausch zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Spiritualität fördern, erklärte Julia Stabentheiner, Vorsitzende des Beirates des Sophia Institutes und Fachbereichsleitung der Auslandshilfe der Caritas Tirol.
Wissenschaft mit Erfahrungen aus Projekten verbinden
Drei Stipendiatinnen aus Nigeria und Indien –Sr. Arul Rosy Rabella George, Sr. Mirian Uchechi Anyanwu und Essenz Ene Ujah – beginnen Doktoratsstudien in Innsbruck und sollen ihre wissenschaftlichen Kenntnisse mit Erfahrungen aus sozialen, kirchlichen und Bildungsprojekten verbinden. Alle drei Frauen setzen sich – aus religiöser Überzeugung - in ihrer Heimat in diversen humanitären Initiativen und sozialen Projekten für Frauen und Mädchen, aber auch für Kinder aus armen Familien und marginalisierten Gruppen ein.
Träger des Institutes sind die Diözese Innsbruck und die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Innsbruck. Aktuell sind mehr als 100 Studierende aus aller Welt in den Doktoratsprogrammen der Fakultät inskribiert. Das Sophia Institute wird von einem Beirat begleitet, der die Stipendien nach wissenschaftlichen und sozialen Kriterien vergibt und aus Vertretern der Universität Innsbruck, der Diözese Innsbruck und der Entwicklungszusammenarbeit besteht. Unterstützt wird das Förderungsprogramm auch vonseiten der Diözese Innsbruck.

Sr. Arul Rosy Rabella George ist Mitglied der Schwestern der Nächstenliebe von St. Anne. (c) Cincelli/dibk.at
Sr. Arul Rosy Rabella George
Sr. Arul Rosy Rabella George aus Indien verfügt über einen Master-Abschluss in Mathematik, ihre geistliche Berufung – sie ist Mitglied der Schwestern der Nächstenliebe von St. Anne – inspirierte sie dazu, ein Lizenziat in Bibelstudien zu machen. Als Teil der Gemeindemission arbeitete sie in Stammesgemeinschaften in Chintapalli, Andhra Pradesh, und setzte sich dafür ein, die Armen und Ausgegrenzten durch Bildung zu fördern. Sie verfasst ihre Dissertation im Bereich neutestamentliche Studien mit der grundlegenden Frage der Rolle der Frau in der Kirche.

Sr. Mirian Uchechi Anyanwu gehört der Kongregation der Töchter der Nächstenliebe vom Kostbarsten Blut an. (c) Cincelli/dibk.at
Sr. Mirian Uchechi Anyanwu
Sr. Mirian Uchechi Anyanwu ist aus Nigeria und gehört der Kongregation der Töchter der Nächstenliebe vom Kostbarsten Blut an. Sie hat einen Bachelor sowie ein Lizentiat in Religionswissenschaften sowie ein weiteres Lizentiat in Moraltheologie. In ihrem Heimatland hat sie bereits an verschiedenen Institutionen unterrichtet und Leitungsaufgaben in ihrem Orden übernommen. Sie war auch Präsidentin der nigerianischen Ordensfrauenkonferenz. Ihre Dissertation in Innsbruck verfasst Sr. Mirian Uchechi Anyanwu auf dem Gebiet der Moraltheologie, auch hier mit einer speziellen Frauenperspektive.
Quellen: kathpress, Sophia Institute Innsbruck