Benediktion von Abt Alfred Eichmann in St. Lambrecht

Feierlicher Moment: Der neue Abt Alfred Eichmann bei seiner Amtseinführung. (c) Sonntagsblatt/Gerd Neuhold
Benediktion in St. Lambrecht
Rund 900 Menschen haben am Sonntag, 21. September 2025 in der Stiftskirche St. Lambrecht den Festgottesdienst zur Benediktion von Abt Alfred Eichmann mitgefeiert. Der feierliche Segen sowie die Übergabe der Ordensregel und der Insignien – Ring, Hirtenstab und Mitra – durch Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl bildeten den liturgischen Höhepunkt der Amtseinführung. Eichmann war am 10. Juni zum Abt gewählt und am 10. Juli offiziell ins Amt eingeführt worden.
Politische und kirchliche Verbundenheit
Unter den Mitfeiernden befanden sich zahlreiche Vertreter aus Politik und Verwaltung, darunter Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom und Landeshauptmann a. D. Hermann Schützenhöfer. Auch viele Gläubige aus den Seelsorgeräumen St. Lambrecht und Mariazell, Freunde und Wegbegleiter des neuen Abtes sowie pensionierte und aktive Mitarbeiter des Stiftes nahmen teil. Über 50 Äbte, Pröpste, Mitbrüder und Mitschwestern aus Österreich, Deutschland, Kroatien und Brasilien unterstrichen die große Verbundenheit mit dem Stift.

Bischof Krautwaschl überreicht dem neuen Abt den Hirtenstab. (c) Sonntagsblatt/Gerd Neuhold
Predigt von Bischof Krautwaschl
In seiner Predigt hob Bischof Krautwaschl die drei Brennpunkte benediktinischer Tradition hervor: „ora et labora et lege“ – Gebet, Arbeit und Studium. Diese seien „wertvolle Ausgangspunkte für ein Leben, das mit den Herausforderungen einer schnelllebigen Zeit zurechtkommen kann“. Dem neuen Abt wünschte er besonders „die Gabe des Hörens, um Gottes Melodie inmitten des Alltags zu entdecken“.
Dankesworte und Wahlspruch
Abt Eichmann bedankte sich in bewegten Worten bei all jenen, die seinen Glaubensweg geprägt haben – von seiner Familie über seine Pfarrer und Lehrer bis hin zu den Mitbrüdern und Gläubigen, mit denen er seelsorglich unterwegs war. Sein Wahlspruch „Christus, unsere Zukunft und unsere Hoffnung“ soll ein Zeichen der Zuversicht setzen. Trotz kleiner Gemeinschaft wolle das Stift St. Lambrecht seine Aufgaben in Gottvertrauen fortführen und gestalten.

Abt Eichmann mit seinen Mitbrüdern während der Feier. (c) Sonntagsblatt/Gerd Neuhold
Feierliche Gestaltung
Der Gottesdienst wurde musikalisch von einem 70-köpfigen Gemeinschaftschor aus dem Seelsorgeraum St. Lambrecht unter der Leitung von Christine Kociper gestaltet. An der Orgel spielte der Mariazeller Organist Florian Kaier. Weitere Beiträge kamen von einem Frauenterzett, Kantoren, einer Bläsergruppe und Musikvereinen aus St. Lambrecht und Mariahof. Beim anschließenden Beisammensein im Kreuzgang gab es Gelegenheit zur Gratulation und Begegnung.
Stiftskirche in neuem Glanz
Die Benediktion war zugleich der feierliche Rahmen für die Wiedereröffnung der barocken Stiftskirche nach umfangreicher Sanierung. In den vergangenen Monaten wurden Altäre und Kanzel restauriert, eine moderne LED-Beleuchtung und neue Lautsprecher eingebaut sowie der Volksaltar neu positioniert. Pünktlich zum Fest konnten die Arbeiten abgeschlossen werden – und dies unter dem veranschlagten Kostenrahmen von rund 930.000 Euro, wie Prior Pater Gerwig Romirer betonte.
Traditionsreiches Benediktinerstift
Das Benediktinerstift St. Lambrecht, gegründet im Jahr 1076, zählt zu den ältesten Klöstern der Steiermark. Neben der Seelsorge in zwölf Pfarren im gleichnamigen Seelsorgeraum ist das Stift unter anderem in den Bereichen Bildung, Kultur, Tourismus und Forstwirtschaft aktiv. Zum Kloster gehört auch das Superiorat Mariazell. Bekannt ist das barocke Ensemble nicht zuletzt für seine weitläufige Bibliothek, das Stiftsmuseum sowie für seine spirituellen und kulturellen Angebote.
Zur Person
Abt Alfred Eichmann wurde am 18. Dezember 1975 in Mariahof geboren. 1995 trat er ins Noviziat des Stiftes St. Lambrecht ein, 1999 legte er die ewige Profess ab, 2002 folgte die Priesterweihe. Nach Stationen in Leoben, Bruck/Mur und Mariazell war er seit 2011 Pfarrer in Neumarkt und Zeutschach, seit 2016 auch in Mariahof, Perchau und Greith. Seit 2021 ist er Pastoralverantwortlicher im Seelsorgeraum St. Lambrecht. Als Novizenmeister und Klerikermagister trägt er zudem Verantwortung für die klösterliche Ausbildung.