Oberösterreichischer Ordenstag: Mit Vertrauen und Mut in die Zukunft
Generaloberin Sr. Angelika Garstenauer bei ihrer Ansprache am Ordenstag in Vöcklabruck. (c) Franziskanerinnen
„Vertrauen, Mut und Zukunft“ – mit diesen drei Worten fassten die Franziskanerinnen von Vöcklabruck ihr 175-Jahr-Jubiläum zusammen. Der Ordenstag der Diözese Linz griff dieses Leitwort auf und stellte es ins Zentrum von Gottesdienst, Impulsen und Begegnungen.
Was diese drei Worte bedeuten, machte Generaloberin Sr. Angelika Garstenauer in ihrer Ansprache deutlich: Vertrauen – weil Ordensfrauen ihr Leben in Gottes Hände legen. Mut – weil es Mut braucht, heute Ordensfrau oder Ordensmann zu sein. Zukunft – weil es darum geht, im Heute zu leben und zugleich den Blick auf das Morgen zu richten. Auch wenn die Gemeinschaften kleiner werden, bleibe die entscheidende Frage nach dem, was Gott für die Zukunft bereithält.
Festmesse als Startpunkt des Ordenstags
Der Tag begann mit einer Festmesse, der Abt Reinhold Dessl aus dem Zisterzienserstift Wilhering vorstand. Herr Ewald Nathanael Donhoffer OPraem. spielte die Orgel, die Schola der Prämonstratenser des Stiftes Schlägl führte den Gesang.
Propst Mag. Klaus Sonnleitner vom Stift St. Florian ging in der Predigt auf die Frage der Berufung ein, die „Bestimmung zum Dienst“ sei: „Als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gottes sollen wir am Reich Gottes mitbauen - für den Herrn und für die Menschen.“
Ein kulturelles Highlight bot Poetry-Slammerin Helene Ziegler, die 175 Jahre Geschichte der Franziskanerinnen eindrucksvoll in Worte fasste.
Impulse aus verschiedenen Ordensspiritualitäten
Impulse aus drei Ordensspiritualitäten vertieften das Thema Mut und Vertrauen:
• Sr. Miriam Schwaiger, Marienschwester vom Karmel, sprach von der Hoffnung, die trotz sinkender Ordenszahlen aus Gott selbst komme: „Ich lebe diese Lebensform nicht, weil wir viele sind, sondern weil einer ist: der lebendige Gott.“
• Bruder Martin Kollmann OSB, Europakloster Gut Aich, schilderte anhand seiner Arbeit mit den drei Klostersschafen, wie Beziehung Grundlage für Mut und Vertrauen sei. Wie der hl. Benedikt ermutigte er, Wege nach innen und außen zu gehen – „mit Mut und Zuversicht“.
• Sr. Luzia Reiter von den Linzer Elisabethinen hob zentrale franziskanische Haltungen hervor: Armut, Demut, Friede, Geschwisterlichkeit und Schöpfungsverantwortung. Vertrauen in die Zukunft bedeute, loszulassen und im Hier und Jetzt in freudiger Erwartung zu leben.
Vertrauen, Mut und Zukunft praktisch erleben
Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Refektorium der Franziskanerinnen gab es die Möglichkeit, an originellen Workshops teilzunehmen, wie „Ich gestalte meine Vertrauens-/Mut-/Zukunftskerze“, „Tänze zur Mitte“, „Eine Tour durch das Quartier 16“, „Eine kleine Geschichte der Franziskanerinnen von Vöcklabruck“.
Der Tag klang um 15.30 Uhr mit der Vesper in der Mutterhauskapelle aus, die von den Franziskanerinnen musikalisch gestaltet wurde.