„Tag des Denkmals“: Stifte und Klöster öffnen ihre Pforten

Viele Stifte und Klöster beteiligen sich 2025 am „Tag des Denkmals“. (c) siehe Einzelfotos unten
Bei freiem Eintritt steht dabei diesmal die Digitalisierung im Mittelpunkt. Von Archivierung und innovativen Forschungsmethoden bis hin zur Vermittlung eröffnet sie neue Wege, das kulturelle Erbe zu bewahren. Technologien wie 3D-Scans, hochauflösende Fotografie und digitale Modellierung ermöglichen eine präzise Dokumentation und Analyse – und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Denkmale. Der „Tag des Denkmals“, der traditionell am letzten Sonntag im September stattfindet und vom Bundesdenkmalamt organisiert wird, zeigt 2025, wie moderne Technologien Denkmale neu zugänglich machen, besonders dort, wo direkte Besichtigungen schwierig sind.
„Digitale Methoden sind heute ein unverzichtbares Werkzeug in der Denkmalpflege“, betont Karin Mayer, Konservatorin und Leiterin des Bereichs Kultur und Dokumentation der Österreichischen Ordenskonferenz. „Der Tag des Denkmals stärkt das Bewusstsein für den Schutz und die Erhaltung unseres kulturellen Erbes – auch für zukünftige Generationen tragen wir Verantwortung.“
Ursulinenareal Innsbruck digital und analog erleben
Mit einem Beitrag beim „Tag des Denkmals“ ist 2025 auch das Institut Österreichischer Orden (IÖO) vertreten. Das Ursulinenareal in Innsbruck – eine Denkmalanlage aus Schule, Internat und Kloster – wurde umfassend analog und digital dokumentiert und modelliert. Am „Tag des Denkmals“ können die Schule und das Internat erstmals parallel digital und analog erfahren werden.
„Wir freuen uns, dass unser Beitrag das Motto ‚DENKMAL bewahren, DIGITAL erfahren‘ so treffend widerspiegelt. Der digitale Denkmalschutz eröffnet neue Perspektiven: Er macht Geschichte sichtbar, wo die Zukunft gestaltet wird“, meint IÖO-Geschäftsführer Anton Süss.

Für Anton Süss, Geschäftsführer der Instituts Österreichischer Orden, eröffnet der digitale Denkmalschutz neue Perspektiven: „Er macht Geschichte sichtbar, wo die Zukunft gestaltet wird.“ (c) Fabian Weirather
Bereits seit mehr als 100 Jahren ist der Denkmalschutz in der österreichischen Gesetzgebung verankert: Am 25. September 1923 wurde das österreichische Denkmalschutzgesetz vom Nationalrat beschlossen und in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach novelliert, zuletzt 2024. Das Bundesdenkmalamt hat den gesetzlichen Auftrag, das öffentliche Interesse an der Erhaltung des österreichischen kulturellen Erbes durchzusetzen.
Einige Orden mit dabei
Insgesamt werden am „Tag des Denkmals“ in ganz Österreich über 250 Programmpunkte angeboten, auch einige Ordenseinrichtungen beteiligen sich. Hier finden Sie eine Auswahl:
Ursulinenareal Innsbruck
Als neuer Eigentümer des Ursulinenareals in Innsbruck beauftragte das IÖO in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt die Universität Innsbruck, eine umfassende analoge Bestandsdokumentation als Teil einer breiten Veröffentlichung zu Josef Lackner, sowie die digitale Bestandsmodellierung des Ursulinenareals in einem hohen Detaillierungsgrad zu erarbeiten. Neben der digitalen Dokumentation und Bestandsaufnahme bietet das digitale Gebäudemodell die Möglichkeit der Visualisierung vergangener oder zukünftiger Bauphasen. Damit ist eine umfassende visuell erlebbare Analyse von Sanierungsszenarien und Überprüfung von Adaptierungsmaßnahmen im Hinblick auf deren räumliche Wirkung und Veränderung am Denkmal möglich. Am „Tag des Denkmals“ können die Schule und das Internat erstmals parallel digital und analog erfahren werden. Präsentiert wird die digitale Dokumentation und Bestandsaufnahme mit Rundgang im digitalen Modell. Parallel besteht die Möglichkeit, Schule und Internat bei geführten Rundgängen analog zu begehen.

Die Schule und das Internat am Ursulinenareal in Innsbruck können am „Tag des Denkmals“ nicht nur analog, sondern auch digital erkundet werden. Das Schwimmbad gibt es z.B. als Virtual Reality-Modell. (c) Arbeitsbereich Baumanagement, Baubetrieb und Tunnelbau (iBT)
Öffnungszeiten: 10.00 bis 16.00 Uhr
Führungen: ab 10.15 Uhr im Ein-Stunden-Takt
Nur am „Tag des Denkmals“ geöffnet
Benediktinerstift Melk
Das Stift Melk prägt seit über 900 Jahren als spirituelles, kulturelles und wissenschaftliches Zentrum die Region. Am „Tag des Denkmals“ bietet der Leiter der Stiftsbibliothek, Johannes Deibl, zwei Veranstaltungen an: die Präsentation „Stiftsbibliothek der Zukunft: Tradition trifft Digitalisierung“ (16.30 bis 18 Uhr) und einen Themenabend zum Nibelungenlied (18.30 bis 19 Uhr). Anschließend bringt das Theaterkollektiv „ergo arte“ das Nibelungenlied auf die Bühne.

Im Stift Melk wird am „Tag des Denkmals“ die Stiftsbibliothek in den Blick genommen. (c) Stift Melk, Peter Böttcher
Öffnungszeiten: 16.30 bis 20.00 Uhr
Benediktinerstift Kremsmünster
Die Stiftskirche Kremsmünster wird im Rahmen eines auf zehn Jahre angelegten Projekts umfassend saniert. Die Arbeiten an der Außenfassade wurden 2022 abgeschlossen, die Innensanierung des Mittelschiffs und des nördlichen Seitenschiffs im Jahr 2024. Derzeit wird das südliche Seitenschiff saniert. Die Führung stellt das Projekt vor und gewährt Einblicke in die Denkmalpflege aus nächster Nähe.

Die Stiftskirche Kremsmünster wird derzeit umfassend saniert. Führungen am „Tag des Denkmals“ stellen das Projekt vor. (c) P. Josef Stelzer
Öffnungszeiten: 14.00 bis 17.00 Uhr
Führungen: 14.00 und 16.00 Uhr
Benediktinerstift Lambach
Das Stift Lambach kann am „Tag des Denkmals“ im Rahmen von Führungen erkundet werden. Haustechniker Michael Gelbmann erklärt außerdem in einem Vortrag, wie moderne digitale Methoden dazu beitragen, historische Bauwerke lebendig zu erhalten.

Im Stift Lambach werden Führungen und ein Vortrag angeboten. (c) Walter Weber
Öffnungszeiten: 09.30 bis 16.00 Uhr
Führungen: 09.30 und 14.00 Uhr
Vortrag: 11.15 Uhr (Anmeldung notwendig)
Anmeldungen und Rückfragen unter: + 43 7245 21 710 oder per E-Mail
Augustiner-Chorherrenstift St. Florian
Das Stift St. Florian gewährt am „Tag des Denkmals“ Einblicke in seine historische Grafiksammlung, die Druckwerke aus über 500 Jahren auf verschiedenen Papieren umfasst. Neben der Katalogisierung und konservatorischen Lagerung wird bei der Präsentation „Grafik goes digital" das Digitalisierungsprojekt vorgestellt, bei dem der neue Scanner zu sehen ist.

Im Stift St. Florian steht am „Tag des Denkmals“ die historische Grafiksammlung im Mittelpunkt. (c) Stift St. Florian/Doris Himmelbauer
Öffnungszeiten: Nur zur Zeit der Präsentation geöffnet.
Präsentation: 15.00 bis 16.30 Uhr
Kloster Mehrerau
Die Abteikirche des Klosters Mehrerau wurde in den Jahren 2024 und 2025 restauriert. Da auch die Digitalisierung zunehmend Einzug in die Denkmalpflege hält, steht in Mehrerau neben einer Kirchenführung auch die Präsentation eines digitalen 3D-Modells auf dem Programm. Gezeigt werden soll, wie die Digitalisierung die Kommunikation innerhalb von Bauprojekten unterstützt.

Die Kirche des Klosters Mehrerau wurde 2024 und 2025 restauriert. (c) Walser Images
Öffnungszeiten: 11.00 bis 16.00 Uhr
Präsentationen: 11.00 und 15.00 Uhr
Kirchenführung: 14.00 Uhr
Alserkirche
In der von den Minoriten betreuten Alserkirche im achten Wiener Gemeindebezirk laufen derzeit Sanierungsarbeiten, wobei auch unbekannte Fresken entdeckt wurden. Im Rahmen von Führungen bekommen Besucher:innen sowohl Einblick in die Sanierungsarbeiten als auch in die Geschichte der Kirche.

Am „Tag des Denkmals“ bekommen die Besucher:innen Einblicke in die Sanierung der Alserkirche. (c) C.Stadler/Bwag, Alserkirche, CC BY-SA 3.0
Öffnungszeiten: 11.00 bis 17.00 Uhr
Führungen: 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Nur am „Tag des Denkmals“ geöffnet
Quelle: Tag des Denkmals