Kinderalm: Kloster Maria im Paradies feierte 40-jähriges Bestehen

Freude am Leben in Gebet, Gemeinschaft und großer Einfachheit: Die Betlehemschwestern auf der Kinderalm feierten am vergangenen Wochenende ihr 40-jähriges Jubiläum. © ÖOK
Höhepunkt war am Freitagabend die Festmesse mit Erzbischof Franz Lackner, dem sich am Samstag weitere Gottesdienste, Begegnungen, Führungen und ein vielfältiges Rahmenprogramm anschlossen.
Ein Blick hinter die Klostermauern
Die Gäste erhielten an den beiden Tagen nicht nur Einblicke in das liturgische Leben der Gemeinschaft, sondern konnten auch das Kloster besichtigen, Kunsthandwerk der Schwestern erwerben und bei einer Filmvorführung mehr über ihren Alltag erfahren. Ein spezielles Kinderprogramm sowie Gespräche über die Ordensgeschichte rundeten das Fest ab.
40 Jahre gelebte Stille und Gemeinschaft
Seit der Gründung im Jahr 1985 unter Erzbischof Karl Berg ist das Kloster auf der Kinderalm ein Ort der Stille und des Gebets. Heute leben dort 24 Schwestern im Alter zwischen 26 und 92 Jahren. Ihr Alltag ist geprägt von Gebet, Arbeit und einem Leben in großer Einfachheit. Jede Schwester bewohnt eine kleine Zelle mit Gebetsraum, Schlaf- und Arbeitsbereich. Die Mahlzeiten werden – mit Ausnahme des Sonntags – in den Zellen eingenommen, bewusst und in spiritueller Haltung. Der Tag beginnt um vier Uhr früh mit einem zweistündigen Gebet und endet um 20 Uhr.

Spirituelles Zentrum der Region: Der stille, abgeschiedene Ort oberhalb von St. Veit strahlt eine besondere Atmosphäre aus, in der man dem Himmel besonders nahe kommen kann. © ÖOK/km
Berufungen und Herausforderungen
Priorin Sr. Birgit, die der Gemeinschaft seit April 2024 vorsteht, lebt selbst seit 1992 auf der Kinderalm. In einem Gespräch mit den Salzburger Nachrichten blickt sie auf die vergangenen Jahrzehnte zurück und erinnert sich, dass es anfangs bis zu zehn Novizinnen pro Jahr gab. Aktuell wagen nur wenige Frauen den Weg ins Kloster. Derzeit lebt eine junge Frau aus Deutschland als Postulantin im Kloster auf der Kinderalm, um diese Lebensform näher kennenzulernen. Novizin könne man frühestens im Alter von 22 Jahren werden, betont Sr. Birgit. Es sei wichtig, dass die Frauen erst das Leben kennenlernen, bevor sie ins Kloster gehen. Nur so wüssten sie, was sie hinter sich lassen. Das einsame Leben in der Abgeschiedenheit der Natur sei dabei weder Selbstzweck noch Flucht vor der Welt: „Wir wollen uns dadurch ja nicht vom Rest der Welt abschotten“, sagt Sr. Birgit im Interview. Vielmehr sehen die Ordensfrauen in der Einsamkeit einen Weg, um Gott ganz nah sein zu können.
Geistliche Angebote und wirtschaftliche Grundlagen
Neben ihrem klösterlichen Leben bieten die Schwestern auch Exerzitien an und betreiben einen kleinen Klosterladen, in dem sie selbst gefertigtes Geschirr, Ikonen und andere Handarbeiten verkaufen. Dabei handelt es sich um ihre wichtigsten Einnahmequellen.

Die Ordensfrauen betreiben einen kleinen Klosterladen, in dem sie unter anderem Geschirr und Ikonen verkaufen. © Rupertusblatt/ED Salzburg
Ein Ort der Spiritualität hoch über St. Veit
Das Jubiläum unterstrich die Bedeutung des Klosters Maria im Paradies als spirituelles Zentrum der Region. Viele Gäste nahmen die Gelegenheit wahr, an diesem stillen, abgeschiedenen Ort oberhalb von St. Veit Gemeinschaft, Gebet und die besondere Atmosphäre mitzuerleben.
Quellen: Erzdiözese Salzburg, Salzburger Nachrichten