Ein Lebensweg zwischen Österreich und dem Heiligen Land

 Neustart: Nach einer Sabbatzeit, einem Urlaub und einem Kuraufenthalt hat Sr. Hildegard Enzenhofer SDS frische Kraft getankt, um auch weiterhin für die Menschen in Nah und Fern dazusein.© Andreas Reumayr

Jahrzehntelang war die aus Vorderweißenbach stammende Sr. Hildegard Enzenhofer vom Orden der Salvatorianerinnen für Menschen im Heiligen Land tätig. In Beit Emmaus in Palästina leitete sie zuletzt eine Wohneinrichtung für alte, beeinträchtigte und alleingelassene Frauen. Vor einem Jahr hat sie die Leitung des Hauses übergeben und lebt nun in Linz.

In dem Brief an Freunde und Unterstützer:innen reflektiert Sr. Hildegard ihre Rückkehr in die Heimat – eine Rückkehr, die sie nach fast drei Jahrzehnten im Ausland als Chance zur Neuorientierung sieht. Eine Sabbatzeit, ein Urlaub, eine erfolgreiche Augenoperation sowie eine Kur in Bad Leonfelden halfen ihr dabei, zur Ruhe zu kommen und neue Kraft zu schöpfen.

Weiterarbeit für Projekte im Heiligen Land

Trotz des Wohnortwechsels engagiert sich die Salvatorianerin weiterhin im Projektbüro Share Global, das Spenden und Unterstützung für Einrichtungen im Heiligen Land koordiniert. Die anhaltenden Konflikte, insbesondere im Gazastreifen, verdeutlichen nach ihren Worten die Notwendigkeit einer verlässlichen Präsenz kirchlicher Einrichtungen.

Hoffnungsträgerin und Stütze: In Beit Emmaus in Palästina leitete Sr. Hildegard vor ihrer Rückkehr eine Wohneinrichtung für alte, beeinträchtigte und alleingelassene Frauen.© Sr. Hildegard Enzenhofer

Unterstützung von Bildung und Pflege

In ihrem Rundbrief weist Sr. Hildegard auf verschiedene Projekte hin, die auf Unterstützung angewiesen sind. Ihre Sorge gilt nicht nur den Bewohnerinnen der Einrichtung Beit Emmaus, sondern auch Studierenden der Pflegefakultät sowie 1.500 Schülerinnen und Schülern der Salvatorschule in Nazareth – „einer der besten Schulen des Landes Israel“, die sich besonders durch Förderprogramme für benachteiligte und lernbehinderte Kinder auszeichnet.

Neue Aufgaben in Linz

In Linz ist Sr. Hildegard in der neu gegründeten „Gemeinschaft Madeleine Delbrél“ aktiv – einer Ausbildungsgemeinschaft am Froschberg, in der Pfarre St. Konrad. Die Gemeinschaft trägt einen Namen, der für gelebten Glauben und gelebte Lebensfreude steht: Madeleine Delbrél gilt als „Prophetin der Nachkonzilszeit“. Die Gemeinschaft steht jungen Frauen im Alter von 18 bis 35 Jahren offen – sei es zum Mitleben oder als Gäste.

In ihrer täglichen Arbeit engagiert sich Sr. Hildegard in verschiedenen Bereichen im „Franckviertel", einem Randgebiet von Linz, wo sie vor allem Asylsuchende begleitet. Hier kommen ihr ihre bescheidenen Arabisch-Kenntnisse sehr zugute.

Neues Zuhause in Linz: Sr. Dr. Isabelle Allmendinger, Sr. Verena Maria Haselmann, Sr. Hildegard Enzenhofer und Sr. Martina Winklehner setzen ihre Gaben und Fähigkeiten vielfältig ein, um die Liebe Gottes zu den Menschen zu bringen. © Salvatorianerinnen

Verbundenheit mit den Menschen im Heiligen Land

In ihrem Schreiben ermutigt Sr. Hildegard dazu, Gott „unterwegs zu finden, nicht erst am Ziel“. Sie dankt für das vergangene Jahr der Entwicklung – „im Wissen, dass wir miteinander verbunden sind und bleiben“ – und unterstreicht ihre Verbundenheit mit allen Menschen im Heiligen Land sowie in Syrien, Jordanien und im Libanon. Zudem weist sie auf Gästeunterkünfte auf dem Gelände der Salvatorschule in Nazareth hin – eine Möglichkeit zur stillen Besinnung und zum persönlichen Austausch.

Quelle: Diözese Linz