Roxanne Schares ist neue Generalsekretärin der Ordensoberinnen-Vereinigung

Kompetent und routiniert: Sr. Roxanne Schares, neue Generalsekretärin der Internationalen Vereinigung der Generaloberinnen (UISG), verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in den Bereichen Bildung, Flüchtlingsarbeit und internationale Ordensleitung.© UISG
Mit Demut und dem Versprechen zu dienen hat die neu gewählte Generalsekretärin der Internationalen Vereinigung der Generaloberinnen ihr Amt angetreten. Sr. Roxanne Schares, die der Kongregation der „Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau“ angehört, blickt auf eine lange internationale Laufbahn im Dienst der Kirche, der Bildung und der sozialen Gerechtigkeit zurück.
Wurzeln in den USA
Geboren in den Vereinigten Staaten, studierte Sr. Roxanne Schares Pädagogik sowie Spiritualität und Theologie. Nach ersten Jahren als Lehrerin an einer High School führte sie ihr Weg nach Afrika, wo sie 27 Jahre lang lebte und wirkte. Dort engagierte sie sich nicht nur im Bildungswesen, sondern auch in der Flüchtlingsarbeit. Zehn Jahre lang war sie für den Jesuit Refugee Service (JRS) tätig, in Flüchtlingslagern wie auch in Städten.
Verantwortung in Rom und weltweit
2007 wechselte sie nach Rom, wo sie bis 2015 innerhalb ihrer Kongregation als internationale Koordinatorin für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung wirkte. In dieser Funktion leitete sie das weltweite Shalom-Netzwerk, das Schwestern, assoziierte Mitglieder und Partner in mehr als 30 Ländern verbindet. Zudem arbeitete sie eng mit internationalen kirchlichen Netzwerken zusammen.
Von 2018 bis 2024 stand Sr. Roxanne Schares als Generaloberin an der Spitze ihrer Ordensgemeinschaft. Gleichzeitig war sie Mitglied im Exekutivrat der UISG. Seit 2021 gehört sie zudem dem Dikasterium für das geweihte Leben und die Gesellschaften apostolischen Lebens im Vatikan an.
Hoffnung in einer zerrissenen Welt
In ihrem ersten Statement betonte Sr. Roxanne Schares, dass das 60-jährige Jubiläum der UISG in eine Zeit weltweiter Krisen falle. Umso wichtiger sei es, dass Ordensfrauen als „Trägerinnen der Hoffnung, prophetische Zeuginnen des Evangeliums und Expertinnen der Gemeinschaft“ auftreten. Sie griff damit auch Worte von Papst Franziskus und Papst Leo XIV. auf, die die Liebe als Kern des Evangeliums hervorheben.
Leitlinien bis 2031
Für die kommenden Jahre verweist sie auf die neuen Leitlinien „Walking into the Future Together“ (2025–2031). Diese sollen den Weg der UISG prägen – mit dem Ziel, das Ordensleben zu stärken, die Kirche zu bereichern, prophetische Stimmen zu erheben und in synodalem Geist gemeinsam zu handeln.
Dank an die Vorgängerin
Die neue Leiterin würdigte besonders die Verdienste ihrer Vorgängerin Sr. Patricia Murray, die über ein Jahrzehnt lang das Wachstum der UISG als weltweite Gemeinschaft von Ordensfrauen vorangetrieben und die Vereinigung zu einem globalen Netzwerk von Ordensfrauen geformt habe.

Übergabe in der UISG: Sr. Roxanne Schares (links) folgt Sr. Patricia Murray (rechts) als Generalsekretärin nach und setzt die Arbeit für weltweite Vernetzung und Stärkung des Ordenslebens fort.© UISG
Murray gehört den Loreto-Schwestern an und arbeitete viele Jahre als Lehrerin, Schulleiterin und Universitätsdozentin. Als Wahlberechtigte nahm sie an der von Papst Franziskus initiierten Weltsynode zu mehr Teilhabe aller Gläubigen in der katholischen Kirche teil. Zudem ist Murray Beraterin der vatikanischen Bildungsbehörde. Seit 2014 bekleidete die Ordensfrau das Amt der UISG-Generalsekretärin.
Großzügiger und leidenschaftlicher Dienst
UISG-Präsidentin Oonah O'Shea dankte Murray für ihren „großzügigen und leidenschaftlichen“ Dienst. Mit ihrer Kompetenz, Professionalität und kirchlichen Sensibilität habe Murray Prozesse der Gemeinschaft und Zusammenarbeit zwischen den Kongregationen gefördert und einen neuen Geist der Synodalität angeregt. Weiters würdigte O'Shea Murrays Einsatz für einen ständigen Dialog mit den verschiedenen Realitäten der Weltkirche und mit internationalen Institutionen.
„Unter ihrer Leitung hat die UISG ihr Engagement in wichtigen Bereichen wie der Bewahrung der Schöpfung, Gerechtigkeit und Frieden, dem Schutz der Schwächsten und der Ausbildung neuer Generationen von Führungskräften im geweihten Leben verstärkt“, betonte O'Shea, die die Vereinigung seit Mitte Mai leitet.
Der UISG gehören mehr als 1.900 Gemeinschaften aus 97 Ländern an. Insgesamt gibt es weltweit mehr als 500.000 katholische Ordensfrauen.
Quellen: UISG, kathpress