Gedenken an Zisterzienser P. Alberich Rabensteiner

Der ehemalige Lokal- und Europapolitiker Sepp Kusstatscher würdigte in einem Vortrag das Leben und Zeugnis von P. Alberich Rabensteiner. © Diözese Bozen-Brixen
Nach dem Gottesdienst in der Brixner Stadtpfarrkirche St. Michael würdigte der ehemalige Lokal- und Europapolitiker Sepp Kusstatscher in einem Vortrag im Priesterseminar das Leben und Zeugnis von P. Alberich Rabensteiner. Der stille Glaubenszeuge des 20. Jahrhunderts wurde erst unlängst von der Erzdiözese Wien und der Zisterzienserabtei Heiligenkreuz anlässlich des Heiligen Jahrs zum „Zeugen der Hoffnung“ erklärt.
Von Villanders nach Heiligenkreuz
Der gebürtige Villanderer trat 1898 in das Zisterzienserstift Heiligenkreuz ein, wurde 1903 zum Priester geweiht und wirkte viele Jahre in Wiener Neustadt – zunächst als Seelsorger, dann als Prior des Neuklosters und Dechant. Auch sozial setzte er sich ein, etwa beim Bau von Wohnungen für Menschen in Not.
Während der letzten Kriegstage 1945 blieb P. Alberich in der Stadt, obwohl Wiener Neustadt schwer bombardiert wurde. Er kümmerte sich um Verwundete, Tote und Verzweifelte. Am Ostermontag, dem 2. April 1945, wurde er – vermutlich bei dem Versuch, Leichen zu bergen oder eine Frau vor Gewalt zu retten – erschossen. Man fand seinen Leichnam vor dem Benediktsaltar des Neuklosters. Mit Erlaubnis des sowjetischen Stadtkommandanten wurde er im Kreuzgang des Klosters beigesetzt.
Haltung der stillen Hingabe
„Ich liebe es, unbekannt und für nichts gehalten zu werden“, schrieb Rabensteiner in seinen Tischkalender. Diese Haltung der stillen Hingabe prägte sein Leben – und macht ihn zu einem Vorbild christlicher Nächstenliebe und Seelsorge in schwerster Zeit.
Priestergemeinschaft seit 1533
Der „Foedus Sacerdotale“, 1533 in Brixen gegründet, versteht sich als Gemeinschaft der priesterlichen Verbundenheit und des Gebets füreinander. Die jährliche Feier am 6. August ist Ausdruck dieser gelebten Solidarität. Derzeit gehören etwa 100 Priester aus den Diözesen Bozen-Brixen und Innsbruck der Gemeinschaft an.
Quellen: kathpress, Diözese Bozen-Brixen