Redemptoristen in Nord-West-Europa vereinigten sich zu Föderation

Die vier nordwesteuropäischen Provinzen der Redemptoristen vereinigten sich am 1. August 2025 zu einer Föderation. Hier zu sehen: Die Repräsentanten der vier Provinzen mit dem Generaloberen in der Mitte. (c) cssr.news
Mit dem Strukturmodell einer Föderation wollen die Redemptoristen dem Bedürfnis nach einer stärkeren internationalen Vernetzung entsprechen. Die vier nun in der Föderation vereinigten Provinzen – für Österreich und Süddeutschland ist es die Provinz Wien-München – decken ein Gebiet von sieben europäischen Staaten ab. Neben Österreich und Deutschland handelt es sich um die Schweiz, die Niederlande, Belgien, das Vereinigte Königreich, und die Republik Irland. Derzeit hat die Ordensgemeinschaft in diesen Ländern zusammen knapp 250 Mitglieder und an die 30 Niederlassungen.
Inauguration im Rahmen eines Jugendtreffens
Die Feier der Inauguration der Föderation fand im Rahmen eines gesamteuropäischen Jugendtreffens der Redemptoristen in der irischen Stadt Limerick statt, zu dem auch der Generalobere der Ordensgemeinschaft, P. Rogério Gomes, aus Rom gekommen war. Das Datum des Ereignisses – der 1. August – wurde bewusst gewählt, ist es doch der Gedenktag des hl. Alfons Maria von Liguori, des Gründers der Redemptoristen.

Die Feier der Inauguration der Föderation fand im Rahmen eines gesamteuropäischen Jugendtreffens der Redemptoristen in Limerick statt. (c) cssr.news
In seiner Predigt sprach der Generalobere über die Bedeutung der neuen Form der Zusammenarbeit. Die Föderation der vier Provinzen sei nicht so sehr eine kirchenrechtliche Struktur, sondern ein „prophetisches Zeichen der Gemeinschaft und der missionarischen Verfügbarkeit“. Sie beinhalte die Möglichkeit, „das apostolische Leben zu revitalisieren, Ressourcen miteinander zu teilen, Grenzen zu überschreiten sowie dem geistlichen Leben neue Impulse zu verleihen“. P. Rogério Gomes sagte: „In der Föderation geht es nicht darum, zu verlieren, wer wir sind, sondern mit neuer Kraft das Wesen unserer redemptoristischen Berufung zu entdecken.“
P. Martin Leitgöb: „Sinnvoller Schritt“
Mit dem Schritt der Gründung einer Föderation erfüllten die Redemptoristen in Nordwesteuropa eine ihnen von den letzten Generalkapiteln gestellte Aufgabe. Der Provinzial der Provinz Wien-München, P. Martin Leitgöb, meint: „Jede Zeit braucht ihre eigenen Strukturen. Seit der Gründung der Redemptoristen im Jahre 1732 hat es fast andauernd Strukturveränderungen gegeben. Im 19. Jahrhundert wurden besonders von Wien aus zahlreiche neue Niederlassungen in Europa und schließlich in der ganzen Welt gegründet. Jetzt wird manches von dem, was sich damals entfaltet und auseinanderentwickelt hat, wieder zusammengeholt und vereint. Damit wird auch der Gefahr der Fragmentierung Einhalt geboten und das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit sowie das gemeinsame Charisma gestärkt. Gerade in unseren Breiten mit den Herausforderungen von Überalterung und geringer Mitgliederzahl ist das ein sinnvoller Schritt.“

Zum Gottesdienst zum Föderationsstart war auch der Generalobere der Ordensgemeinschaft, P. Rogério Gomes (Mitte), aus Rom gekommen. (c) cssr.news
Die gesamte Ordensgemeinschaft der Redemptoristen hat derzeit an die 4.500 Mitglieder in über 80 Ländern der Erde. Die Provinz Wien-München besteht momentan aus 66 Mitgliedern in sieben Niederlassungen: Wien-Maria am Gestade, Eggenburg, Attnang-Puchheim, München, Gars am Inn, Cham in der Oberpfalz und Schönenberg bei Ellwangen in Württemberg. Auch diese Provinz ist das Ergebnis einer Restrukturierung. Im Jahre 2008 schlossen sich die damaligen Provinzen Wien und München zu einer Föderation zusammen, aus der dann 2015 eine gemeinsame Provinz hervorging.
Quelle: Redemptoristen