Jesuiten Innsbruck: Ignatiusfest im Zeichen von Dank, Abschied und Ausblick

Das Ignatiusfest der Innsbrucker Jesuiten am 31. Juli 2025 stand diesmal ganz im Zeichen des Abschieds des langjährigen Rektors P. Christian Marte. (c) Cincelli/dibk.at
In seiner Begrüßung erinnerte Bischof Scheuer an die geistliche Tiefe des Tages: „Der Heilige Ignatius lehrt uns das Wirken Gottes in der Welt und im eigenen Leben zu betrachten.“ Die Predigt beim Festgottesdienst hielt P. Christian Marte. Sie war geprägt vom „Gelassenheitsgebet“ von Reinhold Niebuhr, das als Visitenkarte vor dem Gottesdienst verteilt wurde. Drei zentrale Bitten stehen darin im Mittelpunkt:
- Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die man nicht ändern kann: „Wir bitten, weil wir wissen, dass vieles unsere Kraft übersteigt – Beispiele sind Ukraine, die Geiselnahmen in Israel und der Militäreinsatz in Gaza.“
- Mut, Dinge zu ändern, die man ändern kann: „Das Zauberwort ist Spielraum – habe ich von meinem ehemaligen Provinzial gelernt.“
- Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden: „Mit dem Alter kommt die Weisheit, manchmal kommt aber das Alter ganz allein.“

Dem Festgottesdienst stand Bischof Manfred Scheuer vor. (c) Cincelli/dibk.at
Hoffnung auf Gerechtigkeit
In seiner Predigt sprach der langjährige Rektor des Innsbrucker Jesuitenkollegs auch offen über Herausforderungen: „Ich bin nicht immer zufrieden: In der Welt, aber auch im Jesuitenorden.“ Und doch betonte er die Hoffnung auf Gerechtigkeit und die Kraft Gottes, die Gelassenheit ermöglicht.

Verlässt Innsbruck nach sieben Jahren als Rektor des Jesuitenkollegs: P. Christian Marte. (c) Cincelli/dibk.at
Die Stadt Innsbruck würdigte P. Marte durch Vizebürgermeister Georg Willi mit persönlichen Worten: „Deine Zeit hier war eine Zeit des Aufbauens. Du bist ein Netzwerker, der Menschen zusammengeführt hat. Du bist ein Reformer – innerhalb der Kirche und außerhalb. Du lebst das, was du von anderen erwartest.“ Auch die Gefängnisseelsorge verabschiedete sich von P. Marte. Andreas Liebl, Koordinator der Seelsorge, würdigte dessen siebenjährige Tätigkeit mit bewegenden Beispielen und überreichte ihm als Zeichen des Dankes eine Stola.
Ausblick auf Zukunft
Nach dem Gottesdienst gab P. Marte einen Ausblick auf die zukünftige Arbeit des Jesuitenordens in Innsbruck. Sein Nachfolger als Rektor ist der gebürtige Vorarlberger P. Toni Witwer, der zuletzt als Superior in Graz tätig war.

Die zahlreichen Gäste durften einen Blick auf die bei Restaurierungsarbeiten gefundene Zeitkapsel werfen. (c) Cincelli/dibk.at
Außerdem bestand für die zahlreichen Gäste aus Kirche, Gesellschaft und Politik die Möglichkeit, einen Blick auf das Innere einer Zeitkapsel zu werfen, die bei Restaurierungsarbeiten entdeckt wurde. Bei der anschließenden Agape im Jesuitenkolleg tauschten sich die Besucher:innen in entspannter Atmosphäre aus und ließen das Fest in Gemeinschaft ausklingen.

Die anschließende Agape bot Gelegenheit zum Austausch. (c) Cincelli/dibk.at
Quelle: Diözese Innsbruck