Über 15 Ordensgemeinschaften beim Jugendtreffen in Kremsmünster

„Daran sollt ihr erkennen, dass ein lebendiger Gott mitten unter euch ist.“ – unter diesem Motto stand das heurige Jugendtreffen im Stift Kremsmünster, an dem mehr als 500 junge Menschen im Alter von 14 bis 30 Jahren teilnahmen. © Stift Kremsmünster
Höhepunkt der Veranstaltung war am vergangenen Sonntag der Abschlussgottesdienst in der Stiftskirche Kremsmünster mit Erzbischof Lackner. In seiner sehr persönlich gehaltenen Predigt erzählte Lackner, wie er als UNO-Soldat in Zypern von einer Bibelstelle im Matthäusevangelium tief berührt wurde: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.“ Der Erzbischof rief die Jugendlichen dazu auf, ein waches Herz, eine liebevolle Aufmerksamkeit für Gott und ein Sehnen nach ihm zu haben und ihn wie Abraham in das eigene Leben einzuladen.
Die Sehnsucht nach der Auferstehung sowie die Bereitschaft, vieles hinter sich zu lassen, verdeutlichte er an der Berufung der ersten Jünger und der Freundschaft von Martha, Lazarus und Maria. Lackner: „Das erste Auferstehungsbekenntnis noch vor der Auferstehung Jesu stammt von Martha, als sie von ihrem Bruder Lazarus sagt: ‚Ich weiß dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag.‘“- Er habe Angst, so Erzbischof Lackner, „dass diese Sehnsucht heute verloren geht.“
Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich Lackner bei Abt Bernhard und der Klostergemeinschaft für die Gastfreundschaft, die sie den Jugendlichen erwiesen: „Als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz bedanke ich mich von Herzen dafür, dass ihr diese jungen Menschen aufnehmt!“
„Ein lebendiger Gott mitten unter euch“
Das rund einwöchige Treffen stand unter dem biblischen Motto „Daran sollt ihr erkennen, dass ein lebendiger Gott mitten unter euch ist“. Liturgische Feiern strukturierten den Tagesablauf, in einem eigenen Zelt gab es die Möglichkeit zum stillen Gebet und zur Anbetung. Untergebracht waren die Jugendlichen an verschiedenen Orten im Stift. Die weißen Zelte in den Stiftsgärten luden zu einer abwechslungsreichen Woche ein: Auf dem Programm standen u.a. Schwimmen, Italienischlernen und Fußballspielen, Musik- und Theaterworkshops. Außerdem gab es auch offene Gesprächsrunden in Form von „Don Rupi will‘s wissen“, etwa mit Abt Bernhard Eckerstorfer oder Erzbischof Franz Lackner, bei denen Jugendliche einfach Fragen stellen und direkt Antworten bekommen konnten.

Austausch auf Augenhöhe: Bei den Gesprächsrunden in den Stiftsgärten wurden die großen Fragen des Lebens besprochen. © Stift Kremsmünster
Interessante Gespräche fanden auch im stiftseigenen Heurigen statt, wo man bei wechselhaftem Wetter Eiskaffee oder Bananensplit – zubereitet von Kapuzinern – genießen konnte. An den Abenden führten die Jugendlichen ein selbstgeschriebenes Theaterstück mit dem Titel „Seguire Cristo“ über das Leben der heiligen Klara von Assisi auf und wetteiferten mit den Ordensleuten, wenn es darum ging, Songs aufgrund von Textzeilen zu erraten.
Besondere Glaubenserfahrung
Insgesamt waren über 15 verschiedene Ordensgemeinschaften vertreten, die das Treffen bereicherten. Ein besonderes Highlight war die gemeinsame Vesper am Samstagabend mit den Benediktinern von Kremsmünster, die den Jugendlichen Einblick in die benediktinische Lebensweise bot. Der Salzburger Priester Rupert Santner, Mitglied des ehrenamtlichen Vorbereitungsteams, bilanzierte: „Anliegen des Treffens war es, sich in diesen Tagen die richtig ernsthaften Fragen des Lebens zu stellen. Freundschaften, Impulse, Musik, Gebet, die Schönheit der Natur und die fröhliche Stimmung sollten helfen, eine besondere Erfahrung im Glauben zu machen.“
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Quellen: Stift Kremsmünster, kathpress