„Radio Werk-Klang“: Ordensleute sprechen über Kirche heute

Abt Bernhard Eckerstorfer und Sr. Ida Vorel sind in der aktuellen Folge des Podcasts „Radio Werk-Klang“ der Katholischen Medien Akademie (KMA) zu Gast. (c) Stift Kremsmünster/D. Rodemund (l.), Ralph Fischbacher (r.)
Abt Bernhard Eckerstorfer berichtet, wie in ihm der Wunsch entstand, Benediktiner zu werden. Prägend war für ihn ein Religionslehrer in der Hauptschulzeit, der ihm den entscheidenden Impuls gab, Theologie zu studieren. Während des Studiums in Salzburg und den USA kam er intensiv mit der Welt der Benediktiner in Berührung: „Die Klöster haben mich fasziniert – wo Alt und Jung zusammenleben, gemeinsam Aufgaben haben, sich auf Gott ausrichten und auch ganz normale Menschen sind.“
Nach langer Entscheidungsfindung trat er im Jahr 2000 schließlich ins Stift Kremsmünster ein und übernahm dort verschiedenste Aufgaben. Bevor er im Jänner 2025 zum neuen Abt des oberösterreichischen Benediktinerstifts gewählt wurde, war er fünf Jahre lang Rektor der Benediktiner-Hochschule Sant'Anselmo in Rom. Für Abt Bernhard Eckerstorfer ist klar, dass Glaube heute eine andere Relevanz hat als früher, wichtig sei daher, dass er auch über neue Kanäle vermittelt wird.
Lebendige Tradition
„Ich habe jetzt einen neuen Instagram-Account und bin erstaunt, wie junge Leute verfolgen was ich tue, was ich poste und das ist für mich auch heute sozusagen der Glaube – mit den heutigen Kanälen anzuschauen und dann ist auch interessant, was finden sie wertvoll? Tradition, wenn sie mit der Innovation zusammenkommt, dann wird sie lebendig“, ist er überzeugt.
Als @abt_bernhard ist Abt Bernhard Eckerstorfer auf Instagram vertreten. (c) Screenshot @abt_bernhard
Daran schließt auch Sr. Ida Vorel an. Die Franziskanerin betreut neben ihrem Hauptjob als Leiterin des Quartier 16 – einem Haus, in dem Frauen Wohnung, Begleitung und Unterstützung finden – die Social Media-Kanäle ihrer Ordensgemeinschaft und ist auch privat in den sozialen Netzwerken aktiv. Warum sind die Franziskanerinnen von Vöcklabruck auf Social Media aktiv und legen mit einem neuen Konzept immer mehr Fokus auf diese Art von Verkündigung?
Realität des Ordenslebens abbilden
Sie sehen Social Media als Teil der Berufungspastoral. Sr. Ida Vorel erklärt: „Wir haben manchmal den Eindruck, dass das Bild von Ordensleben in der Gesellschaft irgendwann im letzten Jahrtausend stecken geblieben ist und gar nicht viel mit der Realität, wie wir leben, zu tun hat. Und das ist eigentlich auch so das Hauptanliegen: Unsere Realität in diesen Lebensraum einzubringen.“
Sr. Ida Vorel ist als @sr.ida auf Instagram vertreten. (c) Screenshot @sr.ida
Im Podcast spricht sie auch über Authentizität auf Social Media, die Generationenfrage, negative Erfahrungen und Projekte für die Zukunft. Auf die Frage, ob Kirche insgesamt digitaler werden muss, meint sie: „Wenn das Internet ein Lebensraum ist, dann kann es nicht sein, dass Kirche da nicht präsent ist. Jesus hat uns zu den Menschen geschickt und wir können nicht sagen, da gibt es einen Raum, wo wir nicht hingehen. Das kann ich mir in meinem Bild von Kirche gar nicht vorstellen.“
Thema im Podcast sind auch die Ansätze von Thomas von Aquin. Die Theologin Gabriela Wozniak spricht über deren Bedeutung damals und heute.
Quelle: Katholische Medien Akademie