Auch 2024: SOLWODI schenkte Frauen in Not Hoffnung und Halt
SOLWODI setzt sich für eine Verbesserung der Stellung von Frauen ein, die in ihren Heimatländern oder in Europa in eine große Notlage bis hin zur Prostitution geraten sind. Auch die Salvatorianerin Sr. Maria Schlackl (l.) kämpft mit vollem Herzblut dafür. (c) Salvatorianerinnen
Die von der Salvatorianerin Sr. Maria Schlackl gegründete Initiative „Aktiv gegen Menschenhandel – aktiv für Menschenwürde in OÖ“ feierte 2024 ihr zehnjähriges Bestehen. „Die Initiative leistet einen wertvollen Beitrag zur Bewusstseinsbildung in unserer Gesellschaft. Sie macht immer wieder durch unzählige große und kleine Veranstaltungen, Vorträge, Diskussionsrunden und persönlichen Gesprächen den Zusammenhang von Sexkauf und Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung deutlich“, schreibt Salvatorianerin Sr. Patricia Erber, die Vereinsvorsitzende von SOLWODI Österreich, im Vorwort des Jahresberichts.
Der Bericht ruft die Veranstaltung zum Thema „Sexkauf fördert Frauenhandel“ am 18. Oktober 2024 in Linz in Erinnerung, in deren Rahmen auf zehn bewegte Jahre der Initiative zurückgeblickt wurde. Hier geht es zum Bericht.
Außerdem gibt er Einblick in die weiteren Aktivitäten von SOLWDI Österreich im Jahr 2024.
Neue Mitglieder im Vorstand
Bereits zuvor, am 4. Juni 2024, wurden bei der Generalversammlung neue Mitglieder in den Vorstand gewählt. Er setzt sich nun aus der Vorsitzenden Sr. Patricia Erber SDS, ihrer Stellvertreterin Sr. Susanne Krendelsberger CS, Schriftführerin Sr. Magdalena Eichinger SpSS, Kassierin Sr. Anna Mayrhofer sowie den weiteren Mitgliedern Sr. Maria Michaela Roth BHS und Sr. Bianca-Mioara Petre CJ zusammen. Aus dem Vorstand verabschiedet wurden Sr. Sigharda Leitner BHS und Sr. Ingeborg Kapaun CJ.
Sr. Maria Schlackl gründete 2014 die Initiative „Aktiv gegen Menschenhandel – aktiv für Menschenwürde in OÖ“. (c) Martin Maria Eder
Das Angebot des Vereins richtet sich an schutzbedürftige Frauen und ihre Kinder, die von Gewalt in Form von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung betroffen sind. Sie sollen stabilisiert, in ihrem Selbstwert gestärkt und vor weiterer Gewalt und Verfolgung geschützt werden. Daher bietet SOLWODI Österreich eine Schutzwohnung sowie eine Beratungsstelle als wichtige Anlaufstelle für ehemalige Bewohnerinnen und andere Betroffene.
38 Frauen suchten Kontakt
38 Frauen suchten 2024 den Kontakt zu SOLWODI, ein Drittel davon aus Ungarn. In die Schutzwohnung wurden zusätzlich zu den acht Frauen, die Anfang 2024 bereits in der Wohnung gewohnt hatten, acht weitere Frauen aufgenommen. Sechs Säuglinge und Kleinkinder lebten dort mit ihren Müttern, drei davon wurden im Lauf des Jahres geboren. In der Beratungsstelle lag der Schwerpunkt auf der Nachsorge – aus der Schutzwohnung ausgezogene Frauen wurden begleitet und beraten. In der praktischen Arbeit war vor allem Begleitung von Müttern mit Säuglingen und Kleinkindern ein wichtiges Thema.
Insgesamt wohnten 2024 16 Frauen in der Schutzwohnung, im Jahresdurchschnitt war sie von 6,9 Frauen und 2,3 Kindern bewohnt. Sechs Frauen besuchten Deutschkurse, sechs Frauen nahmen am Arbeitstraining des Vereins „Hope for the future“ teil. Fünf Frauen konnten in eine psychotherapeutische oder psychiatrische Behandlung vermittelt werden. Zehn Frauen zogen aus der Schutzwohnung aus, sechs davon in eine eigene Wohnung.
Die aktiv Beteiligten an der Veranstaltung der Initiative „Aktiv gegen Menschenhandel – aktiv für Menschenwürde“ am 18. Oktober 2024. (c) Martin Maria Eder
Finanzierung hauptsächlich aus Spenden
SOLWODI Österreich finanziert sich aus Spendengeldern, wobei 2024 auch eine Subvention vom Land Oberösterreich für die Jubiläums-Veranstaltung in Linz gewährt wurde. Den Einnahmen von 321.990 Euro standen Ausgaben von 304.089 Euro gegenüber.
Die Personalkosten werden zu einem großen Teil aus Zuwendungen von Ordensgemeinschaften und der Österreichischen Ordenskonferenz gedeckt. Viele Privatpersonen, Gruppen, Pfarreien und Organisationen unterstützen den Verein mit kleinen und großen, regelmäßigen und unregelmäßigen finanziellen Mitteln. Die Freude über Spenden – auch Sachspenden – ist bei SOLWODI Österreich immer groß. Hier finden Sie weitere Informationen dazu.
Quelle: SOLWODI Österreich