Sophia Institute Innsbruck unterstützt Doktorandinnen aus dem Globalen Süden

Sr. Rabella aus Südindien und Sr. Mirian aus Nigeria sind Stipendiatinnen des Sophia Institute der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. (c) privat
Sr. Arul Rosy Rabella George kommt aus Kanyakumari in Tamil Nadu in Indien und gehört der Kongregation der „Schwestern der Nächstenliebe von St. Anna“ an. „Mein akademischer Werdegang umfasst einen Master-Abschluss in Mathematik, nach dem ich fünf Jahre als Mathematiklehrerin tätig war. Später erwarb ich einen Master-Abschluss in Heiligen Schriften an der Jnana-Deepa in Pune. Im Oktober 2024 hatte ich das Privileg, als erste Schwester des Sophia-Projekts das Promotionsstudium in Bibelwissenschaften an der Universität Innsbruck zu beginnen“, schildert sie ihren akademischen Werdegang.
Sr. Rabellas Reise nach Innsbruck verlief turbulent, unter anderem mit einem ausgefallenen Zug aufgrund von Überschwemmungen. „Diese Hindernisse, verbunden mit der Herausforderung einer neuen Sprache, waren sowohl einschüchternd als auch bereichernd und ermöglichten persönliches Wachstum“, erklärt Sr. Rabella. Dass sie als Schwester im Priesterseminar lebt, sei auch für die Seminaristen eine neue Erfahrung und verkörpere Papst Franziskus‘ Vorstellung einer synodalen Kirche.
Anpassung an Kultur und Klima
Die Ankunft in Innsbruck habe auch die Anpassung an das kalte Wetter und die kulturellen Unterschiede erfordert: „Die Umstellung meiner Kleidung und meines täglichen Rhythmus an das Klima war eine Lektion in Vorbereitung und Anpassungsfähigkeit. Wir essen, beten und teilen unser Leben miteinander, stärken unseren Glauben und fördern gegenseitiges Verständnis. Die Wärme und Fürsorge von Regens Roland, Bernadette, Lisi, den Seminaristen und Priestern waren herzerwärmend. Diese Umgebung ist ein wunderbarer Mix aus Kulturen und erweitert meinen Horizont auf eine Weise, die ich nie für möglich gehalten hätte.“

Eine der anfänglichen Herausforderungen für Sr. Rabella: Die Anpassung an das Klima in Innsbruck. (c) privat
Das Leben im Priesterseminar sei tief in der geistlichen Bereicherung verwurzelt und werde durch wöchentliche Gemeinschaftstreffen ergänzt. „Diese Kombination aus akademischer Strenge, Spiritualität und Freizeit schafft eine ausgewogene und erfüllende Erfahrung“, schreibt Sr. Rabella. „Obwohl ich die Gesellschaft meiner Schwestern aus der Kongregation vermisse, bringt jeder Tag in Innsbruck neuen Sinn und Freude. Diese transformative Reise hat mir die Tugenden von Einfachheit, Akzeptanz und Ausdauer gelehrt“, ist sie überzeugt.
Das Sophia Institute Innsbruck
Das Sophia Institute Innsbruck unterstützt Doktorandinnen aus dem Globalen Süden durch finanzielle Unterstützung, gemeinsames Wohnen, Mentoring und spirituelle Begleitung. Schwerpunkte des Programms sind die Qualifizierung von Frauen für Führungsaufgaben in Kirche, Wissenschaft und anderen Gesellschaftsbereichen sowie der interkulturelle Austausch.
Träger ist die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Innsbruck. Das Projekt wird von einem Beirat, bestehend aus Vertreter:innen der Universität Innsbruck, der Diözese Innsbruck und der Entwicklungszusammenarbeit, begleitet, der die Stipendien nach wissenschaftlichen Kriterien vergibt.