Donauinselfest: Gesprächsinsel in Festivalseelsorge im Einsatz

Unter dem Motto „Erzähl mir was, ich hör dir zu“ sind auch 2025 wieder Festivalseelsorger:innen auf dem Donauinselfest im Einsatz. (c) Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub
Präsent sind die Festivalseelsorger:innen mit einem Zelt (Stand Nr. 299) in der Nähe der Electronic Music Bühne (Nr. 10 auf dem Inselplan), außerdem sind sie auf dem Festivalgelände unterwegs. Erkennbar sind sie an den grünen Warnwesten mit der Aufschrift „Festivalseelsorge“.
Das Seelsorgeteam hört aufmerksam zu, geht auf die Emotionen, Anliegen und Probleme der Festivalgäste ein und hilft dabei, persönliche Herausforderungen zu meistern. Bei Bedarf verweisen sie auf hilfreiche weiterführende Beratungsstellen bzw. die zuständigen Einsatzorganisationen vor Ort. Das Team setzt sich aus erfahrenen Seelsorgern, Jugendarbeitern und Psychologen aus der katholischen und evangelischen Kirche zusammen und ist für alle Menschen kostenlos da – unabhängig von ihrer Religion oder Weltanschauung.
„In diesen von Bestürzung, Trauer und Fassungslosigkeit geprägten Zeiten wollen wir am Donauinselfest ein Zeichen des Miteinanders und Füreinanders setzen. Wir sind für alle da, die ein offenes Ohr zum Herzausschütten benötigen. Bei uns kann alles aus- und angesprochen werden: Sorgen und Anliegen, aber auch Hoffnungsvolles und Freudiges“, sagt Edina Kiss, Koordinatorin der Festivalseelsorge am Donauinselfest. Das seelsorgliche Angebot ist ein Projekt der Erzdiözese Wien gemeinsam mit der „Festivalseelsorge Österreich“ und der Initiative „Denk Dich Neu“.
Immer wieder sind auch Ordensleute in der Festivalseelsorge am Donauinselfest im Einsatz. 2023 waren zum Beispiel P. Johannes Haas von den Salesianern Don Boscos (hinten, 2.v.l.) und Sr. Anne Buchholz von den Missionarinnen Christi (vorne, 2.v.r.) dabei. (c) Samuel Hanner/hanvf.com
Top-Themen im Vorjahr: Lebenskrisen, Liebeskummer und Einsamkeit
Die Festivalseelsorge ist zum dritten Mal am Donauinselfest im Einsatz. Im vergangenen Jahr führte das Seelsorgeteam mehr als 800 Gespräche. Häufige Themen, mit denen sich die Besucherinnen und Besucher an das Team wandten, waren Lebenskrisen, Liebeskummer und Einsamkeit. Auch familiäre Konflikte, Mobbing und sexuelle Gewalterfahrungen kamen zur Sprache. 60 Prozent der Gesprächspartnerinnen und -partner waren unter 30 Jahre alt. Der jüngste Gast war ein wenige Monate altes Baby mit seiner Mutter, der älteste Gesprächspartner 97 Jahre alt.
„Besonders berührend waren im letzten Jahr jene Besucherinnen und Besucher, mit denen wir schon im vorangegangenen Jahr gesprochen haben und die uns heuer bewusst wieder aufgesucht haben, weil ihnen das Gespräch damals so gutgetan hat. Sie wollten uns erzählen, wie es mit ihrem Problem, das sie uns damals erzählt haben, weitergegangen ist“, sagt Kiss.
Teil des Awareness-Teams
Die Festivalseelsorge ist Teil des Awareness-Teams, das gemeinsam mit den Einsatzorganisationen, Behörden und Veranstaltern für das Wohlbefinden und die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher auf der Donauinsel sorgt. Jörg Neumayer, Veranstalter des Donauinselfestes: „Die Festivalseelsorge hat ein offenes Ohr für persönliche Anliegen – mitten im Trubel des Donauinselfestes. Sie schafft Raum für Begegnung, Gespräch und Stärkung. Umso schöner, dass es diesen Rückzugsort in Kooperation mit der Festivalseelsorge direkt auf dem Donauinselfest gibt. Die hohe Zahl an Besucherinnen und Besuchern im Vorjahr zeigt, wie sehr dieses Angebot geschätzt wird.“
Quelle: Erzdiözese Wien