Deutsche Kapuzinerprovinz schloss Provinzkapitel ab

Auf ihrem Provinzkapitel haben die Kapuziner der Deutschen Provinz die Weichen für die kommenden Jahre gestellt. (c) Kapuziner/Anita Ledersberger
„Wir gehen hoffnungsvoll und optimistisch weiter auf unserem Weg der Neuausrichtung“, sagt Br. Helmut Rakowski, wiedergewählter Provinzial der Vier-Länder-Provinz. „Wir wollen Teil einer guten Zukunft von Kirche und Gesellschaft sein. Wir glauben, dass wir aus unserer franziskanischen Tradition einen wichtigen Beitrag leisten können.“
35 Delegierte aus den Klöstern in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und West-Österreich trafen sich in Altötting, diskutierten über aktuelle Aufgaben und wählten eine neue Leitung. Zum Provinzial wurde Br. Helmut Rakowski für eine zweite, dreijährige Amtszeit gewählt. Im Provinzrat bilden Br. Thomas Schied, Br. Bernd Beermann, Br. Marinus Parzinger und Br. Paulus Terwitte das Leitungsteam.
Noviziat künftig in Irland
Besonders im Fokus der Kapitulare standen die jungen Männer, die ihre Berufung als Kapuziner entdeckt haben und mit den Brüdern leben wollen. Die Novizen werden künftig in einem internationalen Noviziat in Irland ausgebildet. Dazu wird die Provinz mindestens einen Bruder in den Ausbildungskonvent entsenden. Das neue Noviziat in englischer Sprache bringt junge Männer aus vielen Ländern Europas zusammen.
Gleichzeitig wollen die Kapuziner mit jungen Männern noch intensiver über die Frage nach ihrer Berufung und ein Leben als Kapuziner ins Gespräch kommen. Das Kapitel hat beschlossen, das Engagement in diesem Bereich noch weiter zu verstärken. „Wir haben in unserem Orden junge Männer in Ausbildung, wofür wir sehr dankbar sind“, sagt Br. Helmut Rakowski. „Das Kapuziner-Leben in Gemeinschaft und in der Ausrichtung auf das Evangelium ist auch heute noch attraktiv. Das wollen wir hoffnungsfroh, authentisch und einladend verkünden.“
Der Provinzial mit seinem Provinzrat (v.l.): Br. William Chang (Generalrat), Br. Paulus Terwitte, Br. Marinus Parzinger, Br. Helmut Rakowski (Provinzial), Br. Bernd Beermann, Br. Thomas Schied (Provinzvikar), Br. Marek Miszczynski (Generalrat). (c) Kapuziner/Anita Ledersberger
Provinz wird immer internationaler
Ein großes Thema in Altötting war die Zusammenarbeit der Regionen und das eigene Charisma als Kapuziner in der immer internationaler werdenden Provinz. Die Provinz über vier Länder könnte in Zukunft noch weiterwachsen. Mit Brüdern aus vielen Ländern der Welt gilt es, die Balance als franziskanische Ordensmänner eines Weltordens und der regionalen Verwurzelung der Brüder zu halten. Fest steht: Ohne Brüder aus der Weltkirche ist das Leben in den meisten Gemeinschaften der Provinz nicht denkbar. „Ich spüre hier eine große Neugier und viel Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft der Kapuziner in Europa“, sagt Br. Helmut Rakowski. „Wir wollen zeigen, welche Chancen in der Vielfalt für unsere Gemeinschaft steckt.“
Im Rahmen dieses Zusammenwachsens über Ländergrenzen hinweg wünschen sich die Ordensleute einen neuen Namen für ihre Provinz, die bisher „Deutsche Provinz der Minderen Brüder Kapuziner“ oder alternativ „Deutsche Kapuzinerprovinz“ heißt. Dieser Name entspricht nicht mehr der Realität, da mittlerweile Klöster in vier Ländern in der Provinz vereint sind. Einem neuen Namen muss der Generalminister des Ordens zustimmen. Die Brüder empfehlen einstimmig, die neue Provinz „Kapuzinerprovinz vom Heiligen Franziskus“ zu nennen.
„Einladende Inseln des Glaubens“
Insgesamt wollen die Kapuziner ihren Weg der Neuaufstellung weitergehen. „In den vergangenen Jahren haben wir uns als Orden neu sortiert und viele Dinge angestoßen. Auf diesem Weg gehen wir zuversichtlich weiter. Wir wollen einladende Inseln des Glaubens in einer immer säkularer werdenden Welt sein und diese Welt und in ihr die Kirche aktiv mitgestalten“, meint Br. Helmut Rakowski.
Quelle: Deutsche Kapuzinerprovinz