Kirche betet um geistliche Berufungen
Am 11. Mai 2025 wird weltweit der Weltgebetstag für geistliche Berufungen gefeiert. (c) Canisiuswerk
„In einer Zeit, in der viele Menschen Orientierung suchen, sind wir aufgerufen, Pilger und Pilgerinnen der Hoffnung zu sein – Menschen, die ihre Berufung als Weg des Vertrauens auf Gott erkennen und leben“, wird der Salzburger Weihbischof und zuständige Referatsbischof Hansjörg Hofer in einer Aussendung des Canisiuswerkes zitiert.
Jeder und jede Gläubige sei aufgefordert, besonders junge Menschen dazu zu ermutigen, „ihr Leben als Geschenk zu entdecken“ und darüber nachzudenken, ob ein geistlicher Beruf nicht eine mögliche Perspektive darstelle. „Jeder Mensch ist berufen, mit seinen Talenten und Fähigkeiten zum Aufbau des Reiches Gottes beizutragen.“
Papst Franziskus: „Die Berufung ist ein kostbares Geschenk“
Dies habe auch der verstorbene Papst Franziskus in seiner letzten, noch zu seinen Lebzeiten veröffentlichten Botschaft zum Weltgebetstag betont, wo er schrieb: „Die Berufung ist ein kostbares Geschenk, das Gott in die Herzen sät, ein Ruf, aus sich selbst herauszugehen, um einen Weg der Liebe und des Dienens einzuschlagen. Und jede Berufung in der Kirche – sei es als Laie oder zum geweihten Amt oder zum gottgeweihten Leben – ist ein Zeichen der Hoffnung, die Gott für die Welt und für jedes seiner Kinder hegt.“
In seiner Botschaft unter dem Titel „Pilger der Hoffnung: das Geschenk des Lebens“ richtete sich Franziskus besonders an junge Menschen: „Die Welt braucht junge Menschen, die Pilger der Hoffnung sind, die mutig ihr Leben Christus weihen und voller Freude darüber sind, seine missionarischen Jünger zu sein.“ Der Weltgebetstag für geistliche Berufungen wird jährlich am vierten Sonntag in der Osterzeit, dem „Sonntag des Guten Hirten“, gefeiert. Er geht auf eine Initiative von Papst Paul VI. aus dem Jahr 1964 zurück.
Erzabt em. Korbinian Birnbacher: „Aufbruch in ein ‚neues Land‘“
Der Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz, Erzabt em. Korbinian Birnbacher, sagt zu diesem Anlass: „Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem großartigen Motto ‚Pilger:innen der Hoffnung‘. Pilgern erinnert mich immer an Aufbruch, an den Aufbruch aus dem lähmenden Alltag, der spirituellen Trägheit und der geistigen Sesshaftigkeit. So wie Abraham – der Vater des Glaubens – es gewagt hatte, aus seiner angestammten Heimat Ur in Chaldäa aufzubrechen und in das Land, das Gott ihm erst noch zeigen würde, zu ziehen, so sollten auch wir das Risiko des offenen Ausganges wagen, auszubrechen aus unseren vermeintlichen Sicherheiten und erneut zu Gott aufzubrechen.“
Abrahams Aufbruch sei somit ein mutiger und hoffnungsfroher Beginn einer Beziehungsgeschichte mit Gott. „Mit anderen Worten bedeutet das, dass die Sehnsucht nach einer geistig-geistlichen Neuorientierung für uns zum Aufbruch in ein ‚neues Land‘ werden darf, ein Land, das wir erst noch sehen werden, wenn wir unser Wagnis eingegangen und angegangen sind.“
Veranstaltungen rund um den Weltgebetstag
In ganz Österreich finden rund um den Weltgebetstag am 11. Mai verschiedene Aktivitäten statt, auch einige Ordensgemeinschaften beteiligen sich. So findet beispielsweise am 16. Mai 2025 eine Nachtwallfahrt zur zum Stift Seitenstetten gehörenden Basilika Sonntagberg statt. In der Basilika Maria Taferl, die von den Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria betreut wird, findet am 18. Mai eine Heilige Messe mit Bischofsvikar P. Antonio Sagardoy statt. Am selben Tag veranstaltet das Stift Zwettl um 18 Uhr einen Gebetsabend.
Das Canisiuswerk stellt auch für den diesjährigen Weltgebetstag Materialien, Gestaltungselemente, Anregungen und Impulse für Pfarren, Diözesen und Verantwortliche in der Berufungspastoral zur Verfügung, die online unter www.canisius.at abgerufen werden können.
Quelle: kathpress