Salvatorianerinnen eröffneten zweite Niederlassung in Linz

Sr. Isabelle Allmendinger, Sr. Verena Maria Haselmann, Sr. Hildegard Enzenhofer und Sr. Martina Winklehner (v.l.) bilden die neue Kommunität der Salvatorianerinnen am Linzer Froschberg. (c) privat
Benannt ist die zweite Kommunität in Linz – neben jener in der Harrachstraße beim Priesterseminar – nach Madeleine Delbrêl, einer französischen Sozialarbeiterin und Mystikerin, die 1964 ist. Sie setzte sich mit ihren Gefährtinnen in einer kommunistischen Vorstadt von Paris für soziale Gerechtigkeit ein. Und sie gaben von ihrem Glauben Zeugnis, indem sie sich bemühten, ihn ohne großes Aufheben einfach zu leben.
„Glaube kann leise sein und doch kraftvoll – mitten im Alltag, mitten in den Häusern der Welt.“ Dieses Wort von Madeleine Delbrêl beschreibt, was die vier Salvatorianerinnen mit ihrer Lebensform in einer Wohnung verwirklichen wollen. „Glaube darf keine Sonderwelt bilden. Wir leben als Christinnen in dieser Stadt. Und wir wollen Gesprächspartnerinnen für alle Menschen sein“, sagte Sr. Martina Winklehner der Kirchenzeitung.
Verschiedene Berufe
Sie arbeitet bei der Blutzentrale Oberösterreich im Projektmanagement. Auch ihre Mitschwestern Sr. Isabelle Allmendinger und Sr. Verena Maria Haselmann sind berufstätig. Sr. Verena Maria ist Beauftragte für Jugendpastoral in der neuen Pfarre TraunerLand. Zusätzlich gestaltet sie spirituelle Angebote für junge Erwachsene – häufig gemeinsam mit Jesuiten in der Zukunftswerkstatt Innsbruck. Dort ist auch Sr. Isabelle als Exerzitienbegleiterin engagiert. Sie ist Ärztin und arbeitet auf der Palliativstation im Ordensklinikum Barmherzige Schwestern Linz.
Gemeinsam mit dem Meditationsraum gibt der große Holztisch im Esszimmer dem Tagesablauf der Salvatorianerinnen Struktur. (c) privat
Die vierte Salvatorianerin in der neuen Wohnung ist Sr. Hildegard Enzenhofer. Sie leitete seit 2002 in Emmaus (Palästina) ein Altenheim und eine Krankenpflegeschule und kehrte 2024 nach Österreich zurück. Ihre Aufgabe besteht einerseits in der Betreuung der Ordensschule in Nazareth. Ihr zweites Standbein wird das Dasein für die Frauen sein, die sich bei den Salvatorianerinnen in Linz für geistliche Tage zurückziehen wollen oder die sich für die Ordensgemeinschaft interessieren.
Öffnung für Frauen zum Mitleben
Zum Grundauftrag der neuen Salvatorianerinnen-Niederlassung in Linz gehört nämlich, die Wohnung für Frauen zum Mitleben zu öffnen. Auch das Postulat der Österreichischen Provinz ist nun am neuen Standort angesiedelt. Frauen im Alter bis zu 35 Jahren, die an einen Eintritt bei den Salvatorianerinnen denken, können am Froschberg die Kongregation konkret kennenlernen.
Die vier Ordensfrauen sind in der Karwoche 2025 in ihr Domizil – ein Mehrparteienhaus am Froschberg – eingezogen. Vieles muss sich erst einspielen und wird die Erfahrung weisen, aber so viel zeichnet sich schon ab: Der große Holztisch im Esszimmer, das zur Küche hin offen ist, und der Meditationsraum bilden die Brennpunkte der Gemeinschaft.
Im Meditationsraum findet das gemeinsame Morgengebet der vier Salvatorianerinnen statt. (c) privat
Esszimmer und Meditationsraum geben Struktur
Diese beiden Pole strukturieren auch den Tagesablauf, der mit dem gemeinsamen Morgengebet im Meditationsraum und dem anschließenden Frühstück beginnt. Dann geht jede ihrer Arbeit nach. Einmal in der Woche ist als fester Termin Gemeinschaftsabend, sonst leben die Schwestern so wie es die Aufgaben zulassen und nicht anders, als es auch in Familien möglich ist, ihr Leben in der Gemeinschaft.
Die Einrichtung des Meditationsraums erklärt Sr. Hildegard gegenüber der Kirchenzeitung der Diözese Linz so, dass nochmals deutlich wird, wofür ihre Kommunität steht: „Ich brauche keine Kirchenfenster, das Fenster hinaus auf die Dächer unserer Nachbarhäuser genügt mir.“
Quelle: Kirchenzeitung Diözese Linz