Propst Klaus Sonnleitner: „Man muss den Leuten wieder zuhören“

Seit 6. Februar 2025 ist Klaus Sonnleitner der neue Propst des Stifts St. Florian. Der „Krone“ stand er im Interview Rede und Antwort. (c) TEAM FOTOKERSCHI/WERNER KERSCHBAUMMAYR
„Man muss den Leuten wieder zuhören, für sie da sein. Ich will keinen bei den Haaren in die Kirche zerren, aber sie abholen, wo sie jemanden brauchen. Mehr hören als reden. Wir müssen lernen, zu verstehen, wie die Jugend denkt“, sagte der 54-Jährige im Gespräch mit der „Krone“. Sinnvoll sei es daher – sowohl für das Stift als auch für die Kirche im Allgemeinen – soziale Medien wie TikTok zu nützen, um die Jugend abzuholen.
Ist begeisterter Skifahrer und Skifan: Propst Klaus Sonnleitner. (c) TEAM FOTOKERSCHI/WERNER KERSCHBAUMMAYR
Der Seelsorger und Stiftsorganist gilt als großer Kenner des Lebenswerkes von Anton Bruckner und Orgelexperte. Der „Krone“ verriet er aber auch seine Leidenschaft für den Skisport. So sei er ein begeisterter Skifahrer und Skifan, um ein zweiter Marcel Hirscher zu werden sei er in seiner Kindheit und Jugend allerdings „einfach zu träge“ gewesen.
Fasten als Fixpunkt
Konsequent sei er aber beim Thema Gesundheit – mit zwei Wochen Buchinger-Fasten. „Ich hab‘ danach so eine Freude mit einfachen Sachen wie Topfen oder Brot. Aber zu einem Backhendl oder Kalbsbraten kann ich nicht Nein sagen“, sei das verlorene Gewicht aber schnell wieder zurück.
Propst Klaus Sonnleitner ist langjähriger Stiftsorganist und gilt als großer Kenner des Lebenswerkes von Anton Bruckner sowie Orgelexperte. (c) TEAM FOTOKERSCHI/WERNER KERSCHBAUMMAYR
Angesprochen auf seine „größte Sünde“ meinte er, sich öfter in Bescheidenheit und Demut üben zu müssen. Die Bedeutung von Glaube und Kirche sei schließlich bei weitem nicht mehr so groß wie früher. „Deshalb darf ich mich persönlich auch nicht zu wichtig nehmen“, erklärte der ehemalige Musikschullehrer, der mit der „Krone“ auch über das Leben mit dem Zölibat sprach. Außerdem betonte er, dass Ordensleute nicht in einer „Parallelwelt“ leben: „Wir haben genauso Kontakte, Freundschaften und gehen ins Gasthaus oder Kino. Es gibt auch Partys unter den Ordensbrüdern und am Faschingsdienstag sogar Verkleidungen.“
Quelle: Krone