Studie über letzte Lebensphase von Ordensleuten erschienen

In einer Studie sind über 80-jährige Ordensleute befragt worden, um herauszufinden, wie sie ihre letzte Lebensphase bewältigen. (c) Petra Rainer
Die Ergebnisse der Studie, die von August 2021 bis Dezember 2023 durchgeführt wurde, sollen auch den beiden Ordensgemeinschaften Einblicke geben, wie es ihren älteren Mitgliedern wirklich geht, was getan werden kann, damit es ihnen besser geht und was bei der jetzt jungen Generation getan werden kann, damit es ihr auch im Alter gut geht.
In einem Interview auf der Website der Jesuiten hat Mächler Einblicke in ihre Begegnungen mit den Ordensleuten in der Studie gegeben und hat erzählt, was wir von ihnen für das Leben lernen können. Warum Ordensleute häufig so alt werden? Sie haben ein klares Ziel im Leben, Regelmäßigkeit und eine starke Sinnhaftigkeit. „Dazu kommt, dass Ordensleute bis ins hohe Alter arbeiten – ihren Kräften angemessen. Die Alternative „Vollzeit oder Rente“ in unserer Gesellschaft ist keine gute Idee. Besser ist es, auch im hohen Alter noch einmal etwas Neues anfangen zu können“, ist sie überzeugt. Auch die Ordensgemeinschaften seien bereit, ihre Mitglieder dabei zu unterstützen, sich bis ins hohe Alter weiterzubilden und immer wieder Neues anzufangen.
Keine großen Krisen mehr
Große Krisen seien bei den Befragten im Alter nicht mehr vorhanden, sie erzählten aber von durchgemachten und überwundenen Krisen – nicht durch Verdrängung sondern durch die Frage, ob sie auf dem richtigen Weg sind. Das habe ihnen neue Kraft und Wurzeln gegeben. Die Gemeinschaft im Orden sei außerdem kein Garant dafür, im Alter nicht einsam zu sein. Wichtig sei für hochbetagte Ordensleute daher auch ihre Herkunftsfamilie.

Am 10. März 2025 erscheint das Buch „Freiheit und Vertrauen – Von alten Ordensleuten für das Leben lernen“. (c) Verlagsgruppe Patmos/Canva
Getragen werden sie im Alter häufig von ihrem Glauben. „Hier müssen die Orden aber aufpassen, dass nicht einfach davon ausgegangen wird: Dein Glaube trägt dich, denn Glaube ist nicht machbar. Es gibt Dürre. Es gibt Zweifel. Es gibt auch Glaubensverluste. Es kann sein, dass Ordensleute im Alter aus ihrem Glauben schöpfen können, aber das ist nicht garantiert“, sagt die Soziologin und Theologin.
Rat an Junge: Durchhalten
Lernen könne man von der intellektuellen Offenheit und Neugier der Ordensleute. Auf die Frage danach, was die nun über 80-jährigen Ordensleute ihrem jungen Selbst raten würden, sei oft die Antwort gekommen, durchzuhalten, wenn es schwierig wird, und sich ganz hineinzubegeben, wenn man sich einmal für etwas entschieden hat. „Das möchte ich von den Ordensleuten lernen und auch jungen Leuten weitergeben: Ich kann meine Arbeit irgendwie machen und für meine Freizeit leben oder ich kann mich ganz in meinen Beruf reinschmeißen und ihn mit Leidenschaft machen. Ich kann meine Beziehungen, meinen Glauben mit Leidenschaft leben. Ich kann nach meiner Berufung fragen und glauben, dass mein Leben einen Sinn hat, eine Aufgabe – und wenn ich diese nicht kenne, dann kann ich danach suchen“, meint Mächler.
Am 10. März 2025 erscheint außerdem das Buch „Freiheit und Vertrauen – Von alten Ordensleuten für das Leben lernen“ zur Studie.
Quelle: www.jesuiten.org, spiritualcare.de