Weihbischof Andreas Laun OSFS verstorben
Weihbischof Andreas Laun (1942–2024), Ordensmann und emeritierter Weihbischof der Erzdiözese Salzburg. (c) Erzdiözese Salzburg
Weihbischof Andreas Laun ist am 31. Dezember 2024 nach längerer Krankheit im Alter von 82 Jahren verstorben. Er war Mitglied der Ordensgemeinschaft der Oblaten des hl. Franz von Sales.
Der Erzbischof von Salzburg, Franz Lackner, würdigte Laun als einen „unerschütterlichen Fürsprecher für das Leben, besonders in dessen verletzlichsten Momenten“. In seiner Stellungnahme betonte Lackner die Standhaftigkeit und den Mut Launs, der „seine Stimme stets ohne Scheu erhob“. Erst zwei Tage vor seinem Tod hatte Lackner den Verstorbenen noch an seinem Krankenbett besucht.
Ein Leben für die Kirche
Andreas Laun wurde am 13. Oktober 1942 in Wien geboren und trat 1962 den Oblaten des Hl. Franz von Sales bei. Seine Priesterweihe empfing er 1967 in Eichstätt. Danach widmete er sich der Seelsorge, der Jugendarbeit und der Wissenschaft. 1973 promovierte er in Fribourg (Schweiz) und habilitierte sich 1981 im Fach Moraltheologie. Als Professor für Moraltheologie lehrte er an der Hochschule Heiligenkreuz und an der Ordenshochschule der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern.
1995 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum Weihbischof für Salzburg. In dieser Rolle setzte sich Laun besonders für die Ehe- und Familienseelsorge ein und kämpfte engagiert für den Schutz des ungeborenen Lebens. Andreas Laun lebte nach seiner Emeritierung im Jahr 2017 zurückgezogen in Salzburg. Seine letzten Monate verbrachte er in der Seniorenresidenz Schloss Kahlsperg in Oberalm, wo er am Silvesterabend 2024 im 83. Lebensjahr, im 62. Professjahr, 58. Priesterjahr und 30. Bischofsjahr verstarb.
„Eine außergewöhnliche Persönlichkeit“
Peter Haubner, zweiter Präsident des Nationalrats, betonte die herausragende Bedeutung Launs für Kirche und Gesellschaft. „Mit Weihbischof Andreas Laun verlieren wir nicht nur eine große Persönlichkeit, sondern einen außergewöhnlichen Menschen, der sein Leben ganz in den Dienst Gottes gestellt hat“, erklärte Haubner in einer Stellungnahme.
Familienverband: "Streitbarer Theologe"
An Andreas Laun als "streitbaren Theologen" hat der Katholische Familienverband Österreich (KFÖ) zum Tod des emeritierten Salzburger Weihbischofs erinnert. Laun habe eine "mutige und kompromisslose Haltung" zu Abtreibung und Lebensschutz allgemein vertreten und sei damit bis weit über die Grenzen der Erzdiözese Salzburg hinaus bekannt geworden. Doch auch die Themen Ehe und Familie seien für ihn stets ein Herzensanliegen gewesen, hieß es in einer Mitteilung am Donnerstag.
KA: Kritik und Würdigung
Elisabeth Mayer, Präsidentin der Katholischen Aktion, betonte in ihrem Nachruf: „Auch wenn viele – darunter die Katholische Aktion – nicht immer den Stellungnahmen von Weihbischof Laun zu Lebensthemen folgen konnten, war sein engagierter Einsatz für den Lebensschutz dennoch beeindruckend.“ Und weiter: "Laun war in seinen Äußerungen kompromisslos, als Seelsorger erlebten ihn viele als freundlich und verständnisvoll. Er kämpfte immer mit offenem Visier und war in gleichgesinnten Medien als Kolumnist gefragt, oft stand er aber in Diskussionsrunden als Musterbeispiel für eine Kirche, die sich den 'Zeichen der Zeit' verschließt."
Online-Kondolenzbuch
Die Erzdiözese Salzburg hat eine spezielle Website eingerichtet. Neben Nachrufen und Archivmaterial finden Gläubige dort auch eine Fotogalerie und ein Online-Kondolenzbuch, um ihre Anteilnahme auszudrücken.
Begräbnis
Das Requiem findet am 13. Jänner um 10 Uhr im Salzburger Dom statt. Anschließend erfolgt die Beisetzung in der Domherrengruft auf dem Friedhof zu St. Peter. Die sterbliche Hülle des Verstorbenen wird bereits am 10. Jänner in den Dom überstellt und ab 17 Uhr mit anschließender Totenvesper vor dem Schneeherrenaltar aufgebahrt. Am 11. Jänner wird um 7 Uhr das Totenoffizium gefeiert. Am 12. Jänner wird um 18 Uhr bei einer Vesper für den verstorbenen Weihbischof gebetet.
Quellen: Erzdiözese Salzburg, kathpress