P. Michael Zacherl: Orden sind Querdenker
„Mit diesen vielen Ordensgemeinschaften besitzt unsere Erzdiözese einen großen Reichtum“, sagt P. Michael Zacherl im Gespräch mit Stefan Kronthaler. Es sei hier "eine ganz bunte Palette da, von Charismen, von Begabungen, die eingebracht werden und die auch von der Erzdiözese noch mehr berücksichtigt werden sollten“.
Es gebe „die seelsorglich-apostolische Dimension, aber auch die Dimension der Vertiefung des geistlichen Lebens und so manches Querdenken“ bei den Orden. Hier fänden sich besondere Berufungen, die immer wieder auf ganz andere Dinge hinweisen, die "nicht dem kirchlichen Mainstream entsprechen, etwa die Unterscheidung der Geister“, so der Ordensmann. Dabei gehe es darum, durch geistliche Übung zu erkunden, was die Menschen zu mehr Liebe, zu mehr Hingabe an Gott oder zum größeren Dienst an den Menschen führt und was nicht. Zacherl: „Dies ist oft quer genug.“
Michael Zacherl, 1937 geboren, trat 1955 bei den Jesuiten ein und wurde 1966 zum Priester geweiht. Von 1991 bis 2005 war er Socius des österreichischen Provinzials der Jesuiten, Superior der Jesuitenkommunität in Kalksburg (1996 bis 2002) und Wien 1 (2003 bis 2006). Er ist seit 2002 Nationalsekretär des Gebetsapostolats und auch Rektor der Wiener Stanislauskapelle. In der Pension wird sich P. Zacherl „wieder mehr der Förderung des Gebetsapostolats widmen“.
[rsonnleitner]