22. März ist Welt-Wasser-Tag: HLUW Yspertal beteiligt sich aktiv daran
Die HLUW Yspertal bietet als einzige berufsbildende Höhere Schule seit einigen Jahren den Ausbildungszweig „Wasser- und Kommunalwirtschaft“ an. Derzeit arbeiten die Schülerinnen und Schüler gerade an der Fertigstellung ihrer Diplomarbeiten als Teil der Reife- und Diplomprüfung. Eine davon befasst sich mit der Untersuchung der Großen Ysper in Hinblick auf die Europäische Wasserrahmenrichtlinie.
Gewässerstrukturen sind Lebensräume
Seit Frühjahr 2017 untersuchen Paul Widhalm, Franz Entenfellner und Luisa Weiß die Große Ysper in der Gemeinde Yspertal auf ihren hydromorphologischen Zustand. Die Hydromorphologie befasst sich mit der Strukturausstattung von Gewässern. Sie ist neben der Biologie und Chemie ein entscheidender Parameter, ob ein Gewässer den Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie entspricht. Gewässerstrukturen sind die Basis für die ökologische Funktionsfähigkeit und Artenvielfalt in Gewässern. Auf einer Länge von 15 Kilometern wurde der Fluss mit Hilfe des offiziellen österreichischen Leitfadens auf folgende Parameter untersucht: Einflüsse aus Restwasser, Stauhaltung, Schwall/Sunk, Organismenpassierbarkeit von Querbauwerken, Zustand von Uferdynamik sowie Sohldynamik.
Foto (vlnr): Diplomarbeitsbetreuungslehrer Peter Böhm, Schulleiter Gerhard Hackl, Franz Entenfellner, Paul Widhalm und Luisa Weis. (c) HLUW Yspertal
Ergebnisse fließen in offizielle Karten ein
„In unserer Arbeit stellte sich heraus, dass von 33 bewerteten Abschnitten kein einziger dem guten hydromorphologischen Zustand entspricht“, berichtet Luisa Weis. Dies ist unter anderem auf die vielen Querbauwerke im Flussverlauf zurückzuführen. Ein weiterer Grund ist die oft starke bauliche Veränderung und Regulierung der Ufer. Eine wesentlicher Punkt der Diplomarbeit war auch, dass die Ergebnisse der Abteilung Wasserwirtschaft (WA2) vom Amt der NÖ Landesregierung zur Aktualisierung ihres Berichtsgewässernetzes dienen sollen, welches im Rahmen einer europakonformen Gewässerpolitik zur Dokumentation des Gewässerzustandes zu führen ist. Dazu wurden die erhobenen Daten unter anderem in Form mehrerer digitaler GIS-Karten dargestellt. Sie können nun dem Amt übermittelt werden. Paul Widhalm: „Die Arbeit verschafft uns einen guten Einblick in die wasserwirtschaftliche Praxis. Besonders gefällt mir, dass unsere Ergebnisse reale Anwendung finden“.
[rsonnleitner]