Rückschau auf den Tag des geweihten Lebens
+++ Petersdom
Anlässlich des dem "Geweihten Leben" in der Kirche gewidmeten Festtags leitete der Papst die traditionelle Kerzenprozession in der in Dunkelheit getauchten Basilika. Das Licht kam dabei ausschließlich von den Kerzen der Gläubigen, hauptsächlich Männer und Frauen im Ordensstand.
"Was ihr lebt, wird von der Welt verachtet, denn in der Gesellschaft geht ihr gegen den Trend", sagte der Papst, selbst ein Jesuit, in seiner Predigt. "Der Lebensstil der modernen Menschen in der Welt lehnt Armut ab, ebenso Keuschheit und Gehorsam" - die drei spezifischen Gelübde der Menschen im Ordensstand. Aber das geweihte Leben fasziniere dennoch, und es "wird neu geboren" aus der Begegnung mit Jesus, der "arm, keusch und gehorsam" gelebt habe. Um "authentisch" zu sein, müsse die Liebe zu Jesus allerdings "bedingungslos sein, ohne wenn und ohne aber, sofern sie ihm nachahmt", betonte Franziskus.
Während Selbstbezogenheit und Angst vor der Begegnung mit anderen zunähmen, seien Ordensleute aufgerufen, dem zu widerstehen und immer Gott und den Nächsten im Blick zu behalten. "Lasst nicht zu, dass ihr mehr auf eure Handys starrt, als in die Augen der Brüder und Schwestern, oder mehr auf eigene Pläne fixiert seid, als auf die Gottes", so Franziskus.
Das Ordensleben verliere an "Anziehungskraft und Kommunikativität", wenn eigene Pläne oder technische Errungenschaften ins Zentrum rückten. Wenn Ordensleute ihre Wurzeln vergäßen, könne das Ordensleben keine Früchte tragen.
Der Papst forderte die Orden zudem zur Würdigung junger wie alter Menschen und zu generationsübergreifender Zusammenarbeit auf: "Wenn es an der Jugend ist, neue Türen zu öffnen, so sind es doch die Alten, die die Schlüssel in der Hand halten." Ohne eine Begegnung zwischen Alt und Jung könne es keine Zukunft geben, betonte Franziskus in seiner Predigt. "Ohne Wurzeln kein Wachstum und ohne neue Sprösslinge keine Blüten."
Auch in Österreich wurde der Tag des geweihten Lebens in allen Diözesen begangen.
+++Steiermark
Geistlich einstimmen auf das Diözesanjubiläum
Viele Ordensfrauen und Christinnen und Christen der Steiermark sind zum Tag des geweihten Lebens der Einladung der Karmelitinnen in Graz, Mariazell und am Heiligen Berg über Bärnbach gefolgt, um in der Anbetung, der Feier des Stundengebetes und der Hl. Messe sich auch betend für die Kirche unseres Landes auf das Diözesanjubiläum einzustimmen. „Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen leg ich allezeit in deine Hand“: das von Stefan Heckel für das Diozesanjubiläum komponierte Lied nach einem der Karmelitin Edith Stein zugeschriebenen Text erklang in großer Freude und Dankbarkeit für die geistliche Berufung, die sich in den verschiedenen Ordensgemeinschaften in großer Vielfalt zeigt. In Bärnbach luden die Schwestern vor den Liturgien zur Rekreation ein. Diese Gelegenheit zu einem lebendigen und fröhlich dankbarem Austausch und herzlicher Begegnung mit den Schwestern haben viele gerne angenommen.
+++Wien
Verleihung der Dekrete an Ordensjubilarinnen
Fast 140 Jubilarinnen am Sonntag im Wiener Erzbischöflichen Palais diözesane Dankes-Dekrete überreicht bekommen. Es gratulierten Kardinal Christoph Schönborn und Bischofsvikar P. Michael Zacherl persönlich. Mehrere der anwesenden Jubilarinnen hatten ihre ersten Gelübde schon vor 70 bzw. 65 Jahren abgelegt. Für P. Zacherl war die Dekretverleihung gleichzeitig sein Abschied als Bischofsvikar. In wenigne Tagen wird er sein Amt als Bischofsvikar „für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des Apostolischen Lebens“ an seinen Mitbruder P. Gerwin Komma SJ übergeben. Der Jesuit P. Zacherl (80) hatte zuvor dieses Amt seit 2007 ausgeübt. P. Zacherl hat während seiner Amtszeit besonders den Kontakt zu den Frauenorden gesucht und sich um ihre Förderung und ihre Sichtbarkeit in der Erzdiözese Wien bemüht. „Geistliche Schwestern werden als ehrenamtliche Mitbeteiligte in der Seelsorge vielfach noch zu wenig beachtet“, wird der aus dem Amt scheidende Jesuit in der Mitteilung der Erzdiözese Wien zitiert.
++++ Niederösterreich
Menschenhandel, globale Solidarität und Mitverantwortung
Beim gemeinsamen Ordensnachmittag der Frauen- und Männerorden in der Diözese St. Pölten am 28. Jänner 2018 im Stift Göttweig standen die Themen Menschenhandel und globale Solidarität und Mitverantwortung auf dem Programm. Vertreter der Initiative "Solwodi" ("Solidarität mit Frauen in Not") zeigten das ganze Ausmaß der Problematik und die Hintergründe des Menschenhandels auf. Etwa 96 Prozent der Prostituierten kämen aus dem Ausland und aus extremen Armutssituationen, darum verbiete es sich auch, "Prostitution schönzureden", hieß es. Die "Solwodi"-Experten und die Vertreter der Orden riefen in Göttweig die Politik auf, mehr Möglichkeiten zu schaffen, um den Frauen einen Ausstieg aus der Prostitution zu ermöglichen.
Hier zum ausführlichen Bericht auf ordensgemeinschaften.at
+++Burgenland:
Große Feier mit 11 Profess-JubilarInnen
Über 70 Mitglieder aus Ordensgemeinschaften, Säkularinstituten und rel. Gemeinschaften nahmen an dieser Feier mit Bischof Ägidius, GV Korpitsch und BV P. Voith teil. Bei der Akademie gaben Sr. Ancilia, (Priorin von Marienkron) und Br. Paul von den Franziskanern in Güssing ein Zeugnis ab. 11 Profess-JubilarInnen des Jahres wurden geehrt. Bischof Ägidius dankte für das Zeugnis und den Dienst der Orden in der Diözese.
+++Tirol:
Stärkende Feier im Stift Wilten
... mit Predigt von Diözesanbischof Hermann Glettler. Themenkreise:
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Das gemeinsame Unterwegssein stärkt die LIEBE DES ANFANGS,
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Der gemeinsame Lobpreis Gottes, die Begegnung und der Austausch bei der Agape fördert die MYSTIK DES WIR,
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das Miteinander von Älteren und Jüngeren und das Kennenlernen der „Neuen“ (aus Bolivien, Ruanda, Vietnam …) in den Gemeinschaften hebt den PLAN B (= Berufung) dankbar in unser Bewusstsein.
+++ Vorarlberg
Jürgen Weiss ist der neue Ordensreferent der Diözese Feldkirch. Er folgt auf Prälat Hans Fink, der aus Altersgründen sein Amt zurückgelegt hat und in den Ruhestand getreten ist. Weiss zur Seite steht als Geistliche Assistentin Äbtissin Maria Hildegard Brem von der Zisterzienserinnenabtei Mariastern-Gwiggen. Das teilte die Diözese in einer Aussendung am 2. Februar 2018, dem Tag des geweihten Lebens, mit.
++++ Oberösterreich
150 Ordensleute bei den Kreuzschwestern in Linz
Etwa 150 Mitglieder der Ordensgemeinschaften und Säkularinstitute in der Diözese Linz feierten am 3. 2. 2018 nachmittags bei den Kreuzschwestern in Linz den Tag des geweihten Lebens mit vielen wertvollen Begegnungsmöglichkeiten und ermutigenden Gesprächen. Drei junge Ordensfrauen gaben in Statements Zeugnis von ihrer Berufung und ihrem Leben in einer Ordensgemeinschaft. Diese authentischen und lebendigen Beiträge zeigten, dass Berufung überall und für alle möglich ist.
Die 26-jährige Sr. Hanna Maria, Marienschwester vom Karmel in Linz mit abgeschlossener Lehramtsausbildung für katholische Religion absolviert derzeit die Hebammenausbildung. Für sie ist klar geworden, dass dieser Beruf nicht ein Widerspruch in sich ist: Selbst keine Kinder zu empfangen und trotzdem am Beginn des Lebens zu stehen. Die Zusammenarbeit mit ihren Kolleginnen, besonders im Hinblick auf ihr Schwesternsein fordert sie oftmals heraus, mehr noch aber erfährt sie diese als beglückend und bestärkend.
Außerdem feierten die Franziskanerinnen aus Vöcklabruck dass Liz Kamande am Tag des geweihten Lebens 2018 in das Postulat ihrer Gemeinschaft aufgenommen worden ist.
+++ Salzburg
Traditionelle gemeinsame Vesper bei den Barmherzigen Schwestern in Salzburg/Mülln
Am Vorabend des Festes „Darstellung des Herrn“ trafen sich die Mitglieder der Ordensgemeinschaften und Erneuerungsbewegungen bzw. die Geweihten Jungfrauen zu einer gemeinsamen Vesper bei den Barmherzigen Schwestern in Salzburg/Mülln. Musikalisch mitgestaltet wurde sie von einem Bläserensemble des Privatgymnasiums der Herz-Jesu- Missionare. In seiner Ansprache ging Weihbischof Hansjörg Hofer auf die Eröffnungsworte des Stundengebets ein: „Herr, öffne mir die Lippen! Damit mein Mund dein Lob verkünde!“ Gott selber muss meine Lippen öffnen! Dafür, dass wir Sein Lob verkünden! Am Anfang des Tages steht ganz bewusst das Gotteslob und dieses sollen wir immer und überall mit unserem ganzen Leben verkünden.
„Ihr gottgeweihten Brüder und Schwestern, habt euch das zur Aufgabe gemacht – mit eurem ganzen Leben! Das ist eure ureigenste Berufung“. Der Abend klang mit einem gemütlichen frohen Beisammensein und einer Jause im Festsaal der Barmherzigen Schwestern aus, die seit vielen Jahren hier Gastfreundschaft bieten.
+++ Kärnten
Nie zurück- Impulsreferat im Stift St. Georgen
Nur wenige der vorbereiteten 100 Stühle im Festsaal von Stift St. Georgen blieben frei. Die große Vielfalt an Ordensfrauen und Ordensmännern Kärntens war sichtbar. Die Einladung sprach dieses Jahr alle an. Für das Impulsreferat hatte Bischof Schwarz den treffenden Titel „Nie zurück“ gewählt. Nie zurück? Wohin? Am Beispiel der Arktis Expedition von 1872 mit der „Admiral Tegetthoff“ zeigte er auf, dass es bei einer Berufung ein „Nie zurück“ gibt. Es geht immer um ein Weitergehen, weiterwachsen in Richtung Aufbruch. Und wie nach dem Scheitern dieser Expedition niemand zurückgelassen wurde, so darf auch in unseren Konventen niemand zurückgelassen werden. Es geht um das immer wieder Aufbrechen in Richtung unserer Berufung. Mit einer stimmungsvollen Vesper und der Begegnung im Speisesaal bei aufwärmender Suppe und einem ausgezeichneten Buffet wurde dieser aufbauende Nachmittag beendet.
[mschauer]