Stift Klosterneuburg: Renovierte Kirchturmkreuze mit neuen Zeitkapseln

Nichts für schwache Nerven: Die neuen Kreuze wurden in luftiger Höhe auf den beiden Kirchtürmen montiert. (c) Stift Klosterneuburg/Felix Brand
Im Rahmen eines Gottesdienstes segnete Propst Anton Höslinger sowohl die beiden Kreuze, die jeweils 250 Kilo wiegen, als auch die beiden Zeitkapseln, die der Nachwelt Einblicke in unsere heutige Zeit ermöglichen sollen. „Das Kreuz als christliches Symbol setzen wir ganz bewusst auf unsere Kirchtürme. Nicht als schmückende Accessoires in luftiger Höhe, sondern als Zeichen unseres Glaubens, den gekreuzigten Jesus Christus. Dort sollen sie von Weitem strahlen, sie sollen uns Kraft geben, wenn wir unsere Blicke nach oben richten“, so Propst Anton Höslinger in seiner Predigt zur Segnung der Kreuze und Zeitkapseln. Nach dem Gottesdienst wurden die Kreuze samt eingefügten Zeitkapseln mit einem Kran auf den Nord- und Südturm gehoben und in 85 Metern Höhe aufgesetzt.
Zeichen des Glaubens: "Die beiden Kreuze sollen Kraft geben, wenn wir unsere Blicke nach oben richten." (c) Stift Klosterneuburg/Walter Hanzmann
Informationen für die Nachwelt
Bei der Demontage der beiden Kreuze hatte man letztes Jahr Zeitkapseln aus dem Jahr 1885 gefunden. Die darin befindlichen Unterlagen gaben unter anderem Aufschluss über die Geschichte und Bauweise des Stifts. Sie waren in einem derart guten Zustand, dass man sich entschied, die Texte auch diesmal wieder auf Pergament zu verfassen und als Material für die Kapseln Kupfer zu verwenden. Wie sich gezeigt hat, halten diese beiden Materialien offensichtlich den extremen Wetterbedingungen in den Türmen bestens stand.
Wichtiges von heute für morgen: Die beiden Kapseln sollen als Zeitzeugen für die Nachwelt fungieren. (c) Stift Klosterneuburg/Walter Hanzmann
Kapseln erzählen von Sorgen und Wünschen der Menschen
Eine Kapsel enthält Informationen zur aktuellen gesellschaftspolitischen Situation und die Herausforderungen der Gegenwart. Es sind außerdem Ratschläge angeführt, was die Menschen in Zukunft besser machen könnten. Für das zweite Schriftstück wurden Menschen zu ihren Ängsten, Sorgen und Wünschen befragt. Eine Zusammenfassung ihrer Antworten befindet sich in der Kapsel, die genauen Inhalte bleiben jedoch geheim. Ein drittes Dokument listet alle an der Renovierung der Kirchtürme Beteiligten namentlich auf.