Symposium zu missionarischem Mönchtum am Beispiel Stift Schlierbach
Bei der gut besuchten (allerdings deutlich von männlichen Teilnehmern dominierten) Tagung referierten vier Vortragende: Rudolf Pranzl, als Pfarrbeauftragter in der Schweiz tätig, ist ein Kenner der Biographie Wiesingers und sprach ausführlich und sehr kundig über die Entwicklung des Missionsgedankens im Leben und Wirken des längstdienenden Abtes in der Geschichte Schlierbachs. Eine Monographie über Abt Alois Wiesinger ist geplant.
P. Franz Helm, Steyler Missionar und Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs, verglich das Missionsverständnis zur Zeit Wiesings mit heutigen Interpretationen des Missionsgedanken: Er behandelte den Unterschied zwischen einer Mission „ad gentes“ und einer Sendung „inter gentes“, eines Dialogs und einer befreienden Pastoral.
P. Cyrill Schäfer beleuchtete die Frage des missionarischen Mönchtums und referierte zur Geschichte der Missionsidee und ihrer Umsetzung in den monastischen Orden. Bei den Benediktinern nährte sich der Missiongedanke zuerst aus dem frühmittelalterlichen Vorbild etwa der iroschottischen Mission, erst bei den Missionsbenediktinern von St. Ottilien wurde eine benediktinische Missionstheologie entwickelt.
Die Tagung schloss mit dem engagierten Vortrag von P. Franz Weber von den Comboni Missionaren, der Mission als Sendung definierte und Brücken zu pastoralem Auftrag und seelsorglicher Praxis in Österreich schlug. Eine Zusammenfassung aller vier Vorträge sind im Anhang zu finden. Begleitend zur Tagung hat P. Friedrich eine kleine Ausstellung mit Bildern, Archivalien und Kasel und Mitra von Abt Wiesinger gestaltet.
Siehe auch den Artikel auf der Homepage des Referats für die Kulturgüter der Orden.
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