Wenn der Tisch wackelt, hilft der Blick nach vorn
"Ich hatte mich früher nie vor einem Erdbeben gefürchtet. Jetzt ist das anders. Ich habe jedes Mal einen Schrecken, wenn irgendwo ein Tisch wackelt", erzählt Sr. Klara im Interview. Das verheerende Erdbeben, das sich vor rund einem Jahr am 16. April 2016 ereignete, war eines der schwersten, die das Land je erschüttert hatten. Es überraschte die Menschen um Mitternacht im Schlaf, tötete innerhalb von Minuten rund 700 Menschen und zerstörte 10.000 Häuser. Auch die Schulen der Ordensgemeinschaften wurden komplett zerstört. Noch schlimmer als der materielle Schaden ist aber die Tatsache, dass 15 Schulkinder das Beben nicht überlebten. "Besonders zu Herzen gegangen ist mir das Schicksal zweier Schwestern, deren leblose Körper Arm in Arm aus den Trümmern geborgen wurden", zeigt sich Sr. Klara im Interview erschüttert.
Trotz aller Schicksalschläge will die Ordensfrau nicht aufgeben; ihr Blick ist längst wieder nach vorne gerichtet. "Wenige Tage nach dem Beben hat aus Oberösterreich eine große Welle der Hilfsbereitschaft eingesetzt. Das hätte ich in diesem Ausmaß nicht erwartet", sagt Sr. Klara. Und weiter: "Aber die Menschen halten zusammen und sind dankbar für jeden Handgriff, den wir tun. Daraus schöpfe auch ich immer wieder neue Kraft."
Das Interview zum Nachlesen in den OÖN vom 19.04.2017
"OberösterreicherIn des Tages" zum Nachlesen in den OÖN vom 19.04.2017
[rs]