Den Tod begreifen? Wenn Kinder und Jugendliche trauern
Das Projektunterrichtskonzept gibt es für Volksschulen ebenso wie für die Unter- und Oberstufe. Ein Teil des Projektes wird in den jeweiligen Schulen durchgeführt und ein Teil im Caritas Socialis Hospiz Rennweg. Außerdem unterstützt eine eigene Broschüre Eltern und Lehrerinnen oder Lehrer dabei, trauernde Kinder und Jugendliche zu begleiten.
Kinder haben ein Recht zu trauern
Ein weiteres Angebot des Roten Ankers ist professionelle psychotherapeutische Beratung und Begleitung für Kinder, Jugendliche und deren Familien, die mit dem Tod eines geliebten Menschen konfrontiert sind. „Vielfach machen wir in unseren CS Einrichtungen die Erfahrung, dass Kinder nach wie vor nicht in den Prozess rund um das Sterben miteinbezogen werden – immer wieder hören wir von Erwachsenen: ‚Er soll seine Mama so in Erinnerung behalten, wie sie war.‘ oder ‚Man darf einem Kind den Anblick eines Toten nicht zumuten.‘ Wie können Kinder aber einen natürlichen und ‚gesunden‘ Umgang mit dem Tod lernen, wenn wir ihnen derartige Situationen nicht zutrauen?“ Während Angehörige die Kinder schonen wollen, können sie sie doch vor einem Verlust nicht beschützen. Wer wird dann eigentlich geschont? Die Kinder? Oder die Angehörigen vor den Gefühlen der Kinder, vor deren Trauer? Kinder haben ein Recht darauf zu trauern, ist der Ansatzpunkt der Caritas Socialis.
Trauern beugt vor
Untersuchungsergebnisse zeigen, dass nicht gut gelebte und begleitete Verluste Folgen wie tiefe Depressionen mit Suizidgedanken, Angststörungen oder Partnerschaftsprobleme nach sich ziehen können. Um diesen vorzubeugen, wurde das Konzept des Roten Ankers entwickelt. Kinder und Jugendliche, die einen geliebten Menschen in der Caritas Socialis verlieren, können diese Begleitung in Anspruch nehmen. Die Unterstützung ist kostenlos und kann nur durch Spenden ermöglicht.
Gemeinsam trauern
Eine Kindertrauergruppe gibt es für Kinder von 6 bis 12 Jahren, die mit dem Tod eines nahen Angehörigen konfrontiert sind. Die Kinder reden miteinander, lesen Bücher, basteln, malen und bewegen sich. Das alles kann dazu beitragen, die eigenen Gefühle, Ängste und Sorgen leichter ausdrücken zu können. Es gibt aber auch eine Trauergruppe für Erwachsene, die parallel zur Kindergruppe stattfindet. Hier ist Raum für die eigene Trauer, man bekommet aber auch Informationen über Kindertrauer. Am Ende treffen sich beide Gruppen und jausnen miteinander. Die Trauergruppen treffen sich jeweils an Freitagnachmittagen. Zusätzlich gibt es eine Trauergruppe für Jugendliche von 13 bis 18 Jahren, die sich mit dem Tod eines nahen Angehörigen auseinandersetzen müssen, in der die Jugendlichen erleben, dass sie mit ihrem Schicksal nicht alleine sind. Auch dazu findet eine parallele Erwachsenengruppe statt, die sehr empfohlen wird.
Information zum Schulprogramm und zu den Trauergruppen sowie Bestellung der Broschüre:
Bild: Caritas Socialis
[ms]
In der Schule über den Tod zu sprechen, fällt nicht leicht. Der