Papst empfing die Generalversammlung des Pallottinerordens

In seiner Ansprache würdigte der Papst den Ordensgründer, den heiligen Vinzenz Pallotti (1795-1850), als "Leuchtturm und Inspirator der Kirche". Zugleich lobte er die enge Zusammenarbeit von Laien und Priestern in der "Vereinigung des katholischen Apostolats". Dieser von Pallotti gegründete Zusammenschluss biete viel Raum und öffne neue Horizonte, sagte der Papst. Dies müsse genutzt werden, um den Glauben "mit erneuertem Schwung" wiederzubeleben. Adressaten sollten vor allem die schwächsten Glieder der Gesellschaft sein.

Ordensgemeinschaften könnten zu einer "tiefgehenden Umkehr" beitragen, welche die Welt heute benötige, so der Papst. Der Pallottinerorden ist eine Vereinigung von Laien und Priestern und besteht aus einem männlichen und einem weiblichen Zweig. Die Pallottiner galten wegen der für die Verhältnisse der Gründungszeit ungewöhnlichen Einbindung von Laien in die Glaubensverkündigung als revolutionär und wurde oft beargwöhnt.

Generalrektor Jacob Nampudakam wiedergewählt

Der Orden mit dem offiziellen Namen "Gesellschaft des Katholischen Apostolats" zählt heute weltweit gut 2.300 Mitglieder. Er engagiert sich besonders in der Jugendarbeit. Das derzeit in Ariccia bei Rom tagende Generalkapitel bestätigte den bisherigen Generalrektor Jacob Nampudakam für weitere sechs Jahre in seiner Funktion. Der seit 2010 amtierende Inder ist der erste Nichteuropäer an der Spitze des Ordens.

Vinzenz Pallotti wirkte als Pfarrer in Rom. Seine besondere Aufmerksamkeit galt arbeitslosen und verwahrlosten Jugendlichen, Kranken und Strafgefangenen. In Österreich beginnt die Geschichte der Pallottiner in den 1920er-Jahren, als Kardinal Friedrich Gustav Piffl in Wien versuchte, neue Impulse für die Großstadtseelsorge zu setzen. Damals gab es noch Pfarren mit bis zu 50.000 Katholiken; daher gründete Piffl neue Seelsorgestationen, um die Mammutpfarren überschaubarer zu machen. 1924 begannen drei Pallottiner in einer Baracken-Kirche in Wien-Favoriten ihre Tätigkeit. Nicht weit davon entstand 1935 die von den Pallottinern bis heute betreute "Friedenskirche".

Pallottiner wirken heute in der Wiener Pfarre St. Hubertus und Christophorus und in der Salzburger Pfarre Lehen. Sie betreiben weiters in Wien das Pallotti-Haus und in Salzburg das Johannes-Schlößl. Die Tätigkeit der Pallottiner erstreckt sich von der Pfarrseelsorge über die Jugendbetreuung bis zur Gestaltung von Exerzitien, Meditations- und Einkehrtagen.

Foto: Radio Vatikan

[ms]