Der einzige Trappisten-Abt Österreichs wurde 80
Marianus Hauseder, der Abt des einzigen österreichischen Trappistenklosters im oberösterreichischen Engelszell, feierte seinen 80. Geburtstag mit den Bischöfen Aichern und Scheuer sowie Landeshauptmann Pühringer.Abt Marianus Hauseder aus dem Stift Engelszell hat in dieser Woche sein 80. Lebensjahr vollendet. Neben Diözesanbischof Manfred Scheuer und dem emeritierten Linzer Bischof Maximilian Aichern gratulierten bei einer kleinen Feier in Engelszell am 28. Juni 2016 auch der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer und Landtagspräsident a.D. Friedrich Bernhofer dem Jubilar.
Bischof Scheuer würdigte bei der Geburtstagsfeier die charismatische Persönlichkeit und das bescheidene Wesen Hauseders und dankte dem Jubilar für sein Durchhaltevermögen auch in den schwierigsten Zeiten. Maximilian Aichern betonte seinerseits die Bedeutung der Trappisten als Ruhepol in einer sich ständig verändernden Umwelt und Gesellschaft. Landeshauptmann Pühringer verwies auf die langjährige gute Zusammenarbeit von Stift Engelszell mit dem Land Oberösterreich und die zahlreichen gemeinsam umgesetzten kulturellen und denkmalpflegerischen Projekte, darunter die Landesausstellung 2003 oder die jüngste Renovierung der einzigartigen Engelszeller Rokokokirche.
Marianus (Franz) Hauseder ist seit 1995 Abt von Stift Engelszell. Der gebürtige Grieskirchner trat 1981 von den Salesianern Don Boscos zu den Trappisten über.
Trappisten führen ein kontemplatives Leben mit strenger Klausur. In Engelszell sind sie seit 1925 vertreten, als französische Trappistenmönche das Ende des 13. Jahrhunderts gegründete und 1786 Kaiser Joseph II. aufgehobene Zisterzienserkloster wiederbesiedelten. 1931 wurde die Ordensniederlassung zur Abtei erhoben.
Heute lebt in Engelszell nur mehr eine kleine Klostergemeinschaft aus neun Brüdern, von denen einige bereits hoch betagt sind. Der Grundbesitz, in der Regel die wirtschaftliche Basis von Klöstern, ist sehr bescheiden. Ein Gutteil der Einnahmen kommt daher aus der Gebäudevermietung und dem Tourismus mit Klosterladen. Neben der traditionellen Likörproduktion ist die in der Amtszeit von Abt Hauseder neu errichtete kleine Brauerei für die Wirtschaft des Klosters bedeutend. Das Trappistenbier entwickelte sich in kurzer Zeit zu einem gefragten Exportschlager.
Foto: Stift Engelszell
[ms]