Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt baut Opfer-Hilfe aus
Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt sensibilisierte bereits im November letzten Jahres seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für dieses Thema, "damit diese gewaltbedingte Verletzungen noch besser erkennen, sensibel ansprechen und therapieren", heißt es in einer Aussendung des Spitals anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März. Um Ärzten und Pflegekräften einen entsprechenden institutionellen Rückhalt zu bieten, initiierte das Spital Anfang dieses Jahres in Kooperation mit dem Frauenhaus Burgenland nun auch eine eigene Opferschutzgruppe, die Mitarbeiter des Hauses bei Bedarf entsprechend berät und unterstützt. Das Krankenhauspersonal werde mit jenen Fähigkeiten und Kompetenzen ausgestattet, "die notwendig sind, um im Ernstfall richtig zu reagieren", betonte Krankenhaus-Direktor Robert Maurer. Schließlich seien Ärzte und Pflegekräfte häufig die ersten Ansprechpersonen für Opfer.
Durchgeführt wurde die Schulung im Rahmen von "Implement" in Zusammenarbeit mit dem Frauenhaus Burgenland. "Für einen professionellen Opferschutz sind die Etablierung eines institutionalisierten Überweisungssystems und damit die enge Zusammenarbeit von Gesundheitsinstitutionen und Frauenhilfsorganisationen unerlässlich", so Frauenhaus-Gewaltschutzexpertin Isabel Bernhardt.

Die Workshops wurden durchgeführt von (v.l.n.r.): Dr. Margit Plainer (BB Eisenstadt), Mag. Maria Rösslhumer (Autonome Österreichische Frauenhäuser), Mag. Sonja Platzer (BB Eisenstadt), Mag. Isabel Bernhardt (Frauenhaus Burgenland). (c) Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt
Bisher konnten im Rahmen des Projekts 57 Mitarbeiter geschult werden. "Die Teilnehmer wurden unterrichtet, gewaltbedingte Verletzungen und Beschwerden als solche zu identifizieren, das Opfer auf das Gewalterleben anzusprechen, Beweise gerichtsverwertbar zu dokumentieren und die Betroffenen an entsprechende regionale Hilfseinrichtungen weit zu verweisen", so Bernhardt.
Mit der Einrichtung einer Opferschutzgruppe ist das Krankenhaus Anfang dieses Jahres einer gesetzliche Vorschrift nachgekommen. Mitarbeiter können sich bei Bedarf an die Gruppe wenden, um in konkreten Verdachtsfällen Rat und Unterstützung anzufordern.
[rs]
Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März 2016 informierten das