02. März 2016

Br. Anton Rotzetter verstorben

Wie die Schweizer Kapuziner-Provinz auf ihrer Homepage mitteilte, verstarb Br. Anton Rotzetter völlig unerwartet am 1. März 2016 im Alter von 77 Jahren infolge eines Herzversagens in Fribourg. Der Kapuziner galt weltweit als Experte für franziskanische Spiritualität; seine zahlreichen Schriften und Bücher waren in mehr als 70 Sprachen übersetzt worden. 2013 konnten die Ordensgemeinschaften Österreich Rotzetter auf ihrer Herbsttagung als Gastredner begrüßen; er setzte sich in seinem Vortrag kritisch mit den Herausforderungen für ein heutiges Ordensleben auseinander.

Anton Rotzetter wurde am 3. Jänner 1939 in Basel geboren. 1959 trat er in den Kapuzinerorden ein und studierte Philosophie und Theologie in Solothurn, Bonn und Tübingen. Sein besonderes Interesse galt Franz von Assisi, mit dessen Spiritualität er sich sein ganzes Leben lang beschäftigte. Von 1978 bis 1988 leitete der Kapuziner das von ihm konzipierte Institut für Spiritualität in Münster.

Doch der Theologe setzte sich auch intensiv mit den Themenbereichen Ökologie und Tierschutz auseinander; 2009 war er Mitbegründer des Instituts für Theologische Zoologie in Münster. Auch als Präsident der "Aktion Kirche und Tier" (Akut) und in seinem 2012 erschienenen Buch "Streicheln, mästen, töten" plädierte der Priester für einen anderen Umgang mit Tieren und eine Abkehr vom industrialisierten und kommerzialisierten Fleischkonsum.

Der erfolgreiche Buchautor und viel beschäftigte Vortragende setzte sich auf der Herbsttagung 2013 der Ordensgemeinschaften Österreich mit den Herausforderungen für ein heutiges Ordensleben auseinander. In der SUMMA 2013 forderte er fast als "Mission Statement", dass die Gemeinschaften sich nicht von der Institution Kirche vereinnehmen lassen, sondern ihre prophetische Aufgabe in Kirche und Gesellschaft weiterführen sollten.

[rs]

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