Zum JAHR DER ORDEN: Kalender vom 6. bis 12. September
6. September
Am 6. September wird im Stift Wilhering das zweite Patrozinium gefeiert. Das 1146 vom Stift Rein aus gegründete Kloster zählt seit seiner Neuerrichtung nach einem Brand 1733 zu den bedeutendsten Rokoko-Bauten Österreichs. 1940 bis 1945 war das Stift vom NS-Regime enteignet. Derzeit gehören der Klostergemeinschaft 28 Mönche an, davon 25 Priester, 2 Laienmönche und 1 Novize. Die Patres sind für die Seelsorge in 14 Stiftspfarren und zwei Diözesanpfarren zuständig. Das 1895 gegründete Wilheringer Stiftsgymnasium wird als Privatgymnasium mit Öffentlichkeitsrecht aktuell von rund 520 Schülerinnen und Schülern besucht. Die landwirtschaftlichen Stiftsbetriebe sind wichtiger regionaler Arbeitgeber, das Wilheringer Sommertheater ein Fixpunkt der oberösterreichischen Kulturszene. (Infos: www.stiftwilhering.at)
8. September
Am Kirchenfest "Mariä Geburt" - 8. September - feiern gleich mehrere Klöster ihr Patrozinium. Dazu zählt das Waldviertler Stift Geras, das 1153 gegründete und damit älteste ununterbrochen bestehende Männerkloster der Prämonstratenser. Die 20 im Barockstift lebenden Chorherren - 17 davon sind Priester - sind vor allem in der Seelsorge der 14 Stifts- und 9 anderen Pfarren tätig, zudem betreuen die Geraser Mönche seit 1994 auch die brasilianische Pfarre Itinga bei Salvador da Bahia. Zum Kloster, in dessen Gebäude seit 2010 auch eine byzantinische Kapelle besteht, gehört u.a. das Gesundheits- und Seminarzentrum Pernegg, zudem ist es jährlich Gastgeber von Sonderausstellungen zu Themen der Kunst oder Volkskultur und Initiator der Hilfsbrücke "Geras für Syrien". Einer breiten Öffentlichkeit bekannt ist der "Kräuterpfarrer" P. Benedikt Felsinger, der das Erbe seines Vorgängers P. Hermann-Josef Weidinger (1918-2004) weiterträgt. (Infos: www.stift-geras.at)
Auch im Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg ist der 8. September das Patroziniumsfest. Der Klosterkomplex geht auf eine Stiftung des österreichischen Markgrafen Leopold III. zurück, die zu Beginn des 12. Jahrhunderts erfolgt war. Derzeit gehören dem Konvent des Stifts knapp 50 Chorherren - darunter 15 Junioren - an. Die meisten von ihnen sind als Seelsorger in einer der 27 vom Stift betreuten Pfarren tätig, weitere als Wissenschaftler, Lehrer oder in der Verwaltung des Klosters. 2006 wurde dem Stift der Europa-Nostra-Preis für die Neugestaltung des Besucherempfanges verliehen. Das Stift beherbergt eine bedeutende Kunstsammlung und besitzt eines der größten und ältesten Weingüter Österreichs. (www.stift-klosterneuburg.at)
Stift Rein, das ebenfalls am 8. September seine Patronin Maria feiert, gilt als ältestes durchgehend bestehendes Zisterzienserkloster der Welt. 1129 durch Markgraf Leopold I. von Steyr gegründet, gehören dem Konvent derzeit elf Priester, ein ständiger Diakon, vier Chormönche, ein Kandidat und ein Gastpriester an, die 15 Pfarren in der Umgebung betreuen. Das Stift betreibt das einzige Gymnasium im Bezirk Graz-Umgebung und beherbergt neben seinen neun Mönchen seit September 2015 auch zwölf Flüchtlinge. Gemeinsame Fixpunkte für die Klostergemeinschaft sind die drei Gebetszeiten um 6, 12 und 18 Uhr. Dazwischen geht jeder seiner jeweiligen Arbeit nach. (Infos: www.stift-rein.at)

Mutmaßliche Ansicht des Stiftes Rein im Jahre 1520 © Stift Rein
Die Salvatorianer gedenken am 8. September ihres Gründers Johann Baptist Jordan (1848-1918). Der deutsche Priester gründete 1881 in Rom eine "Apostolische Lehrgesellschaft", die seit 1893 offiziell "Gesellschaft des Göttlichen Heilands" heißt und sich in heute insgesamt 33 Ländern dem Leben nach dem Evangelium, der Ermutigung der Menschen und der Bekämpfung der Armut widmet. Seit 1892 in Österreich präsent, übernahm der Orden 1923 die Wiener Niederlassungen der Barnabiten wie u.a. St. Michael, sowie die Pfarren Mistelbach und Margarethen am Moos, und errichtete die österreichische Provinz. Von 1932 bis 2008 führten die Salvatorianer das Domstift Gurk, das nunmehr im Eigentum der Diözese Gurk-Klagenfurt ist. Weitere betreute Pfarren sind in Wien die Apostelpfarre und Salvator am Wienerfeld, Wien-Kaisermühlen und die Salvatorpfarre Graz. Auch ein Kolleg im rumänischen Temesvar gehört zur Provinz. (Infos: www.salvatorianer.at)
Am 8. September feiern die Steyler Missionare den 140. Tag ihrer Gründung durch Arnold Janssen (1837-1909). Der deutsche Priester gründete 1875 die Gemeinschaft der Steyler Missionare (Societas Verbi Divini/SVD). Das Missionshaus befand sich im niederländischen Dorf Steyl an der Maas. Wenige Jahre nach der Gründung konnte Jannsen bereits 1879 die ersten Missionare nach China schicken. Sein Werk breitete sich schnell aus. Die Steyler Missionare sind der sechstgrößte Orden weltweit und haben in über 70 Ländern Niederlassungen - 24 davon alleine im deutschsprachigen Raum. Die Provinz Österreich umfasst 11 Niederlassungen - neun in Österreich und zwei in Kroatien. Schwerpunkte der Arbeit der Ordensmänner in Österreich sind Jugend- und Berufungspastoral, die Arbeit mit Randgruppen, Medienapostolat und das Wirken in Pfarren im städtischen Milieu. Zur Provinz gehören rund 95 Mitbrüder. (Infos: www.steyler.eu)
9. September
Am 9. September ist Gedenktag des heiligen Petrus Claver, des Patrons und Namensgebers der "Missionsschwestern vom heiligen Petrus Claver". Zurück geht der Orden auf die Selige Maria Theresia Ledochowska (1863-1922), die sich Ende des 19. Jahrhunderts der Sklaverei und der Evangelisierung Afrikas engagierte, wozu sie eine 1894 vom Papst approbierte Gemeinschaft gründete. Diese gab europaweit Impulse zur Gründung von Druckereien, ethnografischer Museen und religiöser Unterstützerkreise für Missionare in Afrika. Bis heute ist die Förderung des Missionsgedankens Ziel des Ordens in 23 Ländern, der sich nun gegen "moderne Formen der Sklaverei" und etwa für Straßenkinder, Prostituierte oder Aidskranke engagiert. In der österreichischen Niederlassung im Salzburger Missionshaus Maria Sorg leben sechs Schwestern und geben u.a. mehrere Missionszeitschriften heraus. (Infos: www.mariasorg.at)
11. September
Seinen Stiftungstag feiert am 11. September Stift Heiligenkreuz, Europas größte Zisterzienserabtei mit derzeit 92 Mönchen. Das 1133 gegründete Wienerwald-Kloster hat seinen Namen von einer Kreuzesreliquie, die in einer Kapelle des Klosters verwahrt wird und am Kreuzerhöhungs-Fest - dem 14. September - in besonderer Weise gefeiert wird. International bekannt ist das Kloster vor allem für die Pflege des klösterlichen Lebens sowie für die Liturgie und den gregorianischen Choral in lateinischer Sprache, u.a. durch die CD-Reihe "Chant". Etliche Zisterzienserklöster - darunter Zwettl und Lilienfeld - wurden von Heiligenkreuz aus gegründet, wo auch die Grablege des mittelalterlichen Babenberger-Geschlechts ist. Bekannt ist Heiligenkreuz zudem für seine Theologische Hochschule, die 2007 in Anwesenheit von Papst Benedikt XVI. zur päpstlichen Hochschule erhoben wurde und Studienort für 274 Studenten - davon 160 Priesteramtskandidaten (Stand 2014/15) - ist. Etliche Mönche sind hier als Lehrende tätig, andere betreuen u.a. die zwei Priorate, 21 Pfarren sowie das Priesterseminar Leopoldinum. (Infos: www.stift-heiligenkreuz.at)
12. September
Am Kirchenfest Mariä Namen (12. September) feiern die Marianisten ihr Patrozinium. Der Orden entstand 1817 in Bordeaux durch Wilhelm Josef Chaminade (1761-1850) und kam 1857 nach Österreich, wo Brüder in Graz ein Waisenhauses führten. Die Ordensgemeinschaft hat weltweit ungefähr 1.300 Mitglieder - 900 Brüder und 400 Priester. Sie wirken in 31 Ländern. In Österreich gibt es gegenwärtig Niederlassungen in Wien (Albertus Magnus Schulzentrum), Freistadt und Tragwein (Provinzsitz). Insgesamt wirken rund 20 Marianisten in Österreich, das gemeinsam mit Deutschland (Niederlassung in Fulda) eine Provinz bildet. Marianisten sind auch als Pfarrseelsorger tätig. Zur Marianistische Familie, die auf Wilhelm Josef Chaminade zurückgeht, gehören auch noch die Marianistischen Apostolatsgruppen, Alliance Mariale und die Marianistenschwestern. (Infos: www.marianisten.at)
[hw]
Die Stifte Wilhering, Geras, Klosterneuburg, Rein, Heiligenkreuz, die Gemeinschaft der Salvatorianer, die Steyler Missionare, die Missionsschwestern vom heiligen Petrus Claver und die Marianisten feiern Gedenktage.