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03. Oktober 2014

Profibergsteigerin Kaltenbrunner: Ganz tief in sich hineinspüren und der Intuition folgen

Gerlinde Kaltenbrunner hat im Rahmen des Themenschwerpunktes „viel mehr wesentlich weniger“ das Thema „Mehr die eigene Berufung leben“ mit der Ursulinen-Ordensfrau und Gymnasiumsdirektorin Sr. Anna Kurz und dem Exerzitienleiter in Irdnig Br. Rudi Leichtfried von den Kapuzinern am Wurbauerkogel in Windischgarsten erörtert. Angesprochen wurde besonders „Berufung“, „Scheitern“, „immer höher und immer mehr“ und die „Berge als Orte der Gottesnähe“.

„Das Um und Auf ist, dass man ganz tief in sich hineingeht und spürt, was möchte ich, was ist für mich das Richtige ist. Es braucht Zeit, um Stille einkehren zu lassen und alles auszuschalten, was mich daran hindert, meine Intuition zu hören. Ich gehe immer voll in die Stille, wenn Entscheidungen anstehen.“ Kaltenbrunner meinte in Richtung der heutigen Jugend: „ Junge Leute mögen der Frage nachgehen, wofür schlägt mein Herz und wo liegen meine Fähigkeiten.“

Auf die eigene Intuition hören

Kaltenbrunner, die als erste Frau der Welt alle Achttausendergipfel ohne zusätzlichen Sauerstoff erreicht hat, wurde schon als Kind vom örtlichen Pfarrer in Spital am Pyhrn auf die Berge mitgenommen. Als Krankenschwester ist sie der Leidenschaft des Bergsteigens nachgegangen, bis sie 2003 die Berge als ihre Berufung zum Beruf gemacht hat. Kaltenbrunner betont die Wichtigkeit des Teamworks am Berg: „Am Berg möchte ich keine Einzelkämpferin sein. Ich bin überhaupt keine Kämpferin. Ich verbinde mich mit der Natur, und im Team besteigen wir die Berge. Ich will auch nichts erzwingen. Wir sind immer voneinander abhängig, und es darf hier niemand vergessen werden. Das gegenseitige Motivieren und Aufbauen ist ganz entscheidend.“ Bei jeder Expedition gibt es klare Absprachen: „Wichtig ist, dass jede und jeder auf seine eigene Intuition hört. Auch wenn alle rundherum etwas anderes sagen und wollen, ist es entscheidend, nichts gegen das eigene Bauchgefühl zu tun. Wir kennen voneinander Stärken und Schwächen, pflegen den respektvoller Umgang, Vertrauen und Ehrlichkeit sind ganz entscheidend für das gemeinsame Projekt.“

Profibergsteigein Kaltenbrunner: Ganz tief in sich hineinspüren und der Intuition folgen



Gerlinde Kaltenbrunner hat im Rahmen des Themenschwerpunktes „viel mehr wesentlich weniger“ das Thema „Mehr die eigene Berfung leben“ mit der  Ursulinen-Orden

Berufung trifft auf jede und jeden zu

Die Direktorin des Gymnasiums der Ursulinen in Graz Sr. Anna Kurz sieht die Frage nach der Berufung für alle Menschen wichtig: „Berufung ist nicht etwas Ordensspezifisches, sondern es trifft auf jede und jeden zu. Diese Frage treibt im Grunde jeden an: Was ist mein Weg?“ Kurz betont die Wichtigkeit, dass die eigene Berufung auch eine Gemeinschaft hat, die mitträgt: „Im Orden habe ich Weggefährtinnen. Letztlich reifen wir miteinander und aneinander, jede mit den eigenen Charismen und in den jeweiligen Aufgaben.“

Profibergsteigein Kaltenbrunner: Ganz tief in sich hineinspüren und der Intuition folgen



Gerlinde Kaltenbrunner hat im Rahmen des Themenschwerpunktes „viel mehr wesentlich weniger“ das Thema „Mehr die eigene Berfung leben“ mit der  Ursulinen-Orden

Viele Schritte bis zum Ja

Bruder Rudolf Leichtfried vom Kapuzinerkloster Irdning berichtet seine Erfahrungen: „Ich wurde in der Tiefe dorthin gezogen, wo ich jetzt stehe. Es waren viele Schritte und auf einmal war es da: das Ja. Es kam mir irgendwie unerwartet entgegen.“ Br. Rudolf erzählt von verschiedenen Ereignissen, wo er von fremden und neuen Atmosphären angezogen wurde: „Es hat mich angezogen, ich habe hier Sinn gespürt.“ Um keine Sentimentalität aufkommen zu lassen, betont Br. Rudolf, „dass es in der Gemeinschaft genauso Schattenseiten der anderen und von einem selber gibt und diese gilt es anzunehmen und auszuhalten“.

Profibergsteigein Kaltenbrunner: Ganz tief in sich hineinspüren und der Intuition folgen



Gerlinde Kaltenbrunner hat im Rahmen des Themenschwerpunktes „viel mehr wesentlich weniger“ das Thema „Mehr die eigene Berfung leben“ mit der  Ursulinen-Orden

Auch Scheitern gehört zum Leben

Einig waren sich alle drei Gesprächspartner, „dass Scheitern und Narben zum Leben gehören und oft eine tiefe Veränderung und Entwicklung anregen“. Kaltenbrunner betonte in diesem Zusammenhang, „dass nicht der Gipfel, sondern das gesunde Zurückkommen vom Berg das Ziel ist. Oft ist das Umkehren der Gipfelsieg.“ Raum schaffen für die Intuition, das Hinhören auf die innere Stimme und das Bauchgefühl und im Vertrauen den eigenen Weg gehen ist die Basis, „die eigene Berufung zu entdecken und zu leben“.

viel. wesentlich. mehr. weninger
Dialog zwischen Sr. Anna Kurz, Br. Rudolf Leichfried und Gerlinde Kaltenbrunner mit Ferdinand Kaineder.
Was bewegt sie bei dem Thema 'viel mehr wesentlich weniger' und das wortwörtlich
Gerlinde Kaltenbrunner, Profiber

Videoreihe „viel mehr wesentlich weniger“

Der Themenschwerpunkt bzw. die Videoreihe „viel mehr wesentlich weniger“ wurden als Ouvertüre zum JAHR DER ORDEN 2015 konzipiert. Die ersten drei Begegnungen wurden bereits Anfang August 2014 der Öffentlichkeit vorgestellt und sind auf der Homepage der Ordensgemeinschaften Österreich unter www.ordensgemeinschaften.at/wesentlich abrufbar. Die nachfolgenden drei Gespräche werden voraussichtlich im November 2014 präsentiert. Die ganze Serie ist ab Spätherbst auch als DVD und als ON-Sondernummer erhältlich.

Das Pressefoto zum Downloaden finden Sie hier.

[rs]

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