Schlierbacher Abt em. Bernhard Kohout-Berghammer verstorben
Rudolf Kohout wurde am 1.7.1930 in Vöcklabruck geboren. Nach dem Tode seiner leiblichen Eltern 1946 adoptierten ihn mit seinen beiden Geschwistern die Eheleute Karoline und Josef Berghammer aus Thalheim. Seine Schulzeit wurde unterbrochen, als er mit nur 14 Jahren 1945 zum Volkssturm in Linz einrücken musste. Nach dem Krieg besuchte er das Obergymnasium in Kremsmünster, wo er 1949 maturierte. Als Diözesanpriester von Linz wurde er am 29. Juni 1953 zum Priester geweiht; am 15. August 1953 trat er in das Zisterzienserkloster Schlierbach ein und erhielt den Ordensnamen Bernhard. Dem Noviziat folgte die Vollendung des Studiums der Theologie in Rom sowie das Lehramtsstudium für Latein und Griechisch in Innsbruck.
Von 1959 bis 1991 unterrichtete P. Bernhard diese Fächer am Gymnasium der Abtei Schlierbach. Einige Jahre diente er der Gemeinschaft auch als Subprior, Novizenmeister und Klerikermagister. Eine Freude war ihm die Seelsorgstätigkeit am Schiefer in der Pfarre Schlierbach in den Jahren 1979 bis 1983. In seine Amtszeit als Abt fielen wichtige Renovierungs- und Neubauarbeiten, so z.B. der Bau der Schaukäserei und der Neubau der Orgel.
P. Bernhards Hauptanliegen aber war die spirituelle Formung des Konventes. Seine profunden Kenntnisse der Heiligen Schrift und der Ordensväter brachte er immer wieder in die Gemeinschaft ein. Dies wurde auch von vielen anderen Kommunitäten geschätzt und gesucht, deshalb war er ein oft angefragter Exerzitienbegleiter und auch Prediger. Der Orden wählte ihn zum 1. Assistenten der österreichischen Zisterzienserkongregation. Er brachte seine große Kompetenz als Übersetzer bei der Bernhardausgabe und anderer Ordensvätern ein.
Nachdem er im Juni 1998 als Abt resigniert hatte, wurde er im September 1999 vom neu errichteten Zisterzienserinnenkloster Helfta als Spiritual erbeten, ein Amt, das er bis Ostern 2000 ausübte. Im Oktober 2001 kehrte er quasi an seine Wurzeln nach Vöcklabruck zurück und war bis Februar 2013 Schwesternseelsorger bei den Franziskanerinnen. Nach dieser von ihm sehr geliebten Tätigkeit kam er im Februar 2013 wieder in sein Heimatkloster zurück und nahm pflichtbewusst am Leben der Gemeinschaft und an allen Gebetszeiten teil. Mehr und mehr verließen ihn seine körperlichen und geistigen Kräfte. Lange konnte er zu Hause gepflegt werden. Nach einem Sturz vor Weihnachten musste er allerdings in das Krankenhaus Kirchdorf eingeliefert werden, wo er am Hochfest der Erscheinung des Herrn, am 6. Jänner, im Herrn entschlief. Wir verlieren mit ihm einen vorbildlichen Mitbruder, bescheiden in seiner Lebensgestaltung, belesen und gebildet, einen geachteten Lehrer und treuen Beter.
Für sein Wirken wurde er von der Diözese mit den Titeln Geistlicher Rat und Konsistorialrat ausgezeichnet. Der Herr Bundespräsident verlieh ihm 1985 der Titel Oberstudienrat. Das Land Oberösterreich zeichnete ihn im Mai 1997 mit dem Silbernen Ehrenzeichen und die Gemeinde Schlierbach 1999 mit dem Ehrenring aus.
Wir bestatten unseren ehemaligen Abt und Kapitelsenior am Freitag, 13. Jänner 2017, mit Beginn um 14.00 Uhr im Kreuzgang des Stiftes. Die Abendandacht beten wir am Donnerstag, 12. Jänner 2017, um 19.00 Uhr in der Stiftskirche.
[rs]