Zu den frühneuzeitlichen katholischen Leichenpredigten in Österreich legten Birgit Boge und Ralf Georg Bogner 1999 einen opulenten Band vor und betraten damit quellenkundliches Neuland. Das vorliegende Werk von Georg Schrott setzt die Bemühungen um die katholischen Leichenpredigten für das Nachbarland Bayern fort. Die Drucklegung dieser an der Universität Regensburg approbierten Dissertation bringt ein echtes Standardwerk in die heimischen Bücherregale. Denn trotz der inhaltlichen Ausrichtung auf Bayern gibt es unzählige Parallelen und Gemeinsamkeiten mit der österreichischen Klosterlandschaft. Die betroffenen Akteure standen in vielfältiger Beziehung zueinander. Nicht zuletzt fanden viele bayerische Prediger ihre Ausbildung in der Universitätsstadt Salzburg.
Der Literaturwissenschafter Georg Schrott analysiert das gesamte Entstehungsumfeld der Leichenpredigten: Anlass, Autoren, Gefeierte, Publikum, Auftraggeber, Konvente und Außenstehende. Die lesenswerte Analyse wird ergänzt durch ein umfangreiches Verzeichnis der Leichenpredigten sowie Quelleneditionen und ein Register.
Georg Schrott, Leichenpredigten für bayerische Prälaten der Barock- und Aufklärungszeit (München: Kommission für Bayerische Landesgeschichte 2012), ISBN 978-3-7696-0422-1, 35 €
Beitrag von Gerald Hirtner, Archiv der Erzabtei St. Peter Salzburg