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05. May 2025

Stift Klosterneuburg: 80. Jahrestag der Rückkehr

In Ausgabe 1/2025 seines Magazins „Willkommen im Stift“ gedenkt das Stift Klosterneuburg seiner Mitbrüder, die Kriegszeit mit Enteignung, Brand und Todesfällen erlitten. Den Artikel von Archivar Karl Holubar dürfen wir dankenswerterweise übernehmen.

Leopoldi 1945 wurde feierlich begangen.

Leopoldi 1945 wurde feierlich begangen. (c) Archiv Stift Klosterneuburg

 

Das Stift Klosterneuburg wurde durch die Vertreibung der Augustiner-Chorherren 1941 und den Einzug des gesamten Vermögens durch die Reichsfinanzverwaltung 1942 aufgelöst und hatte damit de facto aufgehört zu existieren. Das Stiftsgebäude sollte unmittelbar nach der Vertreibung der Chorherren zu einer Erziehungsanstalt der NSDAP umgestaltet werden; da sich aber die Räumlichkeiten als ungeeignet erwiesen, wurde eine Abteilung des Kunsthistorischen Museums eingerichtet. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass vom Kunstbesitz des Stiftes fast nichts verschleppt und sogar einiges restauriert wurde.

 

In der ersten Woche des April 1945 wurde Klosterneuburg Kriegsfront. Am 8. April erhielt der südliche Stiftsturm durch Beschuss der russischen Truppen einen Artillerietreffer und das Stift wurde am selben Tag besetzt. Es kam zu Vergewaltigungen und der Ermordung von im Stift Zuflucht suchenden Personen. Die in den Kellern gelagerten Kunstschätze (u.a. des Wiener Kunsthistorischen Museums) blieben hingegen unbeschädigt.

 

In diesen Tagen erwarb sich der Stadtpfarrer Oswald Rod um die Erhaltung des Stiftes und seiner Kulturgüter große Verdienste. Am 30. April 1945 konnte er die Verwaltung des Hauses, das dank seines aufopfernden Einsatzes vor wesentlichen Plünderungen und Zerstörungen verschont blieb, wieder in die Hände des Propstes Alipius Linda legen, der seit dem 12. Juni 1941 in Hietzing residierte.

 

Der Sommer 1945 war ausgefüllt mit Aufbauarbeiten im Stift. Am 8. Juni wurde die Stiftsbibliothek, die seit 31. Mai 1943 der Nationalbibliothek im Rang einer Studienbibliothek einverleibt war, dem Stift zurückgegeben. Am 14. Juni wurde das Stiftsarchiv vom Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien und dem Archiv der Stadt Wien, zwischen denen es im September 1943 aufgeteilt worden war, wieder dem Stift übergeben. Ab September erfolgte die Rückgabe der stiftlichen Reviere durch die niederösterreichische Landesregierung, während die Stadt Wien die ihr einverleibten Forstflächen erst im Juli 1947 an das Stift zurückgab. Am14. November 1945 fand die offizielle Rückkehr des Stiftskapitels statt. Nach einem Festkapitel im Gobelinsaal zogen die Chorherren in die Basilika zur Vesper und nahmen sie so in feierlicher Form wieder in ihren Besitz. Nach der Vesper wurden der Hauschor wieder eingeweiht und die Klausur errichtet.

 

Sie kamen nicht mehr zurück

Acht Mitglieder des Stiftes Klosterneuburg konnten die Rückkehr ins Ordenshaus nicht mehr erleben; fünf starben im Feld (Laurenz Josef Garsky, Floridus Josef Klee, Franz Ser. Lang, Altmann Leopold Wirkner und Hildebrand Wilhelm Herp), Ämilian Johann Strohwick starb bei einem Bombenangriff auf Wien, Roman Karl Scholz wurde 1944 im Wiener Landesgericht durch das Fallbeil hingerichtet und Alois Kremar wurde von den Russen in Tattendorf erschossen.

 

Leopoldi 1945 wurde feierlich begangen und ein Leopoldipfennig geprägt. Das tausendjährige Reich blieb nur eine kurze Episode in der neunhundertjährigen Stiftsgeschichte.

 

ROMAN KARL SCHOLZ Can. Reg

*16. Jänner 1912 †10. Mai 1944

 

In Mähren geboren, war Karl Scholz geprägt von der christlich deutschen Jugendbewegung seiner Zeit und hatte sich dem Nationalsozialismus zugewandt. 1930 trat er in das Augustiner- Chorherrenstift Klosterneuburg ein, wurde 1936 zum Priester geweiht. Im selben Jahr wandelte sich seine politische Haltung radikal: Nach der Teilnahme am NS-Reichsparteitag in Nürnberg hatte der Jugendseelsorger den Charakter des Regimes erkannt und wurde überzeugter Gegner.

 

Er gründete mit seinem ehemaligen Mitbruder Viktor Reimann die Widerstandsgruppe „Deutsche Freiheitsbewegung“, die nach dem Anschluss Österreichs in „Österreichische Freiheitsbewegung“ umbenannt wurde.

 

Mitglieder der Gruppe waren Freunde und Schüler – Scholz wirkte als Kaplan und Religionslehrer – während er sein Engagement vor seiner Ordensgemeinschaft geheim hielt. Ein Mitglied der Gruppe, Burgschauspieler Otto Hartmann, verriet diese im Juni 1940. Die Gestapo konnte dadurch die Mehrheit der Gruppenmitglieder festnehmen.

 

Für Scholz folgten dreieinhalb Jahre Kerkerhaft in insgesamt elf Haftanstalten. Erst am 22. Februar 1944 begann das Gerichtsverfahren gegen Scholz, schon am nächsten Tag wurde er zum Tod verurteilt. Die Begründung: Hochverrat und Landesverrat.

Am 10. Mai wurde Scholz, gerade 32 Jahre alt, im Wiener Landesgericht vor das Schafott geführt. Seine letzten Worte waren „Für Christus und Österreich“. Im Sterbebuch des Wiener Landesgerichts ist nachzulesen, dass mit ihm an diesem Tag über 30 Personen, Frauen und Männer, hingerichtet wurden.

 

Das Stift Klosterneuburg gedenkt Alois Kremar (l.) und Roman Karl Scholz (r.).

Das Stift Klosterneuburg gedenkt Alois Kremar (l.) und Roman Karl Scholz (r.). (c) Archiv Stift Klosterneuburg

 

ALOIS KREMAR Can. Reg.

*15. Jänner 1908 †3. April 1945

 

Die Pfarrchronik Tattendorf berichtet: In der Nacht zum Osterdienstag (3. April) machten die Bewohner die Bekanntschaft mit den Befreiern. Das Furchtbare kam, als die Kampftruppen schon durchgezogen waren und der Tross nachkam und seinerseits zu „wirken“ begann.

 

Nirgends ihres Lebenssicher, flüchteten Frauen und Mädchen in den Pfarrhof, um bei ihrem Pfarrer Schutz zu finden. Die Russen vermuteten im Pfarrhof ein militärisches Objekt, worauf die Leute aus dem Keller zu flüchten versuchten. Als einer der Soldaten nach einem flüchtenden Mädchen langte, drängte ihn Mitbruder Alois ab. Der Soldat gab einen Schuss auf den Pfarrer ab, traf dessen Unterleib, kurze Zeit später fielen dann noch zwei Schüsse. Ein Zeitzeuge berichtete später, dass ein „Rotarmist“ wieder in den Keller kam und den Schwerverletzten durch einen Kopfschuss tötete.

 

Die brutalen Umstände seines Todes und seine Selbstlosigkeit ließen ihn zu einem symbolischen „guten Hirten“ werden, der für seine „Schafe“ sein Leben gab. Sein Andenken lebt bis heute in der Gemeinde fort, die ihn als selbstlosen Hirten verehrt.

 

Quelle: Willkommen im Stift 1/2025

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Weiterlesen:

Website des Stifts Klosterneuburg

Stift Klosterneuburg (Ordens-Wiki)

Stift Klosterneuburg erinnert an NS-Märtyrer Roman Karl Scholz

 

[teresa bruckner]


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