Zwischen Anpassung und Widerstand – Ordensarchive als Gedächtnis gegen das Vergessen
Dieser Beitrag gibt eine Zusammenfassung von Werkstattberichten wieder, die bei der Jahrestagung der ARGE Ordensarchive am 6. Mai 2025 in Linz gehalten wurden.
Die Geschichte von Ordensgemeinschaften im Nationalsozialismus wird bis heute in einem kontinuierlichen und facettenreichen Prozess aufgearbeitet. Die folgende Zusammenstellung enthält sechs Kurzberichte, die unterschiedliche Perspektiven und Zugänge zu diesem Thema eröffnen. Es handelt sich dabei um Einblicke in bereits vorliegende Forschungsarbeiten, Einzelbiografien, Mitteilungen über Initiativen aus den Ordensarchiven sowie Denkanstöße zu bislang unerforschten Aspekten.
Diese Beiträge spiegeln nicht nur den aktuellen Wissensstand wider, sondern machen auch sichtbar, wie unterschiedlich die persönlichen und institutionellen Zugänge zur historischen Aufarbeitung innerhalb der Ordensgemeinschaften sind. Manche Berichte basieren auf langjähriger Forschungsarbeit, andere auf ersten Annäherungen, Fragen oder Desideraten, die zukünftige Forschungen anstoßen könnten. Dabei zeigt sich deutlich: Zeitzeuginnen und -zeugen stehen nur noch vereinzelt zur Verfügung, und ihre Aussagen sind oftmals durch subjektive Wahrnehmungen und lebensgeschichtliche Prägungen beeinflusst.
Dennoch – oder gerade deshalb – sind alle hier versammelten Berichte wertvolle Mosaiksteine im größeren Bild der Ordens- und Kulturgeschichte. Die Einblicke in das Wirken der Orden während des NS-Regimes verdeutlichen auch deren Vielfalt und Komplexität. Gemeinsam ist allen Beiträgen der Charakter eines work in progress – einer suchenden, offenen Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte – im Spannungsfeld zwischen Erinnerung, Forschung und Verantwortung.
Karmeliten: Die Doktorarbeit von P. Raimund Bruderhofer OCD
Im Bericht von Historiker P. Peter Maria Pendl OCD wurde die Doktorarbeit von P. Raimund Bruderhofer OCD (*1944, †2011) vorgestellt, die sich der Geschichte der drei Karmelniederlassungen in Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus widmet.[1]
Mit umfangreicher Archivarbeit untersuchte P. Raimund das Schicksal des Karmelitenklosters in Linz (Landstraße), des Karmelitinnenklosters in Linz (Langgasse) und des inzwischen aufgelassenen Karmelitinnenklosters in Gmunden.[2]
Seine Forschung zeigt deutlich: Auch der Orden der Karmeliten blieb nicht verschont von der kirchenfeindlichen Haltung des NS-Regimes. Alle drei Klöster waren von Aufhebung bedroht, es kam jedoch „nur“ zu weitreichenden Beschlagnahmungen und schweren Schäden. Im Brüderkonvent in Linz wurden bereits 1938 zahlreiche Räume durch NS-Dienststellen besetzt, unter anderem durch das Brückenamt und den Reichsluftschutz. Nach dem Krieg dauerte es bis 1963, ehe das Konventgebäude vollständig an den Orden zurückgegeben wurde. Auch die Linzer Karmelitinnen mussten die Einquartierung von Kommandostellen hinnehmen. Beide Klöster erlitten Bombentreffer, im zerstörten Luftschutzkeller des Karmelitinnenklosters kamen dadurch tragischerweise 40 Menschen ums Leben.[3]
Die seelsorgliche Tätigkeit der Karmeliten stand unter ständiger Beobachtung der Gestapo. Das Ordensjuvenat „Kollegium Teresianum“ wurde aufgelöst, junge Berufungen blieben aus: Nur fünf von sechzehn Novizen und Klerikern erreichten das Ziel der Priesterweihe.
Das Einzelschicksal von P. Paulus Wörndl OCD (*1894, †1944) steht in der Doktorarbeit von P. Raimund exemplarisch für die Repression religiösen Lebens unter dem NS-Regime. Wörndl war Schüler im Internat der Ordensschule in Linz und hat dort wohl seine Berufung erlebt. 1914 legte er seine zeitlichen Gelübde ab, 1919 erfolgte die Priesterweihe. Ab 1925 war er in der neuen Niederlassung der Karmeliten in St. Pölten (NÖ) als engagierter Seelsorger und Jugendarbeiter tätig. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten war er Ziel von Bespitzelungen. Mehrfach wurde er verhaftet und schließlich mit Gauverbot belegt. Zurück in Linz, hielt er Briefkontakt mit dem Widerstandskämpfer Friedrich Leinböck-Winter (*1920, †1943),[4] im Verlauf dessen er unter anderem schrieb: Möge die Zeit nicht ferne sein, in der Wahrheit, Gerechtigkeit und Freiheit triumphieren über die gemeine Lüge samt Anfang.[5]
Es folgte die Inhaftierung und Überstellung nach Berlin, begleitet von Hunger und schweren Misshandlungen. Der Vorwurf des Hochverrats führte zur Todesstrafe. Bis zuletzt bewahrte sich P. Paulus seine innere Stärke und seinen Glauben. In einem Abschiedsbrief an seine Mutter aus dem Zuchthaus Brandenburg schrieb er: Alles wollen wir Gott anheimstellen, nichts geschieht ohne seinen Willen. Der Mensch des Gottvertrauens hat keine Angst um Gut und Leben, und das ist die Höhe, auf die uns Christus bringen will: das frohe Leben aus Gott.[6] Das Todesurteil wurde am 26. Juni 1944 vollstreckt.

Abb. 1: Gedenktafel zu Paulus Wörndl, an der Pfarrkirche hl. Josef in St. Pölten © Wikimedia Commons (CC BY‑SA 4.0) / Anton‑kurt
Franziskaner im Dritten Reich – Von Opfern und Sympathisanten
Die gegenwärtige Franziskanerprovinz Austria, die Klöster in Österreich und Südtirol umfasst, besteht in ihrer heutigen Form erst seit dem Jahr 2007.[7] Während der Zeit des Nationalsozialismus war diese in drei eigenständige Provinzen gegliedert: die Tiroler Franziskanerprovinz (Sitz in Innsbruck bzw. Hall), die Österreichische Franziskanerprovinz (Sitz in Wien) sowie die Bozener Franziskanerprovinz (Sitz in Bozen).
P. Oliver Ruggenthaler OFM berichtet, dass für die Tiroler Franziskanerprovinz ein wesentlicher Beitrag zur Aufarbeitung der NS-Zeit durch die 1999 veröffentlichte Publikation des Historikers Richard Lipp vorliegt. Dieser verfasste den dritten Band der Geschichte der Tiroler Franziskanerprovinz (1938–1945) im Auftrag des damaligen Provinzials P. Wolfgang Heiß OFM (*1935, †2023).[8] Laut Lipp waren insgesamt etwa 120 Ordensmitglieder Repressalien ausgesetzt – von Diffamierung über Haft und KZ bis hin zu Tötung. Lipp stützte sich hauptsächlich auf die Hauschroniken[9] und Interviews mit Zeitzeugen. P. Oliver gibt zu bedenken, dass die Auskünfte der befragten Brüder häufig auf das Notwendigste beschränkt waren, sodass die Studie aus ordensinterner Perspektive nicht als umfassend angesehen werden kann. Lipp kommt zu dem Schluss, dass es in der Tiroler Provinz während der NS-Zeit keine Mitbrüder gegeben habe, die als Mitläufer des Nationalsozialismus bezeichnet werden könnten. Zugleich konstatiert er auch das Fehlen eines aktiven Widerstandes – mit Ausnahme von P. Zyrill Fischer OFM (*1892, †1945).[10] P. Oliver schätzt diese Conclusio kritisch ein und plädiert für eine breitere Kontextualisierung, die auch die Jahre unter dem austrofaschistischen Regime Dollfuß‘ und die Zeit nach 1945 einbezieht. Darüber hinaus verweist er auf die sogenannten „Schattenchroniken“ – private Aufzeichnungen einzelner Brüder, die bislang in der Forschung kaum berücksichtigt wurden.[11] So dokumentierte etwa P. Gerold Fussenegger OFM (*1901, †1965) detailliert die Ereignisse in der Stadt Schwaz (Tirol), ausdrücklich mit dem Ziel, die erlittenen Repressionen festzuhalten.
Auch die Nekrologe des 20. Jahrhunderts stellen eine bislang unzureichend ausgewertete Quelle dar. Aus ihnen gehen Opfer innerhalb des Ordens hervor – unter anderem durch Euthanasie im Institut Hartheim (OÖ) oder durch Inhaftierung im Konzentrationslager Dachau (DE). Allein die Tiroler Provinz verzeichnet rund 50 Gefallene und Vermisste. In der heutigen Zeit werden am 3. November, dem Gedenktag Allerheiligen/Allerseelen des seraphischen Ordens, ihre Namen traditionell verlesen – allerdings meist nur mit knappen Angaben zu Namen und Sterbeort (etwa Hartheim, Dachau, Berlin etc.). Eine tiefergehende Aufarbeitung erfolgte noch nicht und stellt ein Desiderat dar.
Für die Österreichische (Wiener) Franziskanerprovinz liegt eine Diplomarbeit von P. Gottfried Wegleitner OFM (*1972, †2018) aus dem Jahr 1998 vor.[12] Er beleuchtet darin den Nationalsozialismus durch die exemplarischen Rollen von P. Angelus Steinwender OFM (*1895, †1945) und P. Kapistran Pieller OFM (*1891, †1945). Beide waren im Widerstand zwar nicht aktiv, aber mitbeteiligt, indem sie unter anderem Papier für regimekritische Druckschriften zur Verfügung stellten und deren Herstellung im Kloster duldeten. Der Fall P. Zyrill Fischer OFM wurde von P. Stefan Kitzmüller OFM im Rahmen persönlicher Recherchen weiter untersucht. Gegenteilige Positionen finden sich ebenfalls: P. Hartmann Staudacher OFM (*1901, †1975) stand seit der Mitte der 1930er Jahre der NSDAP nahe.
Für die Bozener Franziskanerprovinz fehlt bislang eine wissenschaftliche Aufarbeitung. Bekannt ist, dass das Franziskanergymnasium in Bozen während des Nationalsozialismus als „Bollwerk“ des Deutschtums galt. Innerhalb der Provinz existierten ideologische Spannungen: Während einige Brüder Affinitäten zum nationalsozialistischen Deutschland hegten – im Sinne einer Revision der „Südtirolfrage“[13] – sympathisierten andere, etwa Brüder rätoromanischer Herkunft, mit dem italienischen Faschismus.
Ein besonders heikler Aspekt ist die vorübergehende Unterbringung des flüchtigen Adolf Eichmann (*1906, †1962)[14] im Jahr 1950 im Kloster Bozen, was auf ein, auch nach Ende des NS-Regimes weiterhin bestehendes, Netz an Kontakten hindeutet.
Die bisherigen Forschungen zu den drei Provinzen sind fragmentarisch und nicht miteinander verknüpft. Viele Quellen – etwa persönliche Aufzeichnungen, Chroniken einzelner Konvente, Nachlässe oder Nekrologe – sind bisher nicht systematisch erschlossen. Auch die Frage, wie unter anderem künstlerisch tätige Ordensmitglieder zur Sicherung von Klöstern und Konventen beigetragen haben, verdient Beachtung. Laut P. Oliver Ruggenthaler sei die Zeit nun reif, um ein umfassenderes Forschungsprojekt zu beginnen, das die unterschiedlichen Erfahrungen und Haltungen der Franziskanerprovinzen in Österreich und Südtirol während der NS-Zeit und darüber hinaus vergleichend in den Blick nimmt.

Abb. 2: Die Absiedelung des Salzburger Franziskanerklosters am 13.10.1938 © Stadtarchiv Salzburg/Fotoarchiv Franz Krieger
Ursulinen: Die Geheimschule im nationalsozialistischen Wien
Mit dem „Anschluss“ Österreichs an das Dritte Reich im Jahr 1938 wurde die Bildungsarbeit konfessioneller Einrichtungen radikal eingeschränkt. [15] Auch die traditionsreiche Mädchenschule der Ursulinen in der Johannesgasse im ersten Wiener Gemeindebezirk musste geschlossen werden. Die neuen Machthaber gestatteten keine eigenständige religiöse Bildung mehr, die Kontrolle über Erziehung und Unterricht sollte vollständig dem Staat unterliegen.
Die Historikerin und Archivarin Nora Pärr berichtet, dass sich die Ordensfrauen um Sr. Mater Lucia Vecerka OSU („Mater Hofrat“; *1882, †1971) still, aber entschlossen über dieses Verbot hinwegsetzten und im Verborgenen in einer Geheimschule weiter unterrichteten – trotz der unmittelbaren Nähe zur Luftwaffenfachschule, die im beschlagnahmten Kloster untergebracht war. Sr. Mater Lucia, promovierte Psychologin, Schülerin der Entwicklungspsychologin Charlotte Bühler (*1893, †1974), war eine moderne Pädagogin, die neue Ansätze der Mädchenbildung in Theorie und Praxis umzusetzen wusste. Sie war bis zum Jahr 1938 Direktorin des Ursulinenrealgymnasiums und der Lehrerinnenbildungsanstalt in Wien. Nach der Schulschließung dokumentierte sie ihre Verzweiflung, aber auch ihren Entschluss für eine Geheimschule in ihren persönlichen Aufzeichnungen. Gemeinsam mit ihren Mitschwestern organisierte Mater Lucia heimlichen Unterricht – zunächst nur für ehemalige Schülerinnen, bald aber für eine heterogene Schüler:innenschar: Mädchen und Knaben, „Arier“ und „Nicht-Arier“, Kinder von NS-Parteimitgliedern, von KZ-Häftlingen, aus dem Adel sowie aus ärmsten Verhältnissen. Dieses breite Spektrum entsprach genau dem inklusiven Bildungsideal des Ursulinenordens, der seit der Gründung durch die hl. Angela Merici (*1471, †1540) im 16. Jahrhundert die Würde und Einzigartigkeit jedes Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Der Unterricht der Geheimschule der Ursulinen fand in drei bis vier verbliebenen Räumen im Kloster statt, zusätzlich wurde eine Wohnung in der nahe gelegenen Annagasse genutzt. Dort versteckte eine ehemalige Schülerin des Ordens, Anna Mathä (*1906, †1991), bis Kriegsende drei jüdische Kinder. Auch sie hatte Psychologie studiert und stand offenbar im Austausch mit Mater Lucia.
Die Bedrohung war allgegenwärtig: Im selben Gebäude war eine Luftwaffenfachschule eingerichtet, der Großteil des Klosters vom Luftgaukommando Wien beschlagnahmt worden. Die Ordensfrauen lebten „Tür an Tür“ mit Wehrmachtsoffizieren. Doch obwohl das Kommen und Gehen der Kinder nicht unbemerkt blieb, kam es nie zu einer Anzeige. In der Provinzchronik von 1943 heißt es: Die Herren des Luftschutzkommandos wussten um diese Illegalität. Sie sahen die Mädchen und Buben ein und ausgehen und wussten darum. Doch niemals die Spur einer Anzeige.[16]
Für den verborgenen Unterricht wurden abwechselnde Eingänge genutzt (Kirche, Klosterpforte, Hintereingänge). Chroniken, Briefe, Rundschreiben und Tonaufnahmen dokumentieren diese Phase des stillen Widerstands.
Die Schriftstellerin Ilse Aichinger (*1921, †2016), selbst Schülerin der Geheimschule, verarbeitete ihre Erinnerungen literarisch in der Kurzgeschichte: „U.S. – Eine kleine Geschichte von der Treue“.[17]
Darin beschreibt sie die Atmosphäre der Klosterschule, die Faszination des verborgenen Unterrichts und die Sehnsucht der Kinder nach einer geistigen Welt jenseits der ideologischen Leere: Und der dicke Schupo [Schulpolizist] hätte sich sicher gewundert, uns jede Woche leise und schnell durch das Klostertor schlüpfen zu sehen, denn aus seiner bisherigen Praxis war ihm wohl bekannt, daß Kinder heimlich Äpfel stehlen, doch daß man heimlich zur Religionsstunde geht, wäre ihm jedenfalls neu gewesen.[18] Aichinger bringt damit den inneren Widerstand zum Ausdruck, der durch diese Bildungsarbeit genährt wurde: ein stilles, aber tiefgreifendes Infragestellen der herrschenden Verhältnisse.
Auch das Ursulinenkloster in Linz wurde während der NS-Zeit zweckentfremdet: als Gefängnis. In der Zelle der früheren Oberin war der selige Franz Jägerstätter (*1907, †1943) inhaftiert, bevor er wegen Wehrdienstverweigerung in Brandenburg (DE) hingerichtet wurde.

Abb. 3: Unterricht bei den Ursulinen: Sr. Mater Lucia mit Schülerinnen © Ursulinen/Fotoarchiv Wien
Vorauer Marienschwestern: Biografie und Seligsprechung von Sr. Maria Margareta Krückl
Sr. Clara Maria Neubauer CCIM, Archivarin der Vorauer Marienschwestern und seit 2022 Mitglied der Historischen Kommission im Seligsprechungsprozess sowohl von Ordensgründerin Mutter Barbara Sicharter (*1829, †1905) als auch von Sr. Maria Krückl (*1918, †1945) widmet sich seit vielen Jahren der historischen Aufarbeitung. In ihrem Werkstattbericht gewährt sie Einblick in die Quellenbestände zum Leben und Sterben von Sr. Maria Krückl und die erinnerungsgeschichtlichen Narrative.
Die zentralen biografischen Informationen zu Sr. Maria Krückl stützen sich im Wesentlichen auf die Erzählungen ihrer jüngeren Schwester Rosa Kern, die von Sr. Clara Maria ab 2004 in zahlreichen Interviews aufgezeichnet wurden. Frühe öffentliche Darstellungen des Lebens der bedeutenden Vorauer Marienschwester erschienen in den 1990er Jahren, darunter ein Beitrag im Umfeld des „Freundeskreises Maria Goretti“ in München, der eine historisch wenig gesicherte Parallele zwischen Maria Goretti und Sr. Maria Krückl zog.[19] Weitere biografische Ansätze, darunter eine lokal aufgelegte Schrift der Gastwirtin Johanna Kristoferitsch (*1928, †2015) aus Wenigzell (Steiermark) sowie eine Veröffentlichung von Ferdinand Hutz (*1949, †2006)[20], legten erste Grundlagen für eine breitere öffentliche Wahrnehmung ihres Lebenszeugnisses.[21]
Sr. Maria Krückl, mit bürgerlichem Namen Margareta Krückl, wurde 1918 in Wenigzell in der Oststeiermark geboren. Sie wuchs in einer kinderreichen Familie auf, ihre Mutter starb früh an den Folgen einer Lungenerkrankung. Der Vater musste sich allein um Haushalt, Hof und die Erziehung der Kinder kümmern und heiratete später erneut. Die familiären Lebensumstände waren geprägt von harter Arbeit und katholischer Frömmigkeit. Schon in jungen Jahren war Margareta religiös engagiert, besuchte regelmäßig die Kirche und unterrichtete gemeinsam mit ihrer Schwester heimlich Kinder in der christlichen Lehre – trotz staatlichen Verbots. Ihre tiefe Religiosität und ihre soziale Verantwortung bildeten das Fundament ihrer späteren Berufung.
Dennoch rang sie fünf Jahre lang mit dem Entschluss ins Kloster einzutreten, da sie sich familiär verpflichtet fühlte. Erst im März 1944, mitten im Zweiten Weltkrieg, trat sie im Alter von 25 Jahren in die Kongregation der Schwestern von der Unbefleckten Empfängnis in Vorau (Vorauer Marienschwestern) ein – ihre Anreise erfolgte mit einem Ochsengespann. Die Einkleidung musste aufgrund der Kriegsumstände im Verborgenen stattfinden. Sr. Maria Krückl arbeitete in der Spitalsküche und in der Landwirtschaft, sie galt im Konvent als fröhlich, hilfsbereit und pflichtbewusst.
Mit der Annäherung der Front im April 1945 spitzte sich die Situation in Vorau dramatisch zu. Die Region wurde zum unmittelbaren Kriegsgebiet erklärt, medizinisches Personal war kaum mehr vorhanden, einige Schwestern mussten ärztliche Aufgaben übernehmen. Aufgrund zunehmender Berichte über Gewaltverbrechen – insbesondere sexualisierte Gewalt durch Soldaten der Roten Armee – stellte die Ordensleitung den jungen Schwestern frei, sich in Sicherheit zu bringen. Sr. Maria entschied sich, ihrer Familie beizustehen und kehrte am 8. April 1945 nach der heiligen Messe (Weißer Sonntag) in ihr Elternhaus zurück. Dort angekommen, traf sie auf ihren Vater, der mit Stallarbeiten beschäftigt war, sowie auf ihre Stiefmutter, Geschwister, mehrere Nachbarsfrauen und -mädchen, die sich mit einem jungen Deserteur in einem Versteck unter der Tenne verborgen hielten. Sr. Maria entschied sich bewusst dagegen, sich zu verstecken. Sie wollte ihrem Vater helfen und sich um die im Haus untergebrachten Kinder und um die Versorgung des Viehs kümmern.
Ihre Entscheidung sollte tragische Folgen haben: Während der Stallarbeit wurde sie auf der Tenne von einem sowjetischen Soldaten überrascht und es kam zu einem längeren körperlichen Kampf. Sr. Maria wehrte sich heftig, dabei wurde sie durch Schüsse tödlich verletzt. Ihr Vater, der ihr zu Hilfe kommen wollte, wurde von anderen Soldaten gewaltsam mit dem Gewehrkolben niedergeschlagen und erlitt mehrere Rippenbrüche. Als weitere Soldaten dazukamen und sahen, was geschehen war, flohen sie alle unmittelbar nach der Tat und kehrten nicht zurück. Bemerkenswert ist, dass Sr. Maria Krückl den Kampf stillschweigend ertrug, wohl um die unter dem Tennenboden versteckten Frauen und Mädchen nicht in Gefahr zu bringen.
Dieses Geschehen bildet den zentralen Prüfstein im derzeit laufenden Seligsprechungsprozess, welcher der Frage nachgeht, ob Sr. Maria Krückl als Märtyrerin im christlichen Sinne verehrt werden kann. Ein Beitrag des ORF im Jahr 2015 zum 70. Todestag von Sr. Maria Krückl mit Zeitzeugin Rosa Kern brachte die Geschichte einem breiteren Publikum nahe. Zur Förderung der Verehrung wurden seitens des Ordens Gebetsbilder, Informationsflyer und eine Kurzbiografie erstellt sowie ein Bilderzyklus bei der Künstlerin Karin Wimmer in Auftrag gegeben (2024). Am 1. April 2025 wurde der „Freundeskreis Mutter Barbara Sicharter und Sr. Maria Krückl“ gegründet, der sich der geistlichen Begleitung der beiden Seligsprechungsverfahren und öffentlichen Vermittlung der Lebensbilder der Dienerinnen Gottes widmet. Der Seligsprechungsprozess befindet sich aktuell in der Prüfungsphase und stellt sich der zentralen Frage: Sr. Maria Krückl – eine Märtyrerin?

Abb. 4: Totenbild von Sr. Maria Krückl © Archiv Vorauer Marienschwestern
Zisterzienserstift Wilhering: P. Sylvester Birngruber OCist
In seinem Werkstattbericht stellte Klaus Birngruber, Archivar im Zisterzienserstift Wilhering sowie im Diözesanarchiv Linz, eine bemerkenswerte Quelle aus dem Nachlass von P. Sylvester Birngruber OCist (*1914, †2006) vor.[22] Der Fund einer bislang unbekannten Gedenkschrift (vermutlich) aus dem Jahr 1948 ermöglicht neue Einblicke in das spirituelle Erleben des NS-Widerstands.
Geboren 1914 in Bad Leonfelden (OÖ), trat Sylvester Birngruber in das Zisterzienserstift Wilhering ein, wo er 1939 zum Priester geweiht wurde. Bereits im darauffolgenden Jahr wurde er aufgrund seiner Mitgliedschaft in der Großösterreichischen Freiheitsbewegung (GFÖB)[23] von den Nationalsozialisten verhaftet. Diese Organisation strebte eine Abspaltung Österreichs vom Deutschen Reich – unter Einbeziehung Bayerns – an. Die Gruppe agierte primär theoretisch ohne konkrete Sabotageakte und war über Wien organisiert. Der Mitbruder P. Gebhard Rath OCist (*1902, †1979) war einer der führenden Köpfe dieser Widerstandsgruppe. Weitere zahlreiche Patres des Zisterzienserstifts Wilhering wurden verhaftet, das Kloster beschlagnahmt und bis 1945 für NS-Zwecke genutzt. Auch Abt Bernhard Burgstaller OCist (*1886, †1941), der offenbar nichts vom Widerstand wusste, wurde als Oberer verhaftet und verstarb im Gefängnis. Von Mitbruder P. Konrad Just OCist (*1902, †1964) ist ein umfangreicher Haftbericht erhalten und publiziert.[24] Bereits in den 1970er Jahren wurden diese Fälle durch Diplomarbeiten in Wilhering früh aufgearbeitet und später durch Beiträge von Erika Weinzierl vertieft.[25]
P. Sylvester Birngruber musste nach seiner Inhaftierung fünf Jahre lang in verschiedenen Gefängnissen in Deutschland und Österreich verbringen. Gegen Ende des Krieges gelang ihm während eines Todesmarsches die Flucht. Die Erfahrung dieser Zeit hatte ihn tief geprägt – geistlich wie persönlich. Nach dem Krieg studierte er in Wien (zwei Doktoratsstudien), war Lehrer am Stiftsgymnasium Wilhering, später Prior und zuletzt Spiritual bei den Marienschwestern in Linz, wo er im Jahr 2006 starb.
Nun ist erstmals ein zentrales Dokument seines Lebens und Glaubens bekannt geworden: eine vermutlich im Jahr 1948 maschinenschriftlich verfasste Gedenkschrift, die über Jahrzehnte in seinem Nachlass unbeachtet blieb.[26] Sie umfasst 48 Seiten (eine fehlt) und wurde offensichtlich überarbeitet – mit handschriftlichen Korrekturen und struktureller Gliederung. Das Dokument ist konzipiert wie eine Predigt, aufgebaut entlang eines Kreuzwegs mit der Auferstehung als Abschluss. Es handelt sich nicht um eine bloße Erinnerungsniederschrift, sondern um eine theologisch-philosophisch durchdrungene Reflexion, die auch autobiografische Erlebnisse enthält. Klaus Birngruber bezeichnet den Text als eine emotionale Anklageschrift – getragen von tiefer Gottesnähe und spiritueller Radikalität. P. Sylvester klagt nicht nur das NS-Regime an, sondern auch seine Zeitgenossen:
Viele von euch haben geglaubt, ihre Heimat verteidigen zu müssen – und sie sind im Heerlager des Teufels gestanden. Verzeiht mir, dass ich euch die bittere Wahrheit sage, aber einer muß sie euch doch einmal sagen.[27]
Er beschreibt die innerklösterliche Situation, insbesondere die ambivalente Stimmung während der NS-Zeit und das Verhalten bei Abstimmungen im Konvent. Ebenso finden sich detaillierte Schilderungen aus der Haft, etwa zur Gerichtsbarkeit, zum Sterben, zur Feier der Messe in den Gefängnissen und zu Gesprächen mit zum Tode verurteilten Mitgefangenen. Diese Zeugnisse werden durch Originalzitate lebendig gemacht. P. Sylvester bezeichnet sich selbst rückblickend als „Katakombenpriester“, sprach aber erst 1990 öffentlich über diese Erlebnisse.
Literarisch erinnert der Text, so Klaus Birngruber, an Leopold Arthofers (*1899, †1977) Publikation Als Priester im Konzentrationslager.[28] Aus psychologischer Sicht sei er als Form der Selbsttherapie zu lesen. Die Schrift reflektiert tiefgreifend das existentielle Ringen eines Christen unter totalitärer Bedrohung und zeigt einen Mann, der in größter Gefahr an seinem Glauben festhält, ihn theologisch deutet und damit verarbeitet.
Die Entdeckung der Gedenkschrift von P. Sylvester Birngruber ist ein herausragender Fund. Sie liefert nicht nur wertvolle historische Informationen, sondern dokumentiert auf einzigartige Weise den inneren Widerstand eines Theologen und Seelsorgers, dessen Glaube inmitten der Vernichtung bewahrt blieb.

Abb. 5: P. Sylvester Birngruber OCist als junger Mönch © Stiftsarchiv Wilhering/Akten 35.A1, Fotoalbum
NS-Opfer bei den Marianisten, Jesuiten und Salvatorianern
Der Publizist Martin Kolozs, tätig in den Provinzarchiven der Salvatorianer und Marianisten, stellte seine aktuellen Forschungsarbeiten zur Erinnerungskultur und Märtyrerbiografik von drei Ordensgemeinschaften vor.
Ein zentrales Anliegen für ihn ist die breitere Bekanntmachung des seliggesprochenen P. Jakob Gapp SM (*1897, †1943). Der gebürtige Tiroler wurde als Marianist in den Osten Österreichs entsandt (Seligsprechung 1996). In Zusammenarbeit mit Erzbischof emeritus Alois Kothgasser wurde eine Publikation über P. Gapp realisiert, die über das Ordensleben hinaus Wirksamkeit zeigen soll.[29] Kolozs betonte dabei die Bedeutung der „Grenzüberschreitung“ in der Kommunikation, um ein Netzwerk des Erinnerns aufbauen zu können. Regionale Initiativen und Rücksichtnahmen auf Familienangehörige sind integrale Bestandteile dieser Erinnerungsarbeit.
Neben den Marianisten beschäftigte sich Kolozs mit zwei bislang wenig bekannten NS-Opfern aus dem Orden der Jesuiten in Innsbruck: P. Johann Schwingshackl SJ (*1887, †1945) und P. Johann Steinmayr SJ (*1890, †1944), die im Orden als Märtyrer gelten, aber darüber hinaus kaum wahrgenommen wurden.[30] Im Auftrag des Ordens forschte Kolozs nicht nur in Archiven, sondern auch im familiären Umfeld der Betroffenen. Dabei stieß er auf Diskrepanzen zwischen Zeitzeugenberichten und Häftlingsdokumentationen: So konnte etwa nachgewiesen werden, dass eine Zeugenaussage, auf die seit jeher als erste Quelle des Martyriums von P. Steinmayr hingewiesen wird, nachweislich erfunden ist – ein Detail, das durch falsche Überlieferungen bislang unpräzise dargestellt wurde.[31] Der Bericht unterstreicht die Notwendigkeit eines sorgfältigen, quellenkritischen Umgangs.
Ein weiteres Beispiel für Erinnerungskultur im Wandel ist P. Titus Helde SDS (*1905, †1945), der nicht dem organisierten Widerstand angehörte, jedoch in den letzten Kriegstagen in Mistelbach (NÖ) erschossen wurde, als er sich schützend vor eine Gruppe Frauen stellte. Innerhalb des Ordens der Salvatorianer wird er als Märtyrer verehrt. P. Peter van Meijl SDS schrieb dazu in seiner Publikation im Jahr 2022: Wir arbeiten für die Zukunft, unser Lehrmeister ist aber nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Vergangenheit – besonders in ihren bleibenden Größen [..].[32]
Aktuell gibt es Bestrebungen, P. Titus Helde für einen Seligsprechungsprozess vorzuschlagen. Das Gedenken in Mistelbach geht mittlerweile über rein kirchliche Formen hinaus und reflektiert kollektives Erinnern im öffentlichen Raum.
Kolozs wies abschließend darauf hin, dass viele ältere Publikationen – etwa aus den 1970er und 1980er Jahren – nur eingeschränkten Zugang zu Archiven hatten. Erst heute wird es durch verstärktes Öffnen und Erschließen möglich, diese Biografien differenzierter und auf breiterer Quellenbasis zu erforschen. Das erfordere ein objektives und unvoreingenommenes Forschen, auch durch Personen außerhalb der Orden – eine Haltung, die er als besonders fruchtbar für die kirchliche Zeitgeschichte versteht.
Publikationen spielen in diesem Kontext eine zentrale Rolle. Sie dienen nicht nur der fachlichen Dokumentation und dem interdisziplinären Austausch, sondern ermöglichen auch die gesellschaftliche Vermittlung des klösterlichen Widerstands und der persönlichen Opfer. Gerade in einem breiteren Netzwerk von Kirche, Forschung und Öffentlichkeit sind wissenschaftlich fundierte Veröffentlichungen das entscheidende Medium, um historische Verantwortung sichtbar und erinnerbar zu machen.

Abb. 6: P. Titus Helde SDS © Archiv der österreichischen Pro-Provinz der Salvatorianer
Fazit
Als Autorin dieses Beitrags war es mein Ziel, anhand ausgewählter Werkstattberichte Einblicke in die vielschichtige Aufarbeitung der NS-Zeit in Ordensgemeinschaften zu geben. Die vorgestellten Beispiele zeigen eindrucksvoll, wie unterschiedlich die Wege zur historischen Erinnerung verlaufen: Manche Beiträge basieren auf jahrzehntelanger Forschung, andere stehen am Anfang eines neuen Erkenntnisprozesses. Doch allen gemeinsam ist der Wunsch, sich der eigenen Vergangenheit offen, kritisch und verantwortungsvoll zu stellen.
Gerade die Vielfalt der Quellen – von persönlichen Zeugnissen über Ordenschroniken bis hin zu bislang unbeachteten Nachlässen – verleiht der Auseinandersetzung Tiefe und Authentizität. Es zeigt sich, dass die historische Wahrheit oft in den kleinen, unscheinbaren Dokumenten liegt – und dass Zeitgeschichte nicht nur eine Frage von Fakten, sondern auch von Haltungen, Mut und Erinnerungskultur ist.
Mit diesem Beitrag möchte ich nicht nur den aktuellen Forschungsstand abbilden, sondern auch ein Bewusstsein dafür schaffen, dass kirchliche Archive – besonders die der Orden – einen bedeutenden, oft noch unterschätzten Beitrag zur NS-Forschung leisten können. Die Auseinandersetzung mit dieser Zeit bleibt ein Prozess, der nicht nur Wissen generiert, sondern auch Identität stiftet und Verantwortung sichtbar macht.
Karin Mayer absolvierte eine Ausbildung zur Restauratorin und studierte Kunstgeschichte in Wien. Ihre berufliche Laufbahn führte sie zunächst an das Kunsthistorische Museum Wien, wo sie in der Ausstellungs- und Sammlungsbetreuung sowie der Bestandserhaltung tätig war. Eine Weiterbildung im Kulturmanagement eröffnete ihr neue Möglichkeiten für Projekte in der Kunst- und Kulturvermittlung. Nach ihrer Tätigkeit im Kunstreferat und Diözesankonservatorat in Linz wechselte sie 2016 zur Österreichischen Ordenskonferenz nach Wien. Seit 2018 leitet sie dort den Bereich Kultur und Dokumentation, in dem sie ihre fachlichen Schwerpunkte – von der Denkmalpflege bis zur Archivierung – inhaltlich wie strategisch einbringt. Kontakt: karin.mayer@ordensgemeinschaften.at
[1] Raimund BRUDERHOFER, Die Niederlassungen des Karmelitenordens in Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus, Linz 1980. Im Anhang der Doktorarbeit befindet sich die Biografie von P. Paulus Wörndl OCD; sie wurde auch hier veröffentlicht: Rudolf ZINNHOBLER, Das Bistum im Dritten Reich, Linz 1979.
[2] https://www.ordensgemeinschaften.at/portal/ordensgemeinschaften/ordenswiki/address/393.html [Zugriff: 26.07.2025].
[3] Durch einen Bombentreffer wurde die Klosterkirche komplett zerstört, deren Neuerrichtung in den 1960er Jahren erfolgte.
[4] https://www.doew.at/erinnern/fotos-und-dokumente/1938-1945/aufrechterhaltung-der-manneszucht/friedrich-leinboeck-winter-1920-1943 [Zugriff: 26.07.2025].
[5] BRUDERHOFER, Niederlassungen (wie Anm. 1), 217a–217b.
[6] BRUDERHOFER, Niederlassungen (wie Anm. 1), 221.
[7] Zur ordensgeschichtlichen Entwicklung siehe auch: https://franziskaner.at/ordensgeschichte/ [Zugriff: 30.09.2025].
[8] Richard LIPP, Die Jahre 1938 bis 1945, Geschichte der Tiroler Franziskanerprovinz, Bd. 3, hg. von P. Wolfgang HEIß OFM, Grünbach 1999.
[9] Die Hauschroniken sind sehr allgemein verfasst, auch unter dem Aspekt, dass diese beschlagnahmt werden konnten.
[10] Siehe dazu: Stefan KITZMÜLLER OFM, Widerstand im Wort. Der Franziskaner P. Zyrill Fischer und sein Kampf gegen den Nationalsozialismus, in: Jahresbericht Franziskanergymnasium Bozen, o. O. 2011/12, 1–26. Siehe auch: https://www.franziskanergymnasium.it/_Resources/Persistent/7822f72d6fad2acc9ff2a1ab77d6d38f0ce15103/JAHRESBERICHT20112012.pdf [Zugriff: 31.07.2025].
[11] Die „Schattenchroniken“ sind überwiegend in altgriechischen Buchstaben geschrieben, zum Teil in Latein, zum Teil in Gabelsberger Kurzschrift.
[12] (P. Gottfried) Thomas WEGLEITNER, Franziskaner und Nationalsozialismus: zwei Beispiele bewußter Gegnerschaft zum NS-Regime. Diplomarbeit der fachtheologischen Studienrichtung, eingereicht an der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien, Wien 1998.
[13] Die „Südtirolfrage“ betrifft den politischen Konflikt um die Zugehörigkeit und Autonomie der deutschsprachigen Bevölkerung Südtirols, das 1919 von Österreich an Italien fiel.
[14] https://www.dhm.de/lemo/biografie/adolf-eichmann [Zugriff: 06.08.2025].
[15] Nora PÄRR–Christine MANN, 1660 Gesellschaft der heiligen Ursula. Die Ursulinen, in: Christine MANN–Erwin MANN (Hg.), Die Wiener konfessionellen Schulen und ihr Schicksal 1938–1945. Eine Bestandsaufnahme der katholischen, evangelischen und jüdischen Privatschulen, Wien 2021, 190–218.
[16] Provinzchronik 1938–1947, Eintrag vom 18. und 30. September 1943, 113f.
[17] Der Text „Eine kleine Geschichte von der Treue" von Ilse Aichinger wurde im Jahr 1946 in der österreichischen Wochenzeitung „Die Furche“ veröffentlicht. Er gilt als früher Höhepunkt der österreichischen Nachkriegsliteratur und ist Teil einer Sammlung von Texten der Autorin, in der sie ihre Erfahrungen und Gedanken zur Zeit des Nationalsozialismus und der Nachkriegsära verarbeitet. https://www.furche.at/feuilleton/ilse-aichinger-us-eine-kleine-geschichte-von-der-treue-3892940 [Zugriff: 02.08.2025].
[18] Siehe auch das digitale Ilse Aichinger Literaturverzeichnis: http://dial.aichingerhaus.at/ [Zugriff 02.08.2025].
[19] Freundeskreis Maria GORETTI (Hg.), Schwester Maria Margareta Krückl, in: FMG Information, Nr. 52, München 1994, 51.
[20] Ferdinand Hutz war Theologe und Historiker, zudem wirkte er als Archivar und Bibliothekar im Stift Vorau in der Steiermark.
[21] Ferdinand HUTZ, Maria Margareta Krückl. Ordensschwester der Kongregation von der Unbefleckten Empfängnis in Vorau, in: Blutzeugen des Glaubens, Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Bd. 2,
Diözesen Graz-Seckau und Linz, Jan MIKRUT (Hg.), Linz 2015, 33–40.
[22] Die Namensgleichheit zwischen dem Archivar Klaus Birngruber und dem Zisterzienserpater Sylvester Birngruber beruht auf einem entfernten Verwandtschaftsverhältnis.
[23] https://www.ooegeschichte.at/archiv/epochen/nationalsozialismus/widerstand/widerstandsgruppen/grossoesterreichische-freiheitsbewegung [Zugriff: 28.09.2025].
[24] P. Konrad JUST, Meine Erlebnisse in den KZ-Lagern Dachau und Buchenwald, Stift Wilhering 2006.
[25] Erika WEINZIERL, Mönche gegen Hitler – am Beispiel des Zisterzienserstiftes Wilhering, in: Römische Historische Mitteilungen, Bd. 28, Wien 1987, 365–378.
[26] Stiftsarchiv Wilhering, Akten 38.A5, Mappe „Rückblick auf die Jahre im Gefängnis und den „Todesmarsch“.
[27] Aus dem Vorwort der Gedenkschrift (S. 1).
[28] Leopold ARTHOFER, Als Priester im Konzentrationslager, Meine Erlebnisse in Dachau, Graz–Wien 1947.
[29] Martin KOLOZS, Für Christus zu leiden ist eine Ehre – Lebensbild des seligen P. Jakob Gapp, Erzbischof emeritus Alois KOTHGASSER (Hg.), Innsbruck–Wien 2022.
[30] Vgl. Martin KOLOZS, Kreuzwege – Lebensbild der Jesuiten Johann Schwingshackl und Johann Steinmayr, Jesuitenkolleg Innsbruck (Hg.), Innsbruck–Wien 2024.
[31] KOLOZS, Kreuzwege (wie Anm. 30), 108f (FN 209).
[32] Pater Peter VAN MEIJL, Erzähl mir die Geschichte von Pater Titus Helde (*1905–†1945), Provinzialat der österreichischen Pro-Provinz der Salvatorianer (Hg.), Wien 2011, 90.