Kultur & Dokumentation

Grundkurs für Kirchliche BibliothekarInnen

21 österreichische und deutsche BibliothekarInnen aus 18 wissenschaftlichen Diözesan-, Stifts-, und Klosterbibliotheken haben von 16. bis 20. Juli 2012 an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz den Grundkurs für Kirchliche BibliothekarInnen (BibKom+) besucht und erfolgreich abgeschlossen. Wegen des großen Anklangs wurde beschlossen, jährlich Grundkurse an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz abzuhalten.

Ziel des gemeinsam von der Landesgruppe Österreich/Schweiz/Südtirol der Arbeitsgemeinschaft Katholisch-Theologischer Bibliotheken (AKThB), des Referates der Kulturgüter der österreichischen Superiorenkonferenz und der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz durchgeführten Fortbildungskurses BibliotheksKompetent+ (BibKom+) für kirchliche BibliothekarInnen war die Vermittlung eines breiten bibliothekarischen Grundwissens unter Berücksichtigung der Anforderungen in kleineren wissenschaftlichen Bibliotheken in kirchlicher Trägerschaft.

Weil durch die großen strukturellen Veränderungen sowohl in den Diözesen als auch in den Orden deren wissenschaftliche Bibliotheken vor großen Herausforderungen stehen, diese aber kaum durch eigene Ressourcen bewältigen können, hat sich die Troika zur Aufgabe gemacht, die oft unzureichende bibliothekarische Ausbildung der BibliothekarInnen zu verbessern. Diese soll in Form eines modularen Systems mit einem zertifizierten Grundmodul und anschließenden diversen Aufbaumodulen erfolgen, um den BibliothekarInnen das nötige Instrumentarium in die Hand zu geben, die Fragen der alltäglichen Bibliotheksarbeit, der öffentlichen Positionierung und Imagepflege, der Profilbildung insbesondere der Diözesanbibliotheken und den Funktionswandel von Konventsbibliotheken und vieles mehr zu bewältigen.

Der Schwerpunkt des an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz durchgeführten Grundmoduls BibliotheksKompetent+ (BibKom+) lag auf der Vermittlung von formalen Katalogisierungsstandards. Die Lehrinhalte des Grundmoduls beinhalteten die Grundlagen des kirchlichen Bibliothekswesens (Mag. Andreas Hepperger/Leiter der Bibliothek der Fachhochschulstudiengänge Burgenland in Eisenstadt), Medienkunde (Mag.a Sonja Führer/St. Peter in Salzburg), Formalerschließung (Maria Baumann/UB Innsbruck und Dr.in Karin Schamberger/Diözesanbibliothek Salzburg), Sacherschließung (Dipl.-Theol. Ingo R. Glückler, M.A. (LIS), M.Th. (Abdn.)), Bestandserhaltung (OR Dipl.-Ing. Manfred Maier/Universitätsbibliothek Graz), Bestandsaufbau (Dr. Philipp Gahn/Philosophisch-Theologische Hochschule Benediktbeuern) und Bibliotheksrecht (Dr. Josef Pauser/Leiter Bibliotheksmanagement und Interne Kommunikation (Abt. I/7) sowie stv. Leiter Interne Information und Kommunikation (Bereich I/B/1), Verfassungsgerichtshof, Wien).

Besuche auf dem Pöstlingberg, in der neu erbauten Oberösterreichischen Landesbibliothek inklusive einer kundigen und abwechslungsreichen Führung durch die Sammlungen durch den Leiter der Landesbibliothek Dr. Christian Enichlmayr, der den SchulungsteilnehmerInnen Einblicke in seine Arbeit und in die Bestände des Hauses gewährte, sowie ein Empfang an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz mit einem heiteren Grillabend standen ebenfalls auf dem Programm.
Viele Themen konnten nur angerissen werden und werden die kirchlichen Bibliothekarinnen und Bibliothekare auch weiterhin beschäftigen. Die aus der Schulung erwachsenen Inhalte für die Aufbaumodule zur Vertiefung des im Grundkurs Gelernten sind die regelgerechte Formal- und Sachkatalogisierung nach RAK-WB/RDA und RSWK, die Katalogisierung von wertvollen historischen Manuskripten, Altem Buch und Non-Book-Materialien, das Drittmittel- und Projektmanagement, die Öffentlichkeitsarbeit und Web 2.0 Anwendungen in kirchlichen Bibliotheken.
Die jährliche TeilnehmerInnenzahl wurde zunächst auf 21 Personen beschränkt um ein effektives Arbeiten zu ermöglichen – dies hat sich bewährt. Grundsätzlich ist der jährlich einwöchige Kurs für alle kirchlichen BibliothekarInnen offen, die in wissenschaftlichen Bibliotheken tätig sind. Eine Wiederholung ist für Juli 2013 geplant.

Quelle: Ingo Glückler / Bibliotheksdirektor KTU Linz

820 Jahre Deutscher Orden

Anlässlich seines 50jährigen Priesterjubliäums hat Bernhard Demel, langjähriger Leiter des Zentralarchivs des Deutschen Ordens in Wien, Einzelstudien zur Geschichte seines Ordens herausgegeben. Die fünf im Buch enthaltenen Beiträge sind Vorträge, die der Autor in den letzten Jahren gehalten hat. Sie werfen Schlaglichter auf die Geschichte Europas, die der Deutsche Orden wesentlich mitgeprägt hat:

1) Die Bemühungen des Deutschen Ordens um seine Exemtion an der päpstlichen Kurie.
2) Die bi- und schließlich trikonfessionelle Ballei Hessen des Deutschen Ordens zwischen Luther und Napoleon und die Ordenspfarre Reichenbach in Nordhessen von 1207 bis 1809.
3) Die Reformation in ihrer Auswirkung auf den Deutschen Orden in Thüringen unter Berücksichtigung von Kardinal Christian August von Sachsen-Zeitz.
4) Die Reichs- und Kreispolitik des Hoch- und Deutschmeisters 1524 bis Ende 1805 – ein Überblick.
5) Die Ausbildungsmöglichkeiten der Kleriker in den mährisch-schlesischen Deutschordensherrschaften vom 17. Jahrhundert bis 1918.

Wer sich näher für die Geschichte des Deutschen Ordens interessiert, erhält hier in wissenschaftlich fundierten Einzelstudien einige der wichtigsten Stationen dieser so geschichtsträchtigen Ordensgemeinschaften dargestellt.

Bernhard Demel, 820 Jahre Deutscher Orden. 1190 – 2010. Fünf Referate über eine lange Geschichte Europas. Wien: Selbstverlag 2011, 160 S., 8 Abb., 1 Karte, ISBN 978-3-9501732-9-1.

Chronik der Ordensarchivtagungen

Wir haben ein Archiv der Ordensarchivtagungen eingerichtet! Damit Sie die Ordensarchivtagungen der letzten Jahre nachlesen können und den einen oder anderen Vortrag in schriftlicher Form verfügbar haben, folgt hier eine kurze Chronik der Tagungen:

Am 30. Mai 2003 fand zum ersten Mal eine Tagung der Österreichischen Ordensarchive in Wien statt. Vorgestellt wurden die Ergebnisse einer Umfrage unter den Ordensgemeinschaften betreffend ihre Archive. Die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft der Ordensarchive Österreichs wurde in Aussicht genommen. Diese erfolgte im Rahmen der 2. Österreichischen Ordensarchivtagung am 10./11. Mai 2004 in Salzburg.

Die 3. Ordensarchivtagung am 12. Mai 2005 in Wien im Österreichischen Staatsarchiv widmete sich dem Thema „Bestandserhaltung – Wie man Archivgut vor Schäden bewahrt“.
Im Rahmen der Herbsttagung der Orden 2005 fand am 22. November dieses Jahres die 1. Informationstagung der „ARGE Ordensarchive“ statt. Dabei wurden die „Richtlinien zur Sicherung und Nutzung der Archive der Ordensgemeinschaften“ vorgestellt. In der Folge wurde ein eigenes Themenheft der Ordensnachrichten zum Thema „Tradition konkret – Österreichs Ordensarchive“ gestaltet (Ordensnachrichten 2/2006).

Die 4. Ordensarchivtagung an 22./23. Mai 2006 in Innsbruck setzte sich mit der Thematik „Ordenschroniken“ auseinander. Die Informationstagung am 20. November 2006 war der Frage nach „Schriftgut und Aktenplan in den Ordensverwaltungen“ gewidmet. Der Vortrag von Florian Buschermöhle „Wegwerfen – aber richtig!“ kann untenstehend heruntergeladen werden.

Die nächste Ordensarchivtagung fand am 21. Mai 2007 in St. Pölten zum Thema „Bilder im Archiv“ statt. Die Informationstagung am 19. November 2007 beschäftigte sich unter dem Titel „Der Erinnerung würdig?“ mit Überlieferungsbildung in Ordensarchiven.

Unter dem Titel „Rechnungswesen und Archiv“ stand das Programm der Ordensarchivtagung am 21./22. April 2008 in Graz. Eine kleine „Archivalienkunde zum klösterlichen Rechnungswesen“ von Helga Penz kann untenstehend heruntergeladen werden. Die Infotagung am 24. November 2008 stellte „Praktische Lösungen von Alltagsproblemen in Ordensarchiven“ vor.

Im Jahr 2009 fand anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Superiorenkonferenz“ die erste gemeinsame Tagung der „ARGE Ordensarchive Österreichs“ mit der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ordensarchive (AGOA) statt. Die Vorträge der Fachtagung von 27. bis 30. April 2009 im Kardinal-König-Haus in Wien wurden im Jubiläumsheft der Ordensnachrichten (Ordensnachrichten 5+6/2009) publiziert. Die Infotagung am 23. November 2009 hatte das Thema „Organisation und Arbeitsplanung in Ordensarchiven“. Der Vortrag von Helga Penz über „Bestandsbildung in Ordensarchiven“ kann untenstehend heruntergeladen werden.

Von 15. bis 17. Juni 2010 fand im Stift St. Lambrecht erstmals eine gemeinsame Tagung der österreichischen Ordensarchive und Diözesanarchive statt. Der Vortrag von Peter Wiesflecker, „…ut acta et documenta archivorum […] diligenter serventur…“ Über Möglichkeiten der Ordnung und Verwahrung von Archiven geistlicher Gemeinschaften durch staatliche Archive wurde in der Zeitschrift Analecta Cisterciensia 60 (2010), 275-296 publiziert. Die Infotagung am 24. November 2010 widmete sich der Thematik „Digitalisierung“.

Am 14./15. Juni 2011 fand eine gemeinsame Tagung der Ordensarchive und Ordensbibliotheken im Seminarhaus St. Klara in Vöcklabruck statt. Der Vortrag von Monika Würthinger (Diözesanarchiv Linz) über die Ordenslandschaft in der Diözese Linz kann untenstehend heruntergeladen werden. Der Vortrag von Manfred Massani (Provinzbibliothek der Kapuziner) erscheint in den Ordensnachrichten Heft 4/2012. Zu den weiteren Tagungen siehe den Einzelbericht im Menü „Termine – Rückblick“.

Dissertation: 13.000 Roteln von Ordensleuten

„Die Presse“ berichtete in ihrer Sonntagsausgabe vom 8. Juli 2012 über die Doktorarbeit des Archivars der Erzabtei St. Peter und Mitglied des Vorstands der ARGE Ordensarchive Österreichs Gerald Hirtner. Dieser hat die Nachrufe von 13.000 Ordensmännern und Ordensfrauen für seine Dissertation bearbeitet. Das Archiv von St. Peter bewahrt die größte klösterliche Sammlung von Totenroteln. Diese Roteln wurden - so wie heute die Totenparten - vom Kloster versandt, damit die verstorbenen Mitbrüder und Mitschwestern in die Nekrologe und in das Totengedenken anderer Klöster aufgenommen würden. Die Auswertung der Sammlung gibt spannende Einblicke in die Biographien von Ordensleuten der letzten 500 Jahre. Die Herausgabe der Doktorarbeit als Buch ist geplant. Der Beitrag in der „Presse“ steht hier zum Download zur Verfügung.

Edith Stein Gedenkjahr

2012 wird der jüdischen Philosophin und späteren Karmelitin Edith Stein gedacht, die vor genau 70 Jahren dem Regime der Nationalsozialisten zum Opfer fiel und am 09. August 1942 im Konzentrationslager Auschwitz hingerichtet wurde. Geboren in Breslau studierte Edith Stein in ihrer Heimatstadt und promovierte sich in Deutschland im Fach Philosophie als Schülerin von Edmund Husserl. 1922 konvertierte sie zum katholischen Glauben, elf Jahre später erfolgte der Eintritt in den Kölner Karmel. Vor genau 25 Jahren wurde Stein seliggesprochen, die Heiligsprechung fand 1998 in Rom statt.  

Im Gedenken an ihren Tod veranstalten die Karmelitinnen eine Wallfahrt nach Auschwitz, die vom 06. bis 11. August stattfindet und den Höhepunkt des Gedenkjahres bilden soll. Weitere Informationen zur Wallfahrt und zur Person Edith Stein erhalten Sie hier.

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