Marketz: Kirchliches Bauen ist immer auch ein geistliches Statement

Bauabteilungsleiter Obernosterer (vorne rechts) mit den rund 60 Vertreterinnen und Vertretern aus den Bauämtern der österreichischen Diözesen, der Ordensgemeinschaften und der Stifte Admont und Klosterneuburg vor der Leonhardikirche in St. Leonhard im Lavanttal (im Bild mit Dechant Martin Edlinger, vorne links) © Bauabteilung Gurk
Kirchliches Bauen sei „stets auch ein geistliches Statement und Zeugnis für Gottes Schönheit, für menschliches Maß, für Nachhaltigkeit“: Auf die verantwortungsvolle Dimension kirchlicher Bauprojekte hat der Kärntner Bischof Josef Marketz im Rahmen der Tagung der diözesanen Bauämter Österreichs im Stift St. Georgen am Längsee hingewiesen. Es gehe nicht nur darum, Infrastruktur zu schaffen, sondern „Orte, die Menschen dienen, Räume, die Glauben ermöglichen, Gebäude, die Zukunft haben – spirituell, funktional und ökologisch“, unterstrich Marketz.
Rund 60 Fachleute aus den Bauämtern der österreichischen Diözesen, der Ordensgemeinschaften und der Stifte Admont und Klosterneuburg tagten von 8. bis 10. Oktober 2025 gemeinsam mit den kirchlichen Konservatorinnen und -konservatoren im Stift St. Georgen. Die dreitägige Fachtagung wird jährlich in einer anderen Diözese vom jeweiligen Bauamt veranstaltet. Für die diesjährige Tagung zeichnete die Bauabteilung der Diözese Gurk unter der Leitung von Ruprecht Obernosterer verantwortlich. Inhaltliche Schwerpunkte der diesjährigen Bauämtertagung waren der Kirchenentwicklungsprozess der Diözese Gurk und dessen Bedeutung für kirchliches Bauen sowie Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung im Bauwesen.
„Kirche von morgen“
Als Verantwortungsträgerinnen und -träger für kirchliches Bauen würden sie „an einer Scharnierstelle arbeiten, zwischen Vision und Realität, zwischen Pastoral und Technik, zwischen Liturgie und Statik“, betonte Marketz im Rahmen einer Heiligen Messe. Sie würden „nicht für sich und nicht nur für heute, sondern vielmehr für die Kirche und die Menschen von morgen bauen“.
Bei all der Verantwortung für Mitarbeitende, Projekte, Zeitpläne, Baufortschritte und auch für knappe Budgets bestehe aber auch „leicht die Gefahr, das Gebet zu vernachlässigen“. In diesem Zusammenhang rief der Kärntner Bischof die Teilnehmenden dazu auf, „immer wieder aufs Neue beten zu lernen im Alltag der Verantwortung“. Dies sei „keine Flucht aus der Verantwortung, sondern vielmehr eine geistliche Neuordnung der Prioritäten“. Es gehe darum, aus dem Gebet heraus zu bauen – „mit einem weiten Herzen, mit Gottes Geduld und seiner Leidenschaft für das Leben“, betonte Bischof Marketz.
Quelle: kathpress