Neue Musikarchivarin in Stift Melk
Mit dem Wandel des historischen Bewusstseins im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert wurde unter anderem begonnen, Musik nicht als bloße Gebrauchskunst, sondern als bewahrenswert zu betrachten, weshalb man vielerorts die dafür nötigen Bedingungen schuf. Die Anfänge des Melker Musikarchivs gehen mit Regens Chori Robert Kimmerling auf die 1760er Jahre zurück, was aber keinesfalls bedeutet, dass die ältesten Archivalien auf diese Zeit datiert sind. Das Musikarchiv beherbergt einen sehr heterogenen Bestand, der seit jeher geistliche und weltliche Musik sowie musiktheoretische und -pädagogische Schriften aus nunmehr fünf Jahrhunderten umfasst. Durch über 12000 Musikalien ist nicht nur das musikalische Schaffen (ehemals) im Haus tätiger Personen abgebildet, sondern ebenso der Musikgeschmack der Melker Benediktiner während der vergangenen Jahrhunderte dokumentiert. Neben diesem kleinen Schatz von Notenmaterial und Büchern ist auch eine Sammlung von 150 historischen Musikinstrumenten in den Räumlichkeiten untergebracht.
Seit Anfang 2021 wird das Musikarchiv von Magdalena Weber betreut. Zu ihren Tätigkeiten gehören neben der Bestandspflege auch die Korrespondenz, die Eingliederung von Neuzugängen wie die Auseinandersetzung mit dem Bestand im Rahmen von Texten und Editionen. Für die interessierte Öffentlichkeit werden auch immer wieder Führungen angeboten. Die fast fertigstudierte Musikwissenschafterin ist zur Zeit ebenfalls studentische Mitarbeiterin bei der Johannes-Brahms-Gesamtausgabe an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Kontakt
Musikarchiv Benediktinerstift Melk
Abt Berthold Dietmayr-Str. 1
A-3390 Melk
+ 43 (0)2752/555-388
musikarchiv@stiftmelk.at
www.stiftmelk.at
Text und Foto: Magdalena Weber