Die Stiftsbibliothek Wilten wird zum Seminarraum

Studierende des Seminars „Das Stift Wilten in der Frühaufklärung“ besuchten zwei Monate lang die Stiftsbibliothek Wilten. (c) Prämonstratenser Chorherrenstift Wilten
Nach einer ersten Führung durch das Stift wurden die Studierenden von der Bibliothekarin Dagmar Strimmer und fr. Friedrich einige Wochen lang begleitet. Jeden Donnerstag um die Mittagszeit wurde die Stiftsbibliothek kurzerhand in einen Seminarraum umgewandelt, die Studentinnen und Studenten konnten, mit Handschuhen und Laptops ausgestattet, vor Ort in den historischen Beständen forschen.
In der Stiftsbibliothek Wilten konnten die Student:innen in den historischen Beständen forschen. (c) Prämonstratenser Chorherrenstift Wilten
Seminar beschäftigte sich mit Frühaufklärung
Das Thema des Seminars war, am Beispiel des Stiftes Wilten die Auseinandersetzung der katholischen Kirche mit der Frühaufklärung zu untersuchen. Die Epoche der Frühaufklärung (1680–1750) ist besonders spannend, weil in dieser Zeit erstmals in ganz Europa die katholische Kirche mit einer umfassenden Kritik seitens der Philosophie und der kulturellen Öffentlichkeit konfrontiert war.
Die Studierenden beschäftigten sich mit der Auseinandersetzung der katholischen Kirche mit der Frühaufklärung. (c) Prämonstratenser Chorherrenstift Wilten
Für die Kirche selbst stellte sich die Aufgabe der Abwehr religionskritischer Ideen. Ebenso regte die Kritik auch zu kirchlicher Selbstreflexion über das Verhältnis zur Welt an. In der Stiftsbibliothek finden sich über 5.000 Publikationen aus der Zeit der Frühaufklärung, die aus den Bereichen der Philosophie, der Kirchengeschichte, der Naturwissenschaften und der Pädagogik die Diskussionen unter damaligen Theologen und Gelehrten in ganz Europa nachvollziehbar machen.
Text: Miriam Trojer