Karmelitenkirche: Neu gestalteter Begegnungsort mit P. Dominicus
Mystische Atmosphäre: Die Seitenkapelle in der Wiener Karmelitenkirche lädt dazu ein, am Grab von P. Dominicus in die Geheimnisse des Glaubens einzutauchen. © ÖOK/km
Er war Karmelit, Mystiker, Friedensstifter, Wundertäter und eine der populärsten Persönlichkeiten seiner Zeit: P. Dominicus a Jesu Maria (*1559, †1630) gilt als Gründungsvater des Teresianischen Karmel in Österreich und ist daher eine äußerst wichtige Persönlichkeit für die Karmeliten.
Ein Ordensmann als Diplomat, Schriftsteller und Wundertäter
Dominigo Ruzzola, wie P. Dominicus mit bürgerlichen Namen hieß, unterstützte 1620 in der Schlacht am Weißen Berg bei Prag die katholische Liga. Kaiser Ferdinand II. war überzeugt, dass der darauffolgende Sieg P. Dominicus zu verdanken war und erlaubte in weiterer Folge die Gründung des Ordens in Österreich.
P. Dominicus, der eine der populärsten Persönlichkeiten seiner Zeit war, starb am 16. Februar 1630 im Beisein des Kaisers in der Hofburg. Mit der Übersiedelung des Konventes im Jahr 1903 fand sein Leichnam in der Seitenkapelle der neu erbauten Kirche der Karmeliten in Wien Döbling seine derzeitige Ruhestätte.
Ein Ort der Erinnerung und des Gebets
Im Rahmen der Jubiläumsfeiern 2022 bis 2024 war es den Karmeliten ein besonderes Anliegen, die Ruhestätte von P. Dominicus neu zu gestalten. Die Ruhestätte sollte weiterhin das Zentrum des Ortes bilden, gleichzeitig wollte man aber auch einen Einblick in sein Leben ermöglichen.
Zwei Vitrinen und eine Informationstafel ermöglichen es, in das Leben des populären Karmelitenpaters einzutauchen. © ÖOK/emw
Bei der Neugestaltung entschied sich die Ordensgemeinschaft für ein schlichtes Design mit wirkmächtigen Inhalten: Eine Informationstafel informiert die Besucher:innen darüber, warum P. Dominicus so wichtig für die Karmeliten ist und hält interessante Details aus seinem Leben bereit. Außerdem wird ein Bezug zum Gnadenbild „Maria mit dem geneigten Haupt“ hergestellt. Das Bild, das sich ebenfalls in der Kirche befindet, wurde von P. Dominicus im Jahr 1609 in einem alten Haus in Rom unter Schuttmaterial gefunden, gereinigt und zeitlebens verehrt. Als er das Bild reinigte, schien die Abbildung von Maria lebendig zu werden und neigte zum Dank für die gute Tat den Kopf.
Exponate aus seinem Leben
In zwei Vitrinen sind außerdem Exponate aus dem Leben von P. Dominicus zu sehen. Bei den ausgestellten Objekten, die in halbjährlichem Rhythmus ausgetauscht werden, handelt es sich um sein Gebetsbuch, seine Sandalen, seinen Wanderstock, sein Krankenhemd und – als besonderes Highlight – sein Herz.
Auch das Herz des am 16. Februar 1630 verstorbenen Wundertäters zählt zu den Exponaten, die in abwechselnder Reihenfolge besichtigt werden können. © ÖOK/emw
Der Begegnungsort lädt dazu ein, an der Ruhestätte des Karmelitenpaters betend zu verweilen und sich in sein Leben zu vertiefen.
Ort: Karmelitenkirche Wien
Silbergasse 35
1190 Wien