Vor ungefähr 1300 Jahren 715 wurde die Benediktinerinnenabtei Nonnberg gegründet und ist damit eines der ältesten Frauenklöster der Welt. Gründungsäbtissin war die hl. Erentrudis, die im Jahr 712 nach Salzburg kam und 718 verstarb. Da der Gründer, der hl. Rupert, im Laufe des Jahrs 715 Salzburg verließ und an seinen Bischofssitz Worms zurückkehrte, wird angenommen, dass spätestens in diesem Jahr die Klostergründung abgeschlossen war.
Vor 900 Jahren 1115 wurden die französischen Zisterzen Clairvaux und Morimond gegründet. Clairvaux ist die Mutterabtei der österreichischen Zisterzienserklöster Rein, Wilhering, Neukloster und Schlierbach, weiters von Heiligenkreuz, von wo aus Zwettl und Lilienfeld besiedelt wurden. Die Zisterzienser, ein benediktinischer Reformorden des 12. Jahrhunderts, hatten zur Absicherung ihrer besonderen Lebensweise einen Ordensverband gegründet, in dem die Äbte der Mutterabteien regelmäßig ihre Tochtergründungen visitierten. Alle Äbte traten außerdem jährlich zu Generalkapiteln zusammen, eine Neuerung gegenüber den bis dahin unabhängigen und selbstständigen Mönchsklöstern. Erst in der Neuzeit wurde das Filiationssystem von Zisterzienserkongregationen abgelöst.
Vor 875 Jahren 1140 wurde das Stift Seckau gegründet. Erzbischof Konrad I. von Salzburg war ein Förderer der Chorherren-Bewegung. 1122 nahm der Salzburger Domklerus die Augustiner-Regel an, in der ganzen Diözese entstanden Kanonien. Wahrscheinlich angeregt durch den Erzbischof, stiftete Adalram von Waldeck 1140 nahe seiner Eigenkirche St. Marein bei Knittelfeld (Obersteiermark) das erste steirische Chorherrenstift. In der Stiftungsurkunde vom 10. Jänner 1140 heißt es, Adalram habe die Stiftung vorgenommen, um Verzeihung seiner Vergehen und die Gnade der göttlichen Vatergüte zu erlangen. Das Chorherrenstift wurde 1782 aufgelöst und 1883 von Beuroner Benediktinern wiederbesiedelt.
Vor 825 Jahren 1190 wurde der Deutsche Orden im Heiligen Land in Akkon gegründet. Akkon war eine bedeutende galiläische Hafenstadt. Sie war Sitz eines lateinischen Bischofs und Hauptstadt des von den Kreuzfahrern begründeten Königreichs Jerusalem. Die Stadt war vom Sultan zurückerobert worden und stand 1190 unter Belagerung. Der Deutsche Orden wurde als Hospitalbruderschaft gegründet und entwickelte sich in den darauf folgenden Jahren zu einer ritterlichen Gemeinschaft. Im Rahmen eines kleinen Symposiums mit Festakt wurde am 7. Februar 2015 ein neuer Katalog der Schatzkammer des Deutschen Ordens in Wien präsentiert.
Vor 800 Jahren 1215 legten der hl. Dominikus und seine Gefährten ihre Gelübde ab, im darauf folgenden Jahr wurde der neue Predigerorden vom Papst bestätigt. Im Jahr 2016 wird also das große Jubiläum der Gründung des Dominikanerordens gefeiert werden.
Vor 500 Jahren 1515 wurde Teresa von Avila geboren. Aus der kränklichen, Ritterromane verschlingenden spanischen Halbwaisen, die gegen den Willen des Vaters in ein Kloster eintrat, wurde eine große Visionärin und Ordensgründerin. Vom Karmel in Avila aus reformierte sie den Karmelitenorden und initiierte zahlreiche Neugründungen (Unbeschuhte Karmelitinnen und Karmeliten, heute: Teresianischer Karmel). Sie hinterließ mehrere Schriften und wurde als erste Frau zur Kirchenlehrerin erhoben. Wer sich von der heiligen Teresa durch ihr Jubiläumsjahr begleiten lassen möchte, dem sei die App empfohlen, die der österreichische Teresianische Karmel kostenlos anbietet und der im AppStore oder bei GooglePlay heruntergeladen werden kann (unter dem Namen STJ500).
Vor 475 Jahren 1540 starb Angela Merici. Sie war Tochter einer angesehenen Familie, die am Gardasee lebte, und suchte nach einem religiös-sozialen Engagement im Geist des hl. Franziskus. Sie wurde Franziskanertertiarin und arbeitete gemeinsam mit anderen Frauen in den Sozialeinrichtungen einer Bruderschaft in Brescia, einem Spital, einem Waisenhaus und einem Frauenhaus. Sie lebte mit den Frauen gemeinsam unter einem Dach, gefördert von einer reichen Witwe, man teilte Arbeit und Gebet. Schließlich gründete Angela Merici 1535 offiziell die Gesellschaft der hl. Ursula, die erste Frauengemeinschaft, die nicht als weiblicher Zweig eines Männerordens entstand. Die Frauen lebten nicht in Klausur, trugen kein Ordensgewand und legten keine Gelübde ab. Erst nach Angela Mericis Tod wurden die Ursulinen unter männliche Leitung gestellt und die freie Lebensweise der Schwestern eingeschränkt.
Vor 400 Jahren 1615 wurde die Eremitage im Kapuzinerkloster Innsbruck errichtet. Das Kapuzinerkloster in Innsbruck ist die älteste Niederlassung der Kapuziner in Österreich, Deutschland und Südtirol. Es wurde 1593 vom Tiroler Landesfürsten Erzherzog Ferdinand II. und seiner zweiten Gemahlin Anna Katharina von Mantua gegründet. 1615 wurde die Einsiedelei Erzherzog Maximilians III. des Deutschmeisters an der Nordseite der Kirche gebaut. Sie besteht heute noch in ihrer ursprünglichen Ausstattung.
Vor 375 Jahren 1640 starb der heilige Pierre Fourier. Er war Augustiner-Chorherr in der französischen Abtei Chaumousey und bereicherte das Chorherrenleben, indem er der traditionellen Cura animarum der Kanoniker, der Sorge für die Seelen, ein lebendiges und tatkräftiges Apostolat hinzufügte. Mit Gemeinschaftsprojekten versuchte er, die Not seiner Zeit zu lindern und das soziale Elend durch bessere Ausbildung der Kinder zu lindern. Gemeinsam mit Alix le Clerc gründete er einen in der Tradition der Augustiner-Chorfrauen stehenden Orden, der sich besonders dem Unterricht der Mädchen widmete. Das Augustinerinnenkloster Goldenstein in Salzburg gehört zu diesem Orden.
Vor 325 Jahren 1690 kamen die ersten Elisabethinen nach Österreich und gründeten ein Kloster in Graz. Der damals noch junge Orden der Hospitalschwestern von der hl. Elisabeth, eine Kongregation des Dritten Ordens des hl. Franziskus, hatte sein Mutterhaus in der Stadt Düren in der Erzdiözese Köln. Gräfin Theresia von Wagenberg setzte sich für eine Ansiedlung der Schwestern in der Habsburgermonarchie ein und bestiftete eine Klostergründung in Graz und wenig später auch in Klagenfurt. Vor zwei Jahren ließen die Schwestern einen kleinen Film über ihren Konvent drehen, den Film, benannt nach dem Leitsatz der Elisabethinen „Schau hin und handle“, kann man im Internet ansehen.
Vor 200 Jahren 1815 wurde die Kongregation der Missionare vom kostbaren Blut gegründet. Gründer war der römische Priester Kaspar del Bufalo. Als er Jungpriester war, wurde der Kirchenstaat von Napoleon annektiert, der Papst interniert und das Staatskirchentum eingeführt, Erlebnisse, die den jungen Geistlichen prägen sollten. Er wurde in der Volksmission tätig und nach dem Sieg über Napoleon und der Restauration der Kirche nach dem Wiener Kongress 1815 gründete er die neue Gemeinschaft als Instrument der Glaubenserneuerung für Volk und Klerus. Die Volksmissionare widmeten sich bald auch den auswärtigen Missionen. 1922 übernahm der Orden die Wallfahrtskirche Maria Hilf in Kufstein, Tiroler Ordensangehörige wurden in lateinamerikanischen Missionen tätig, unter ihnen der brasilianische Bischof Erwin Kräutler.
1815 wurden Clara Fey und Giovanni Bosco geboren. Clara Fey, eine Aachener Fabrikantentochter, begründete 1837 die Kongregation der Schwestern vom Armen Kinde Jesu mit dem besonderen Apostolat für die Pflege und Unterweisung armer Kinder. Die Kongregation gründete Waisenhäuser, Kinderhorte und Schulen. Im Kulturkampf musste Clara Fey ihre Niederlassungen in Deutschland auflösen und fand mit ihren Schwestern Asyl in den Niederlanden. Seit 1857 ist die Gemeinschaft auch in Österreich tätig. Der Seligsprechungsprozess für Clara Fey wurde 1958 eingeleitet. Auch Giovanni Bosco, ein italienischer Bauernsohn und später als Priester Don Bosco genannt, sah sich zur Jugendpastoral berufen und kümmerte sich um die Arbeiterjugend und um Straßenkinder. Er gründete die ersten Jugendzentren sowie Berufs- und Abendschulen. Sein pädagogisches Grundprinzip war, dass Erziehung im religiösen Geist gewaltlos sein müsse. 1859 gründete Don Bosco die Gesellschaft des heiligen Franz von Sales (Salesianer Don Boscos) mit der Aufgabe der Erziehung von Jugendlichen aus schwierigem sozialen Umfeld. 1872 gründete er gemeinsam mit Maria Dominica Mazzarello einen weiblichen Zweig, die Don Bosco-Schwestern. Don Bosco wurde 1934 heiliggesprochen, seit 1903 gibt es Salesianer Don Boscos in Österreich. Im Jubiläumsjahr bietet die Don Bosco Familie ein buntes Programm an.
Vor 150 Jahren 1865 wurden die Vorauer Marienschwestern gegründet. Gründerin ist die Wenigzellerin Barbara Sicharter, die mit einer Freundin 1865 in Vorau ein Haus anmietete. Dort lebte und betete die wachsende Gemeinschaft unter der geistlichen Leitung des Wenigzeller Kaplans und Vorauer Augustiner-Chorherren Karl Engelhofer. Ein Jahr später wurden sie bereits um Hilfe in der Hauskrankenpflege gebeten. 1876 erhielten die Schwestern die Bewilligung, ein Krankenhaus zu betreiben.
1865 bezogen die Hartmannschwestern ihr Mutterhaus und Klosterspital in der Wiener Hartmanngasse. Das Jubiläum des Hartmannspitals wurde am 22. Jänner 2015 mit einem Festakt im Wiener Rathaus gefeiert. Bis Ende Jänner ist im Rathaus auch eine Wanderausstellung zu sehen (danach im Hartmannspital). Es erschien außerdem eine kleine Festschrift, die auch zahlreiche Abbildungen von Archivalien aus dem Archiv der Hartmannschwestern bringt.
1865 starben Magdalena Sophia Barat und Theodosius Florentini. Sophie Barat, eine französische Winzertochter, legte im Jahr 1800 gemeinsam mit anderen Frauen die Gelübde in einer von ihr begründeten Gemeinschaft ab, ein Schulorden jesuitischer Prägung mit besonderer Herz-Jesu-Spiritualität, genannt die Dames du Sacré Coeur. Es war eine bemerkenswerte Widerstandsleistung im nachrevolutionären Frankreich. Theodosius Florentini war ein Schweizer Kapuziner, der gemeinsam mit Maria Theresia Scherer die Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz (Kreuzschwestern) in Ingenbohl im Kanton Schwyz gründete. Die erste Niederlassung in Österreich wurde 1860 in Wels, heute Provinzsitz, errichtet.
Vor 150 Jahren überstand die Admonter Klosterbibliothek den großen Stiftsbrand.